: Christian Dörge
: DIE UNHEIMLICHEN FÄLLE DES EDGAR WALLACE: DIE BIENENKÖNIGIN Ein Kriminal-Roman
: BookRix
: 9783755405009
: 1
: CHF 4.80
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 158
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
1969, in einem kleinen Dorf in der Nähe von London. Thalia Morton ist die Inhaberin des Motels Mekka. Für ihre Gäste, ihre Angestellten und sogar für ihre wenigen Freunde war und blieb ihr Leben ein Geheimnis. Bis Miles Darkwood im Mekka auftaucht, ein ebenso brutaler wie skrupelloser Mann aus Thalias Vergangenheit - und sich das Leben der jungen Frau in einen Alptraum verwandelt...    Mit dem Roman  Die Bienenkönigin  veröffentlicht Christian Dörge, Autor u. a. der Krimi-Serien  Ein Fall für Remigius Jungblut  und  Friesland , den fünften Band seiner Roman-Reihe, die sich als Hommage an die Kriminal-Romane von Edgar Wallace (* 1. April 1875; ? 10. Februar 1932), des Meisters der Hochspannung, sowie an die legendären Rialto-Filme der 1960er Jahre versteht. 

  Erstes Kapitel


 

 

Die Nacht war in Nebelschwaden gehüllt. Der Streifenwagen, dessen rotes Blinklicht wie ein Zyklopenauge glühte, rollte vor dem MotelMekka aus.

Thalia Morton hatte bereits auf ihn gewartet. Sie sah den Fahrer aus dem Wagen springen und mit langen Schritten zum Empfangsraum eilen. Sie kam ihm bis an die Tür entgegen.

»Sie sind im Zimmer Nummer drei, Felix«, sagte sie mit atemloser Erleichterung.

Felix Breckinridge nickte. »Ich erledige das schon«, antwortete er energisch. »Du bleibst am besten hier, Thalia.«

Der Chefinspektor ging auf das Zimmer Nummer drei zu. Thalia zögerte einen Augenblick und fuhr sich mit allen zehn Fingern in ihr kurzes rotes Haar. Dann missachtete sie Felix' Anweisung und folgte ihm.

Aus dem Zimmer drangen streitende Stimmen: Ein Mann und eine Frau führten eine lautstarke Auseinandersetzung.

Die Auseinandersetzung brach ab. Dann rief die Männerstimme feindselig: »Verschwinden Sie! Wir brauchen Sie nicht! Los, verschwinden Sie, verdammt noch mal!«

Felix legte horchend den Kopf schief. Seine lange Gestalt war etwas nach vorn geneigt, als er an der Tür stand. Dann legte er eine Hand auf die Türklinke. Die Tür war nicht abgeschlossen. Er stieß sie weit auf und verschwand mit katzenhafter Geschmeidigkeit dahinter.

Thalia blieb in der Nähe der Tür stehen und horchte angestrengt. Thalia Morton war groß, schlank, graziös und apart. Sie trug schwarze Hosen und einen grauen Pullover. Die engen langen Hosen und der knappe Pullover modellierten ihre aufregende Figur.

Zunächst herrschte einige Zeit unheildrohendes Schweigen im Zimmer drei. Durch die offene Tür fiel warmes gelbes Licht ins Freie und bildete ein helles Rechteck auf dem weißen Kies des Fußwegs, der alle Gebäude des Motels miteinander verband. Thalia, wagte sich nicht näher heran, als sei die beleuchtete Fläche ein magisches Quadrat, das sie nicht ungestraft betreten dürfe.

Dann schossen die beiden Männer plötzlich aneinander geklammert durch die offene Tür ins Freie. Thalia wich erschrocken zurück. Aber draußen war der Kampf bald entschieden. Felix schüttelte seinen Gegner ab, wich ihm mühelos aus und drehte ihm einen Arm auf den Rücken. Der Gefangene war ein stämmiger Mann in mittleren Jahren, der getrunken hatte und deshalb streitsüchtig war. Er versuchte keuchend, sich aus dem Polizeigriff zu befreien, aber Felix hielt ihn fest.

»Ich nehme ihn mit«, erklärte Felix Thalia. Er schien sich nicht besonders angestrengt zu haben; er atmete so gleichmäßig wie zuvor. Jetzt grinste er nonchalant. »Ich hätte ihn gleich drinnen in den Griff bekommen können, aber ich wollte die Einrichtung nicht beschädigen.« Er nickte zu dem hellen Rechteck der offenen Tür hinüber. »Und was ist mit ihr?«

»Vielen Dank... mit ihr komme ich allein zurecht«, versicherte ihm Thalia.

»Okay, dann fahre ich wieder.« Der Chefinspektor marschierte zu seinem Streifenwagen und schob den Betrunke