: Viola Maybach
: Ein Korb für Theodor Der kleine Fürst 360 - Adelsroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783989363793
: Der kleine Fürst
: 1
: CHF 2.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie 'Der kleine Fürst' in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten 'Der kleine Fürst' nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. 'Der kleine Fürst' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. »Du machst einen Fehler, Kind«, sagte Isabella von Hardenberg zu ihrer Tochter Emanuelle. »Du und Theodor, ihr wärt ...« Emanuelle unterbrach sie ungeduldig. »Ich weiß, Mama, du hast es mir mindestens schon tausend Mal gesagt: Wir wären ein reizendes Paar.« »Jawohl!«, bekräftigte Isabella nachdrücklich. Sie war eine füllige Blondine mit einem hübschen runden Gesicht und porzellanblauen Augen. Wer sie nicht kannte, hätte in ihr und Emanuelle niemals Mutter und Tochter vermutet, denn Emanuelle hatte die braunen Locken ihres Vaters geerbt, seine braunen Augen und seine schlanke Figur. Alles an ihr wirkte schmal und zierlich, sie bewegte sich geschmeidig und selbst in der sportlichen Kleidung, die sie bevorzugte, wirkte sie elegant. Wenn man sie darauf ansprach, zuckte sie nur mit den Schultern: Ihr lag nichts an Eleganz, es war ihr selbst rätselhaft, wie diese Wirkung zustande kam. »Jawohl!«, wiederholte Isabella. »Und ich begreife nicht, warum du ihn nicht wenigstens kennenlernen willst. Hast du so wenig Vertrauen in das Urteilsvermögen deiner Eltern?« »Ach, Mama!« Emanuelle war das Thema lästig. »Damit hat das überhaupt nichts zu tun. Ich bin einfach nicht interessiert an Theo zu Wolckenhagen, also lass mich doch endlich mit ihm in Ruhe. Was hättest du denn gesagt, wenn deine Eltern versucht hätten, dich mit jemandem zu verkuppeln?«

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie 'Der kleine Fürst' in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt 'Das Tagebuch der Christina von Rothenfels', 'Rosenweg Nr. 5', 'Das Ärztehaus' und eine feuilletonistische Biografie. 'Der kleine Fürst' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

»Du machst einen Fehler, Kind«, sagte Isabella von Hardenberg zu ihrer Tochter Emanuelle. »Du und Theodor, ihr wärt …«

Emanuelle unterbrach sie ungeduldig. »Ich weiß, Mama, du hast es mir mindestens schon tausend Mal gesagt: Wir wären ein reizendes Paar.«

»Jawohl!«, bekräftigte Isabella nachdrücklich. Sie war eine füllige Blondine mit einem hübschen runden Gesicht und porzellanblauen Augen. Wer sie nicht kannte, hätte in ihr und Emanuelle niemals Mutter und Tochter vermutet, denn Emanuelle hatte die braunen Locken ihres Vaters geerbt, seine braunen Augen und seine schlanke Figur. Alles an ihr wirkte schmal und zierlich, sie bewegte sich geschmeidig und selbst in der sportlichen Kleidung, die sie bevorzugte, wirkte sie elegant. Wenn man sie darauf ansprach, zuckte sie nur mit den Schultern: Ihr lag nichts an Eleganz, es war ihr selbst rätselhaft, wie diese Wirkung zustande kam.

»Jawohl!«, wiederholte Isabella. »Und ich begreife nicht, warum du ihn nicht wenigstens kennenlernen willst. Hast du so wenig Vertrauen in das Urteilsvermögen deiner Eltern?«

»Ach, Mama!« Emanuelle war das Thema lästig. »Damit hat das überhaupt nichts zu tun. Ich bin einfach nicht interessiert an Theo zu Wolckenhagen, also lass mich doch endlich mit ihm in Ruhe. Was hättest du denn gesagt, wenn deine Eltern versucht hätten, dich mit jemandem zu verkuppeln?«

Isabellas schön geschwungene Augenbrauen rutschten in die Höhe? »Verkuppeln?«, fragte sie gedehnt. »Was ist das denn für ein Ausdruck? Niemand will dich verkuppeln, und das weißt du auch ganz genau. Wir haben nur jemanden kennengelernt, den wir sympathisch finden, das ist alles.«

»Das ist nicht die ganze Wahrheit, Mama! Ihr findet ihn nicht nur sympathisch, ihr möchtet auch, dass ich ihn sympathisch finde – und ihr hättet durchaus nichts dagegen, wenn mehr daraus würde. Du könntest wenigstens ehrlich zu mir sein.«

»Also schön, du hast Recht – na, und? Alle Eltern wünschen sich für ihre Kinder passende Partner. Was ist so schlimm daran?«

»Nichts, aber ich suche überhaupt keinen Partner – und wenn ich es täte, dann hätte ich gern, dass ihr die Auswahl mir überlasst. Ist das denn wirklich so schwer zu begreifen?«

»Ja, ist es. Wir überlassen dir die Auswahl ja. Du sollst ihn nur kennenlernen, mehr haben wir dir doch gar nicht vorgeschlagen! Wenn er dir nicht gefällt: gut. Wenn doch: noch besser. Das ist alles.«

»Mich würde interessieren, ob seine Eltern ihn auch so bearbeiten wie ihr mich. Ich fand sie ja eigentlich sehr nett und kann mir nicht vorstellen, dass sie …«

Isabella unterbrach ihre Tochter. »Da irrst du dich aber gewaltig, mein Kind. Sie haben ihm, genau wie wir, gesagt, was sie sich wünschen, und er ist sehr daran interessiert, dich kennenzulernen, das darf ich dir versichern.«

»Und woher weißt du das?«

»Von seiner Mutter«, erklärte Isa­bella. »Aber wir müssen dieses Gespräch nicht fortsetzen, da du ja offenbar nicht einmal bereit bist, uns auch nur einen Schritt entgegenzukommen.«

»Jetzt bist du böse auf mich!«, stellte Emanuelle fest. »Das tut mir leid, Mama, aber wenn ich ehrlich sein soll: es ist eure eigene Schuld. Lasst mich mein Leben leben und mischt euch nicht ständig ein, dann passiert so etwas nicht. Ich bin alt genug, selbst zu entscheiden, wen ich treffen möchte und wen nicht.«

Isabella lächelte schon wieder. »Ja, natürlich, wir sollten wohl endlich aufhören, uns Sorgen um dich zu machen.«

»Allerdings!« Emanuelle nickte nachdrücklich.

In diesem Augenblick kam ihr Vater Ferdinand zur Tür herein. Er sah die Gesichter seiner Frau und seiner Tochter und schüttelte mit wissendem Lächeln den Kopf. »Ihr habt doch nicht etwa schon wieder über Theo zu Wolckenhagen gestritten?«, fragte er.

»Gestritten nicht direkt«, antwortete seine Frau. »Aber deine Tochter hat leider genau so einen Dickschädel wie du. Sie will ihn nicht einmal treffen.«

»Dann eben nicht!«, erwiderte Ferdinand unbekümmert und wechselte einen kurzen Blick mit seiner Frau.

Emanuelle atmete erleichtert auf. Wenigstens ihr Vater war offenbar zur Vernunft gekommen und hatte nicht länger die Absicht, ihr einen Mann schmackhaft zu machen, der sie nicht im Mindesten interessierte.

»Ich habe Karten für das Galopp­rennen am Sonntag«, fuhr Ferdi­nand beiläufig fort. »Leider müssen deine Mutter und ich eine Wohltätigkeitsveranstaltung besuchen – wollt ihr hingehen, Bettina und du?«

Bettina von Angerbach war Emanuelles beste Freundin. Die beiden jungen Frauen waren Pilotinnen bei einer privaten Fluggesellschaft, die Geschäftsleute zu ihren Terminen brachte, aber auch Rundflüge für Touristen organisierte. Sie flogen nur Kleinflugzeuge mit sechs bis acht Fluggästen.