: Mary Kay Andrews
: Sommerglück zum Frühstück Roman
: S. Fischer Verlag GmbH
: 9783104914404
: Die Sommerbuchreihe
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 544
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Roman wie ein Sommerfrühstück am Strand: die perfekte Urlaubslektüre zum Wegträumen von Bestseller-Autorin Mary Kay Andrews Wenn das kleine Cottage ihrer Großeltern nicht wäre, würde Drue Campbell den neuen Job in der Anwaltskanzlei ihres Vaters nicht aushalten. Überhaupt fühlt sie sich in ihrem Leben gerade etwas verloren. Das Strandhäuschen mit seinem alten Charme und den vielen schönen Erinnerungen gibt ihr Halt. Dann stößt Drue auf finanzielle Unregelmäßigkeiten bei einem Fall, den die Kanzlei betreut hat, und sie macht sich daran, die Wahrheit herausfinden. Viel Zeit für die Liebe bleibt ihr bei all der Aufregung nicht. Aber auch wer nicht sucht, der findet. Noch mehr glückliche Lesestunden mit Mary Kay Andrews: ?Die Sommerfrauen?, ?Sommerprickeln?, ?Weihnachtsglitzern?, ?Sommer im Herzen?, ?Winterfunkeln?, ?Liebe kann alles?, ?Ein Ja im Sommer?, ?Mit Liebe gewürzt?, ?Kein Sommer ohne Liebe?, ?Auf Liebe gebaut?, ?Zurück auf Liebe?,  ?Sommernachtsträume?, ?Zweimal Herzschlag, einmal Liebe?, ?Liebe und andere Notlügen?, ?Der geheime Schwimmclub?, ?Sommerglück zum Frühstück?

Mary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf und lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Seit ihrem Bestseller ?Die Sommerfrauen? gilt sie als Garantin für die perfekte Urlaubslektüre.

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Sunset Beach, April2018

 

Drue drehte den Schlüssel in der Zündung. Der Motor ihres weißen Ford Bronco stieß ein mutloses Husten aus, dann herrschte Stille.

»Komm,OJ!«, murmelte Drue und versuchte es erneut. Diesmal drehte sich der Anlasser. Drue drückte aufs Gaspedal, der Motor brüllte auf.

»Braves Auto!« Aufmunternd klopfte sie auf das verblichene Armaturenbrett, schaltete in den Rückwärtsgang und nahm vorsichtig den Fuß vom Gas. Der Motor gab ein ersticktes Röcheln von sich und erstarb wieder. Alle Symbole blinkten rot.

Drue probierte es abermals, doch auch der dritte Versuch war erfolglos. Kurz hörte sie den Motor, dann erschauderte die betagte Karosserie des Bronco und gab auf.

»Neiiiiiin«, stöhnte Drue.

Sie warf einen Blick auf die Uhr. In fünfzehn Minuten musste sie an ihrem Arbeitsplatz sein. »Das kann ich vergessen«, murmelte sie.

Als das Leben noch gut gewesen war, vor nicht allzu langer Zeit in Fort Lauderdale, hätte sie ein Taxi bestellt oder eine Freundin gebeten, sie zu bringen, wenn ihr alter95er Bronco, den sie über eine Kleinanzeige im Internet gekauft hatte, wieder mal Zicken machte. Doch seit Drue an die Westküste Floridas zurückgezogen war, hatte sie noch keine Zeit gehabt, Freundschaften zu schließen, und sie besaß auch keine gedeckte Kreditkarte mehr, um ein Uber zu bestellen, genauer gesagt, hatte sie nirgends mehr Kredit.

Schwach konnte sie sich daran erinnern, auf dem nahegelegenen Gulf Boulevard Stadtbusse gesehen zu haben. Drue holte ihr Handy aus dem Rucksack, rief die Website der Verkehrsbetriebe auf und studierte den Fahrplan. Mit ein wenig Glück könnte sie den nächsten Bus erwischen, der sie innerhalb einer halben Stunde zum Büro von Campbell, Coxe und Kramner ins Zentrum von St. Petersburg brächte. Trotzdem würde sie an ihrem ersten Arbeitstag zu spät kommen.

Drue marschierte los. Es war kurz vor halb neun und erst April, und doch bewegte sich die Temperatur schon auf dreißig Grad zu. Nach zwei Häuserblocks war Drues Baumwolltop durchgeschwitzt. Ihr rechtes Knie pochte.

Verdammt. Sie hätte noch mal zurück zum Motel gehen und die enge Manschette anlegen sollen, die sie vom Orthopäden bekommen hatte. Eigentlich hätte sie das Teil eh tragen sollen, selbst wenn sie nicht fünf Querstraßen weit laufen musste. Aber unter dem verfluchten Ding wurde es immer so warm. Und der elastische Stoff reizte ihre Haut so, dass sie einen Ausschlag bekam, weshalb sie die Manschette lieber liegen ließ.

Vor Schmerzen biss Drue die Zähne aufeinander und lief weiter. Sie erreichte den Gulf Boulevard, jene stark befahrene Nord-Süd-Verbindung, die sich durch die kleinen Küstenorte wand, bis sie am Treasure Island Causeway eine scharfe Rechtskurve machte und ostwärts ins Zentrum von St. Pete führte. Eine Handvoll kichernder Studentinnen kam Drue auf dem Bürgersteig entgegen und machte demonstrativ einen Bogen um sie. Wahrscheinlich waren sie in den Frühjahrsferien – alle trugen Bikinioberteile und superknappe Shorts in knalligen Neonfarben, den Bund bis zum Bauchnabel hinuntergerollt.

Hinter ihr erklang eine zittrige Stimme. »Pass auf, Schätzchen!«

Drue drehte sich um und erblickte einen alten Jogger, dessen nackte magere Brust vor Schweiß glänzte. Mit zwei kleinen Hanteln in den Händen lief er pumpend an ihr vorbei.

Drue kniff die Augen zusammen und entdeckte