: Jen Williams
: Der Prinz der Schmerzen Von Göttern und Drachen - Band 3
: beBEYOND
: 9783732543892
: 1
: CHF 1.60
:
: Fantasy
: German
: 148
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Unsere drei Helden Wydrin, Sebastian und Frith müssen den Schrecken bekämpfen, den sie auf die Welt gelassen haben. Lord Frith hat eine uralte Magie zum Leben erweckt, die ihrer aller Rettung sein kann. Doch er hat noch nicht gelernt, sie zu beherrschen. Derweil ruft Wydrins unbesonnene Art eine Horde tödlicher Piraten auf den Plan. Und Sebastian versteht nur langsam, dass ein echter Sieg nur mit einem persönlichen Opfer errungen werden kann. Die Fantasy-Reihe 'Von Göttern und Drachen' von Jen Williams umfasst die folgenden vier Bände: Der Geist der Zitadelle - Band 1 Die Geschwister des Nebels - Band 2 Der Prinz der Schmerzen - Band 3 Die Klinge aus Asche - Band 4

4


Das kleine Boot kroch durch den wabernden Nebel. Gelegentlich erschien ein gezackter schwarzer Felsen, wurde aber wieder verschluckt, was wenigstens ein Hinweis auf die Inseln war, die wie ein Omen in einem Albtraum versteckt waren. Der Kapitän lenkte vorsichtig, und seine Augen suchten immerzu den Nebel nach verborgenen Hindernissen ab. Er war auf den Nirgendinseln geboren worden, hatte blasse Haut und Haar, dass so blond war, dass man es fast weiß nennen konnte, aber selbst die Menschen, die auf den geheimnisvollen Inseln ihr ganzes Leben verbracht hatten, misstrauten dem Gewässer von Wittenfarn. Es sei ein verwunschener Ort, sagten sie.

Genau genommen wiederholten sie es derart oft, dass Frith langsam genug davon hatte. Sein Führer, noch ein Einwohner der Nirgendinseln namens Jeen, saß auf Deck und stopfte seine Pfeife. Frith trat zu ihm. »Wie weit noch?«

Jeen sah in den weißen, konturlosen Himmel und zuckte mit den Schultern. Sein Haar war dunkler als das des Kapitäns, auch wenn Frith vermutete, dass das hauptsächlich daran lag, dass es länger keine Seife und Wasser gesehen hatte. »Solange nötig ist, mein Lord«, sagte er und blinzelte zu Frith hoch. Sein schwaches Kinn wurde teilweise von einem fleckigen Bart bedeckt. »Nach Wittenfarn kann man nicht einfach rasen. So bringt man sich nur auf den Meeresboden.«

Frith seufzte und sah zum Bug, wo der Kapitän stand und aufs Wasser blickte. Die Galionsfigur des Boots bildete ein grässliches Monster mit Tentakeln ab. Jeen hatte ihm gesagt, sie solle die ruhelosen Geister verjagen, was für Friths Geschmack etwas melodramatisch klang, aber wenigstens sah der Kapitän aus, als wüsste er, was er tat.

Man konnte den Menschen der Nirgendinseln auch kaum verübeln, dass sie an Geister und Ghule glaubten. Frith sah in die wabernde Helligkeit und runzelte die Stirn. Er war vor etwa vierzehn Tagen in dem Teil der Inseln angekommen, wo die meisten Leute lebten, und selbst das war ein trostloser, nervtötender Ort gewesen. Der Sand war schwarz und der Felsen glasig, er warf das Licht in seltsamen Mustern zurück, während sich die grauen und braunen Gebäude, die die Menschen zusammengeschustert hatten, verzweifelt aneinanderzuklammern schienen. Ein Boot und einen Führer zu finden, der ihn nach Wittenfarn bringen würde, hatte sich als außergewöhnlich schwierig erwiesen. Er war von Taverne zu Taverne gelaufen, hatte grässliche Gerüche und den Tabak- und Pulvergestank ertragen, der in jeder Herberge geraucht wurde, und immer höflich nach Hilfe gefragt, aber immer die gleichen Antworten erhalten: Misstrauen, verwirrte Blicke oder unverblümte Wut. Schließlich, wie es immer in solchen Fällen war, wanderte die Nachricht von einem Mann mit viel Geld in der Stadt herum und landete in den richtigen Ohren, und so war Jeen bei ihm aufgetaucht. Für den Preis von vielen dicken Tabakziegeln hatte der dreckige Mann Frith alles über Wittenfarn erzählt, was er wusste.

Und nun war er auch sein Führer.

»Dieser Jol