: Azura Schattensang
: Schattendrache
: neobooks Self-Publishing
: 9783753187563
: Die Chroniken von Canthan
: 1
: CHF 1.80
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: Fantasy
: German
: 352
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Wenn der Leitstern erlischt und sein Funke zerbricht. Wenn das letzte Lied verklingt und der dunkle Mond den Himmel erklimmt.' Aurelia ist es unter Einsatz ihres Lebens gelungen, den Schattenkönig zu besiegen, doch noch liegt der Frieden in weiter Ferne. Während das Feuer der Rebellion ungezügelt im Lande brennt, landen an Canthans Küsten Flüchtlinge aus Mherdon an. Die geflohenen Menschen bringen besorgniserregende Kunde mit und schon bald erklingen erneut die Trommeln des Krieges. Aurelia und ihre Freunde müssen erkennen, dass es dieses Mal um weit mehr als den Frieden in ihrem Land geht. Das Schicksal des gesamten Kontinents steht auf dem Spiel!

Die Autorin ist Tierärztin und wurde 1989 in Nordrhein-Westfalen geboren. Neben ihren sportlichen Ambitionen im Vielseitigkeitsreiten, lebt sie ihre Kreativität im geschriebenen Wort oder gezeichneten Bild aus.

Kapitel 1



Wintarmanoth – 324 n. DK



Das Feuer im Kamin loderte hell und verbreitete eine wohlige Wärme. Auf dem kleinen Tisch neben dem Bett standen eine Kanne mit warmen Tee und zwei tönerne Becher, sowie ein benutzter Teller.

Nachdem man die Wunde an ihrer Seite versorgt hatte, hatte man ihr einen Teller mit heißer Suppe in die Hand gedrückt. Kyle hatte sorgsam darauf geachtet, dass sie auch den letzten Rest der Mahlzeit zu sich nahm und sie anschließend in mehrere dicke Decken gewickelt. Ihr war immer noch kalt, doch die eisige Kälte in ihrem Inneren war glücklicherweise verschwunden. Es fühlte sich eher so an, als hätte sie sich zu lange im Freien aufgehalten. Nachdenklich betrachtete sie ihre Hände und ballte sie zu Fäusten. Langsam kehrten Gefühl und Kraft in ihre Glieder zurück.

Nachdem sie aus ihrem seltsamen Traum erwacht war, hatte sie sich furchtbar schwach gefühlt. Sie war nicht einmal im Stande gewesen, selbständig zu gehen, weshalb Kyle sie auf ihr Zimmer hatte tragen müssen. So viel Schwäche zu zeigen war ihr unangenehm gewesen, doch es hatte sich nicht ändern lassen.

Natürlich war ihr Kyle seitdem nicht mehr von der Seite gewichen. Mit wachsamen Augen hatte er jede ihrer Bewegungen verfolgt, so als fürchtete er, dass sie jeden Augenblick verschwinden könnte. Sie hatte ihm unermüdlich versichert, dass alles in Ordnung sei und es ihr gut ginge, aber er hatte ihren Worten nicht so Recht glauben wollen. Irgendwann hatte er sich jedoch soweit beruhigt, dass er sich neben sie aufs Bett legte. Wenige Augenblicke später hatten die Anstrengungen der letzten Tage und Stunden ihren Tribut gefordert und ihn in einen seichten Schlaf hinüber gleiten lassen.

Aurelia beobachtete zufrieden wie sich seine Brust bei jedem Atemzug gleichmäßig hob und senkte und kuschelte sich an ihn. Ein Ohr an seine Brust gepresst, lauschte sie den beruhigenden Schlägen seines Herzens. Schließlich zog sie die Halskette unter ihrem Hemd hervor und betrachtete sie. Der glatte, runde Stein hatte jegliche Farbe verloren und ein tiefer Riss durchzog sein Inneres.

Ein Jeder hatte wissen wollen, was geschehen war und wie sie aus dem Totenreich hatte zurück kommen können, doch sie konnte ihre Fragen nicht beantworten. Das Letzte, an das sie sich erinnerte, war, wie sie nach dem Sieg über den Schattenkönig durch das Portal geschritten war. Danach war alles dunkel und leer. Dennoch hatte sie eine vage Verm