Teil II
Ektoparasiten
Bis aufs Blut
Wir schreiben das Jahr 2018. Ein früher Sommer oder - wie's beliebt - ein sommerliches Frühjahr ließ im ganzen Land Klagen laut werden - Zecken waren heuer, so scheint's, noch zahlreicher, fieser und aktiver als in anderen Jahren. Wobei sich in meiner Wahrnehmung dieses Gerücht in jedem Frühjahr verbreitet. Zeitgleich mehren sich verlässlich die Beschwerden über Floh-Invasionen und ebenso regelmäßig tönen die Warnungen, wie viele Krankheiten von Zecken und Flöhe übertragen werden können.
Und allüberall stellt sich die gleiche Frage: Wie schütze ich meinen Bello vor diesen gemeinen Blutsaugern? Gibt es wirklich nichts anderes als giftige Halsbänder und Spot ons?
Gleich vorweg: Selbstverständlich gibt es Alternativen, und du wirst sie kennenlernen. Vorab aber reden wir mal einerseits über die Plagegeister an sich und andererseits über die von ihnen verursachten Probleme. Wir wollen schließlich erfahren, mit wem wir es zu tun haben, denn dann wissen wir auch, ob und wie wir uns davor schützen können.
Zecken (Ixodidae)
Räumen wir zunächst ein weit verbreitetes Missverständnis aus dem Weg: Bei Zecken handelt es sich nicht um Insekten, sondern sie gehören zur Klasse der Spinnentiere. Sie haben nämlich acht Beine. Das ist aber nicht so einfach zu erkennen, denn das vordere Beinpaar ist leicht mit Fühlern zu verwechseln. Tatsächlich sitzen an den beiden Vorderbeinen die Haller'schen Organe, mit denen Ixodida nach Beute schnuppert. In Lauerstellung, gerne auf bis zu kniehohen Grashalmen oder Büschen, streckt sie die Riechorgane nach vorne, um ja keinen potentiellen Wirt zu verpassen