: Ralf E. Krausser
: Durch die Augen einer Ratte
: Books on Demand
: 9783757898762
: 1
: CHF 8.00
:
: Fantasy
: German
: 464
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Handlung des Buches befasst sich mit der Zeit 20 Jahre nach einem nicht näher beschriebenen atomaren Weltkrieg, der die Erde verwüstet und auf unbestimmte Zeit unbewohnbar gemacht hat. Der Mensch hat seine Vormachtstellung verloren und kämpft unter der Erde ums tägliche Überleben. In diesen unsicheren Zeiten erlangt Laura mit dem Beginn ihres 14ten Lebensjahres das Recht ihre zukünftigen Arbeit zugewiesen zu bekommen. Doch diese Bewerbungsvergabe bringt ihr nicht nur einen unerwünschten Beruf, sondern auch eine Reise fernab ihrer Heimatstation, ein. Zu Jung um das nötige Verständnis für die aktuellen politischen Machenschaften innerhalb der Gemeinde aufzubringen, vor allem ihrer eigenen Person betreffend, entgeht ihr das schützende Betreuungsnetz, aber auch die Schatten in ihrem Rücken.

Ralf Krausser, Jahrgang 1970, lebt mit seiner Ehefrau in Hamburg. »Durch die Augen einer Ratte« ist sein Debütroman und folgt dem Aufruf des russischen Autors Dmitry Glukhovsky, dem Gründer des Metro 2033 Universums mit einer deutschen Postapokalyptischen Version.

LAURA


Ein Aufschrei löste sich aus ihrer Kehle und ließ das junge Mädchen hochschrecken. Verstört huschten ihre Augen durch das Zimmer auf der Suche nach dem Grund der Störung. Der kleine Raum wies nichts Verdächtiges auf. Die Ursache musste sie wohl oder übel woanders suchen. Bedächtig schob sie ihre Beine über das Bettgestell und legte ihren pochenden Kopf auf die abgestützten Arme. In dieser Haltung gewann sie ihre Fassung wieder und durchforstete die vorhandenen Fragmente des Traumes, bevor sie sich endgültig anschickten, sich im gelobten Traumwalhalla aufzulösen.

Egal, wie sie die Eindrücke zu deuten versuchte, es ergab keinen Sinn und ließ nur ihre pochenden Kopfschmerzen wieder aufflammen. Besser nicht weiter beachten. Sie hatte schon zu lange rumgetrödelt und lief Gefahr, zu spät zu ihrer Schicht zu kommen.

Seit ihrem zwölften Lebensjahr leistete sie ihren Dienst als Kadettenschwester im Altenabteil des Bahnhofes ab. Hier betreute sie bis zu zwanzig vorwiegend ältere Damen ohne Verwandtschaft und regelmäßiges Einkommen und bot ihnen damit eine Unterstützung in der letzten Phase ihres Lebens. Eine ähnliche Einrichtu