: Stephen Grave
: MIAMI VICE 4: DER DROGENHÄNDLER Der Roman zur legendären TV-Serie!
: BookRix
: 9783748782919
: 1
: CHF 4.80
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 191
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ihre Autos sind schnell und schnittig, ihre Kleidung ist teuer und entspricht der neuesten Mode, ihre Freundinnen sind attraktiv und sexy. Sie sind Polizisten - Polizisten in Zivil. Sie arbeiten im Untergrund... für Miami Vice. Ihr Rhythmus ist hart und gewalttätig wie das Leben auf den Straßen von Miami. Sie machen Jagd auf die Dealer, die großen und die kleinen, die eine friedliche Stadt blutrot färben... Sonny Crockett hat bittere Erinnerungen an Vietnam. Anders jener geheimnisvolle Mann, den man Sergeant nennt: korrupt und unermesslich reich kehrte er aus dem Krieg zurück. Zehn Jahre später sind Crockett und Tubbs von Miami Vice dem Sergeant auf der Spur, der nicht nur im Drogenhandel einer großer Kopf ist, sondern auch die Kämpfe in Nicaragua zu einem lukrativen Geschäft für sich gemacht hat. Ein unerbittlicher Krieg entbrennt zwischen den beiden Detectives und dem Drogenkönig... MIAMI VICE - die legendäre TV-Crime-Serie (1984 - 1989) von Michael Mann hat wie kaum eine andere TV-Produktion das Bild der 1980er Jahre geprägt. Die Roman-Adaptionen von Stephen Grave fangen diese Atmosphäre und das düstere Neon-Noir-Feeling der Serie perfekt ein, die bis heute Kult-Status innehat. Der Apex-Verlag veröffentlicht die Roman-Serie als durchgesehene Neu-Ausgabe.

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Sonny Crockettwas waitin' for that deal to go down... Er widerstand dem Drang, mit den Fingern zu schnipsen, die Melodie zu summen. Fünf Stunden in einem teuflisch unbequemen Hinterhalt der Everglades.Don't you let that deal come 'round... 

Der Song hatte sich in seinem Him festgefressen, und er konnte ihn nicht loswerden. Deal von Jerry Garcia von den unsterblichenGrateful Dead. Sehr passend für diese Gelegenheit. Sie warteten alle darauf, dass der Deal nun endlich lief.

Außer Crockett kroch auch noch der ganze Einsatztrupp der Abteilung für Drogenbekämpfung im Sumpf herum. Die Abteilung hatte bei den örtlichen Behörden um Unterstützung gebeten. Es ging darum, einen Drogendeal zu verhindern, bei dem vermutlich eine siebenstellige Summe den Besitzer wechselte. Das war der Grund dafür, dass Sonny Crockett und sein Partner Ricardo Tubbs jetzt ein willkommener Fraß für riesige Schwärme blutgieriger Stechmücken waren.

Die Leute von Miami Vice waren mit kompakten, leichten M-15-A-Waffen ausgerüstet. Das fünfstündige Warten im Versteck hatte die fast gewichtslose Waffe in Crocketts Arm schwer werden lassen. Die Luft schien vor Wasser zu triefen. Wenn man atmete, war es so, als sauge man Sauerstoff durch ein schimmeliges Handtuch ein. Die Sonne war schon über ihren höchsten Stand am Mittag hinaus und machte die

Atmosphäre stickig und übelriechend von Sumpfgas und Verwesung. Hartleibige geflügelte Insekten attackierten die Männer im Sturzflug, stachen, saugten Blut und ließen juckende Schwellungen zurück. Die Leute hatten allmählich kein Wasser mehr in den Feldflaschen, und ihre Muskeln und Gelenke begannen zu protestieren, sie schmerzten, weil sie schon seit fast einem halben Tag unbequeme Stellungen einnahmen, ohne dass es sich gelohnt hätte. Das Gerede und die Scherze waren allmählich verstummt.

Jetzt gab es nur noch den Hinterhalt und das Warten darauf, dass der Deal endlich stattfand. Die armen Drogenschmuggler - auf ihnen würde sich nicht nur die ganze Strenge des Gesetzes entladen, wenn sie landeten, sondern auch der vereinte Zorn erhitzter, schwitzender Rauschgiftbekämpfer und Miami-Vice-Beamter.

Die beiden Gruppen waren in einem Halbkreis um die äußere Begrenzung eines primitiven Flugfeldes herum aufgestellt. Die Landebahn war an einer der wenigen Stellen des Sumpflandes angelegt, die lang genug war, ein Flugzeug, das Räder hatte und keine Pontons, aufzunehmen. Crockett erkannte ein paar seiner Kollegen, die mit ihm warteten. Da war Bob, der Scharfschütze der Spezialeinheit, der wieder einmal an die Bezirksbehörde ausgeliehen worden war. Da war Bill Revis von der Drogenbekämpfung. Revis war bei der d'Angelo-Festnahme dabei gewesen - eine tadellose, saubere Razzia, bei der sie Drogen für mehrere Millionen erbeutet hatten. Revis war gut. Im Augenblick blinzelte er gerade in die Sonne, zwischen seinen trockenen Lippen baumelte ein zerbissener Zahnstocher, seine Ohren horchten angestrengt nach dem Geräusch eines entfernten Flugzeuges. Dieses Geräusch könnte bedeuten, dass sie alle ein wenig zu tun bekämen... und danach endlich etwas zu essen.

Ungefähr zwanzig Meter von Crocketts Posten an der Spitze der Landebahn entfernt stand Ricardo Tubbs bis zur Hüfte in Sumpfgräsern und fragte sich, ob wohl das Wasserloch, in dem er stand, von Blutegeln bewohnt war. Sein Gesichtsausdruck verriet, dass Floridas freie Natur ihm nicht zusagte. Seine milchkaffeebraune Haut war von kleinen Schweißperlen bedeckt. Seine Augen von auffallend grüner Farbe blickten wie die von Revis prüfend über das Gelände, während er warte