: Dirk van den Boom
: Sternkreuzer Proxima - Tödliche Hoffnung Folge 9
: beBEYOND
: 9783751715195
: Proxima
: 1
: CHF 2.40
:
: Science Fiction
: German
: 118
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Folg 9: Gibt es eine Hoffnung auf Frieden in der zerrütteten Allianz? Auf Vermittlung der Caliban-KI dürfen Zadiya Ark und ihre Leute an einer Konferenz auf dem Planeten Javel III teilnehmen. Der Empfang ist misstrauisch, die Menschen sollen befragt werden. Dann werden die ohnehin zähen Friedengespräche durch einen plötzlichen Angriff zunichte gemacht. Zeit für die Crew der Proxima, ihre guten Absichten unter Beweis zu stellen ... doch was ist die wahre Natur ihrer Angreifer?

Über die Serie:

Schicksalsmissio jenseits der Grenzen der bekannten Galaxis!

Der verheerende Bürgerkrieg ist vorbei - zumindest vorerst. Die alte Republik liegt in Schutt und Asche. Die Nachkriegsordnung hängt vor allem von einer Frage ab: Wer kann sich als erster überlegene außerirdische Technologie sichern? Denn die terranische Zivilisation ist nicht allein im Universum!

Die außerirdische KI Caliban hat Captain Zadiya Ark und die Proxima um Hilfe bei einem verheerenden Konflikt in ihrem Heimatsystem gebeten. Unter der Flagge von Arks Heimat Khalid soll die Proxima mit dieser Mission auch einen essentiellen Wissensvorsprung sichern. Doch die Terranische Republik ist ebenfalls interessiert: Admiral Bonet beauftragt Captain Gerard Kraus - und beide haben noch eine Rechnung mit Zadiya Ark offen ...

Wer gewinnt das Wettrennen mit unbekanntem Ziel? Was wird die Terraner dort erwarten? Und warum sollen ausgerechnet die technologisch unterlegenen Menschen in der Lage sein, den Konflikt unter den Aliens zu beenden?

Die Fortsetzung von 'Sternkreuzer Proxima' von Dirk van den Boom verspricht erneut packende Action, hintergründigen Humor und einfach gut durchdachte Military-SF!

eBooks von beBEYOND - fremde Welten und fantastische Reisen.



<p>Dirk van den Boom (geboren 1966) hat bereits über 100 Romane im Bereich der Science-Fiction und Fantasy veröffentlicht. 2017 erhielt er den Deutschen Science Fiction Preis für seinen Roman"Prinzipat". Zu seinen wichtigen Werken gehören der"Kaiserkrieger-Zyklus quot; (Alternative History) und die Reihe"Tentakelkrieg" (Military SF). Dirk van den Boom ist darüber hinaus Berater für Entwicklungszusammenarbeit, Migrationspolitik und Sozialpolitik sowie Professor für Politikwissenschaft. Er lebt mit seiner Familie in Saarbrücken.</p>

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»Das kannst du dann später mal deinen Enkeln erzählen« war auch so ein Scheißspruch. Bei Marcus Hamilton zog sich innen immer alles zusammen, wenn ihn jemand brachte, und in den letzten Monaten, vor und nach der Abreise, hatte er ihn viel zu oft gehört. Zum einen, weil damit vorausgesetzt wurde, dass man sich unbedingt fortpflanzen wollte oder zumindest zu blöd war, um das zu verhindern. Marcus selbst hatte sich dazu noch keine abschließende Meinung gebildet, aber er war eher zurückhaltend, was die mutwillige Verbreitung seiner Gene anging. Zum anderen hörte sich das aber immer so an, als wäre das was ganz Tolles. Aber waren es wirklich rosige Aussichten, quengelnde Blagen auf zittrigen Knien sitzen zu haben, die alles andere lieber getan hätten als die beknackten Geschichten eines alten, etwas wunderlichen Mannes anzuhören? Und wenn sie lauschten, dann doch nur, um den vergreisten Trottel gnädig zu stimmen und ihm anschließend ein paar Credits aus dem Kreuz zu leiern. Alles Mögliche durchzumachen, nur um sich nachher von missgünstigen Enkeln ordentlich ausnehmen zu lassen, das war nun wirklich nicht nach Marcus’ Geschmack.

Aber es gab ja genug andere Vorteile eines interessanten Lebens, auch ohne später Geschichten erzählen zu müssen. Solche, die man nicht in markige Sprüche kleiden und ewig vor sich hertragen konnte. Dinge, die in einem passierten und die man nicht jedem erzählte, über die man sich vielleicht nicht einmal selbst ganz klar war.

Als sie in den Orbit um eine Welt namens JavelIII einschwenkten, hatte er ein langes Gespräch mit Rinna hinter sich, dem Flüchtling, den er persönlich aufgegabelt und mit auf dieProxima gebracht hatte. Rinna war nicht der einzige. Fast einhundert Gerettete befanden sich an Bord des Kreuzers, und alle hier versuchten, es ihnen so gemütlich wie möglich zu machen. Dennoch herrschte eine merkwürdige Atmosphäre: Man redete nur das Nötigste miteinander, peinlich darauf bedacht, keinen Fehler zu begehen, blieb zurückhaltend und ging sich, wenn es denn möglich war, tunlichst aus dem Weg. Dennoch sorgte es immer für Zündstoff, wenn in einem beengten Raum zwei sich grundsätzlich fremde Gruppierungen aufeinanderprallten. Obgleich Varas Soldaten sich mustergültig verhielten, zeigte allein ihre Allgegenwart, dass man sich dieser Gefahr ständig bewusst war.

Rinna und Marcus waren die große Ausnahme. Als Gimenez gemerkt hatte, dass Marcus einen ungewöhnlichen neuen Bekannten besaß, hatte sie sich ebenfalls dazugesellt, bestrebt, ihre angeeigneten Kenntnisse der hiesigen Standardsprache quasi am lebenden Objekt auszuprobieren und zu erweitern. Rinna zeigte sich von seiner gutmütigen Seite, die ohnehin vorherrschend zu sein schien. Seitdem verbrachten sie die Endphase der Reise mit intensiven Gesprächen, die vom Persönlichen bis hin zum Politischen reichten und durchaus interessante Einsichten und Erkenntnisse zutage brachten.

»Ich würde gerne an Bord des Schiffes bleiben«, erklärte Rinna, als er zusammen mit Marcus auf den Schirm schaute, der die blaugrüne Welt zeigte, um die dieProxima nun zu kreisen begann. »Aber von hier werden weitere Flüchtlingskonvois abgehen, und ich muss jetzt erst mal herausfinden, wohin genau meine Familie unterwegs ist. Vielleicht sind meine Kinder noch hier. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben.«

»Ich wünsche es Ihnen. Es muss schwer sein, nichts Genaues über die eigene Familie zu wissen.«

Das war es wohl tatsächlich, denn Rinna wechselte schnell das Thema. »Ich habe gehört, ihr wurdet zur Allianzkonferenz eingeladen.«

»Eher Captain Ark und eine hochrangige Delegation«, erklärte Marcus und zeigte auf Gimenez. »Da sitzt eine von ihnen.«

»Sie spricht unsere Sprache ausgezeichnet.«

»Das ist einer der Gründe, warum sie einen so hohen Rang bekleidet.«

Gimenez wusste gar nicht, was sie sagen sollte, so verlegen wirkte sie. Das Geplänkel überdeckte, dass Marcus diesmal nicht darauf hoffen konnte, sich an der Reise auf den Planeten hinab beteiligen zu dürfen. Er hatte keine Entscheidungen zu treffen und verfügte auch über keine besonderen Fähigkeiten, die da unten gebraucht würden. Er gab es nicht gerne vor sich selbst zu, aber das versetzte ihm einen leisen Stich. JavelIII war eine mit Hanri vergleichbare Welt, nur war alles größer und … wunderbarer. Eine Zentralwelt der Restallianz, eines der wenigen noch verbliebenen Machtzentren, mit atemberaubenden Anbli