Es war dunkel in den Privatgemächern des Königs. Alle Vorhänge waren zugezogen, die Tür war sicher verschlossen. Und Douglas Feldglöck, der letzte privilegierte Nachfahre einer adligen Linie, Parlamentspräsident und gewählter König des größten Imperiums der Menschheit, saß allein in seinen luxuriösen Gemächern, trug nur einen verblassten alten Morgenmantel, war unrasiert und zerzaust und starrte ins Leere. Sein früher gut aussehendes Gesicht war schlaff, die Augen leer, und das, was er an Gedanken hatte, war langsam und verdrießlich, wies keinerlei Bedeutung für irgendjemanden auf, nicht mal für ihn selbst. Jemand klopfte an seine Tür und tat dies schon seit einiger Zeit, aber er konnte sich einfach nicht aufraffen. Es interessierte ihn einen Dreck. Sie gaben bestimmt letztlich auf und entfernten sich, ließen ihn wieder in Ruhe, ganz wie es alle Welt heutzutage tat.
Er hatte sie alle weggeschickt, Freunde und Kollegen und Diener, hatte sie mit harten Worten und düsteren Ausdrücken verjagt. Er brauchte in seinem Schmerz die Einsamkeit, und er fand keine Verwendung mehr für Worte wie Pflicht oder Verantwortung. Er hatte eine Menge zu tun, was Nachsinnen und Hintergedanken und Selbstmitleid anging ... und ihm war gerade genug Würde verblieben, dass er dabei von niemandem gesehen zu werden wünschte. Besonders nicht von seinen Dienern. Trotz ihres ewigen Lächelns, ihrer freundlichen Worte und unterschriebenen Treueschwüre war nicht einer unter ihnen, dem er zugetraut hätte, selbst dann nicht mit seiner Story zu den Medien zu rennen, wenn der Preis stimmte. Früher wäre das undenkbar gewesen. Aber andererseits war früher eine ganze Menge undenkbar gewesen – ehe sein engster Freund ihn mit der einzigen Frau betrog, die Douglas je geliebt hatte.
Douglas wusste nicht recht, wie lange er schon allein im Dunkeln saß und sich bemühte, weder zu denken oder zu fühlen noch sich zu sorgen. Er tat ganz generell nicht mehr viel. Meist saß er einfach nur in seinem Sessel, aß und trank, wenn es ihm einfiel, und döste und schlief so viel, wie er nur konnte, weil er nur dann nicht daran denken musste, wie sein ganzes Leben zum Teufel gegangen war. Seit Zeitaltern hatte er sich nicht mehr rasiert oder gebadet, und es war ihm egal. Er hatte eine Schüssel mit etwas Lauwarmem auf dem Schoß, ohne dass er wusste, was es war. Er hatte keine Ahnung, ob es Zeit fürs Frühstück oder f