Man sagt, dass jeder König sich seinen Platz in der Halle der Geschichten verdient. Das Verdienst von König Brodor war es, aus einem kleinen Fürstentum namens Penakil das mächtige Königreich von Hertharas geschmiedet zu haben. Drei Generationen hatte es schon keinen König mehr gegeben, als Brodor die Heerscharen unter seinem Banner zum Kampf gegen das Dunkle Volk vereinte. Seinem Sohn Hokor war ein kürzeres Leben beschieden, doch ein nicht weniger ruhmreiches. Er sicherte das Reich und brachte Wohlstand und Ruhe für sein Volk. Man sagt, den Kaufleuten von Emetha war er immer der liebste König. Noch heute sind viele Handelsschiffe nach ihm benannt, wie der bekannte Dreimaster ›Stolz von Hokor‹. Hokors Sohn Turek aber hatte nicht nur ein schweres Erbe mit diesen Vätern. Er wurde auch in viel jüngeren Jahren auf seinen Wert geprüft.
- AUS DER CHRONIK DES HAUSES VON HERTHARAS, VERFASSER UNBEKANNT, OFT FÄLSCHLICHERWEISE GERIOS DE WITT ZUGESCHRIEBEN
Turek von Hertharas duckte sich unter dem waagerecht geführten Schlag hindurch. Er rollte über die linke Schulter ab und kam in der Hocke zum Stehen. Sofort nutzte er seinen Schwung, um sich in den Stand zu befördern. Keine Sekunde zu früh wirbelte er herum und blockte den Schlag seines Onkels ab. Klirrend traf Stahl auf Stahl. Die Wucht des Hiebes ließ Turek taumeln. Fahrig fuhr er sich durch das junge Gesicht, um die Haare aus den Augen zu wischen. Seine Haut glänzte vor Schweiß.
»Den Arm höher!«, rief sein Vater Hokor von hinten.
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