: Uwe Voehl
: Necroversum
: beBEYOND
: 9783732518692
: 1
: CHF 4.00
:
: Spannung
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

In Köln bringen vermummte Gestalten die Pest.

In Paris verschwindet für einige Minuten der Eiffelturm. Irgendwo in China suchen grauenvolle Bestien Nacht für Nacht ein Dorf heim.

Nur Gerüchte? Oder die Vorzeichen der Apokalypse? Der Biologe Mark Bennett ist auf der Fahrt zu einem Kongress, als es am helllichten Tag plötzlich stockfinster wird. Der Himmel reißt auf und öffnet das NECROVERSUM!

Unv rzichtbar für Fans von Nervenkitzel und Hochspannung!

13
Syriah
11. Februar, 12:34 Uhr


»Denn in der größten Not angerufen, wird der Herr selbst zu den Menschen sprechen, und seiner Stimme silberheller Klang wird zwischen seine Feinde fahren wie eherne Blitze. Daher merket Euch gut, was ich Euch gesagt habe, auf dass Ihr wisst, was zu tun ist!«

Ich dankte ihm, dass er mich an seinem Wissen hatte teilhaben lassen. Dann fuhr er gen Himmel auf, von wo er gekommen war.

So ist es wahr, denn so habe ich es mit eigenen Augen gesehen.

- Aus den Prophezeiungen des Nicodemus von Brügge, 1444

»Der Papst istwas?« Syriah konnte nicht glauben, was Beppo ihr soeben als brandheiße Neuigkeit verkauft hatte.

Er lachte bitter auf. »Mailand liegt nun mal näher an Rom als euer Köln, Angelina. Schalte einen Nachrichtensender ein, wenn du mir nicht glaubst.«

»Ich glaub dir ja. Zumindest würde es erklären, dass …« In knappen Worten berichtete sie ihm, was ihr widerfahren war.

»Unser Widersacher zögert keinen Moment. Er hat bereits seine Boten geschickt.«

»Beppo?« Seine Stimme hatte sich plötzlich verzerrt angehört, als wäre die Leitung gestört. Oder als würde jemand sie abhören.

Unmöglich.

»Beppo? Wir müssen uns sehen, unbedingt.«

»Ich kann dich kaum verstehen. Hör zu, ich glaube, ich muss Schluss machen, da kommen ein paar Typen …«

»Beppo!« Sie schrie seinen Namen.

»Ich kann nicht … pass auf dich auf … läute die Glocken.« Als sie schon glaubte, er habe die Verbindung unterbrochen, sagte er: »Dieser Priester … trau ihm nicht.«

Seine letzten Worte verwehten im Äther. Das Rauschen in der Leitung wurde von einem Pfeifen und Krächzen begleitet, das Syriah eine Gänsehaut verursachte. Beinahe hätte sie das Handy fallen gelassen.

Dieser Priester … trau ihm nicht.

Als sie noch Partner gewesen waren, hatte Beppo sich vor allem in einem als unschlagbar erwiesen: in seiner Intuition, seiner Fähigkeit, das Haar auf dem tiefsten Grund einer Suppe zu finden. Oder einen falschen Braten zehn Meilen gegen den Wind zu riechen.

Aus den Augenwinkeln suchte sie nach dem Priester, konnte ihn aber nirgends entdecken. Er musste hinter ihr stehen. In ihrem Rücken. Sie hatte während des Gesprächs nicht auf ihn geachtet.

Das rächte sich jetzt bitter.

Sie ahnte den Schlag, bevor er ausgeführt wurde, und warf sich zur Seite. Ihre Schulter prallte hart gegen eine der Kirchenbänke.

Hinter ihr schrie Pater Josephus wütend auf. Sein Hieb ging ins Leere. Die Wucht riss ihn nach vorn und ließ ihn taumeln