: Jacques Berndorf
: Eifel-Gold Der 2. Siggi-Baumeister-Krimi
: Grafit Verlag
: 9783894258238
: 1
: CHF 7.20
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 283
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der 2. Band der Eifel-Serie Ausgerechnet in der verschlafenen Eifel passiert der größte Geldraub in der Geschichte der Republik. 18,6 Millionen sind weg - und mögliche Täter gibt's genug: RAF, Mafia, Kurden, Russen, Neonazis? Eine harte Nuss für Siggi Baumeister, der auch noch das Verschwinden seiner Katze Krümel aufklären muss.

Jacques Berndorf - Pseudonym des Journalisten Michael Preute - wurde 1936 in Duisburg geboren und lebt heute in der Eifel. Er war viele Jahre als Journalist tätig, arbeitete unter anderem für den 'stern' und den 'Spiegel', bis er sich ganz dem Krimischreiben widmete. Seine Siggi-Baumeister-Geschichten haben Kultstatus, im Grafit Verlag sind erschienen: Eifel-Blues, Eifel-Gold, Eifel-Filz, Eifel-Schnee, Eifel-Feuer, Eifel-Rallye, Eifel-Jagd, Eifel-Sturm, Eifel-Müll, Eifel-Wasser, Eifel-Liebe, Eifel-Träume und Eifel-Kreuz. Außerdem lieferbar: Die Raffkes und Der Kurier (beides Politthriller).

ZWEITES KAPITEL


 

Irgendwann flog der Hubschrauber mit dem Oberstaatsanwalt und seiner Mannschaft davon, die Vertreter des Bundeskriminalamtes tummelten sich, sprachen mit Zeugen, fotografierten, vermaßen und taten sicherheitshalber all das, was ohnehin kein Ergebnis bringen würde. Sie arbeiteten lustlos, und in ihren Gesichtern stand die wütende Erklärung: Ich tue es, damit hinterher niemand sagen kann, ich hätte es nicht wenigstens versucht.

»Das ist ein Ding«, sagte Jupp. Es klang wie die endgültige Feststellung eines Sachverständigen. »Wie geht es jetzt eigentlich weiter?«

»Das weiß ich nicht. Vermutlich bilden sie eine Sonderkommission oder so etwas«, spekulierte ich.

»Du schreibst also doch drüber?!«

»Noch nicht. Bis heute Abend werden erst mal alle Sender und Zeitungen einfallen.«

»Und dann schreibst du, was passiert ist, und kassierst, hä?« Er sah mich listig an.

»Ich weiß ja nicht, was passiert ist.«

»Na ja, aber du kannst doch so tun, als wie wenn …« Er grinste. »Ich würde es jedenfalls nicht umsonst machen. Ich muss weiter, sonst bestraft mich das Leben.« Seit Gorbatschow das gesagt hatte, zitierte er ihn ständig.

Der Mann vom Bundeskriminalamt kam erneut, zog mich beiseite und fragte: »Was für Fotos haben Sie?« Er lächelte und fügte hinzu: »Ich weiß, dass Sie sie haben. Wir zahlen nicht gut, aber wir zahlen.«

»Kein Problem. Sie bekommen einen kompletten Satz, jedes Motiv. Ungefähr sechzig bis zweihundert«, versprach ich.

»Was kostet das?«

»Sie zahlen die Entwicklung, also pro Abzug hundert Prozent dessen, was ich zahle.«

»Wie viel wird das sein?«

»Fünf Mark pro Bild oder so.«

»Sie sind ein echter Freund«, grinste der BKA-Mann.

»Ich bin echt freundlich, wenn ich erfahre, wie Sie heißen.«

»Marker.« Er fummelte in der Brusttasche seines Jacketts herum und reichte mir seine Visitenkarte. »Das sieht nach organisierter Kriminalität aus.«

»Das denke ich auch«, nickte ich. »So perfekt, so glatt, so schnell, so spurlos.«

»Sie schwärmen ja richtig«, mahnte er.

»Sie müssen zugeben, dass es unwirklich gut geklappt hat«, verteidigte ich mich. »Ich mag Dinge, die gut klappen … Wenn es wirklich okay war, stehen Ihre Chancen ganz schön schlecht. Das bedeutet, Sie werden auf die Mitarbeiter unterer Behörden angewiesen sein, die hier zu Hause sind. Und die, na ja …« – ich wusste nicht, ob ich die Frechheit riskieren konnte, aber ich riskierte sie – »… untere Behörden in regional eng begrenzten Räumen verhalten sich immer wie beim Beamtenmikado.«

»Was ist denn das?«

»Das ist eine Regel: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren.«

 

Da scheint eine starke, heiße Sonne durch die Bäume, und du gehst über weiches, langhalmiges Gras. Du riechst etwas, das dich an deine Jugend erinnert, an deine Kindheit: heiße Sonne auf Gras, auf Heu, Scheunengeruch, irgendetwas wie ein Zuhause. Ein paar Meter entfernt haben vor nicht einmal zwei Stunden Unbekannte zw