: Eloisa James
: Der Abenteurer und die englische Rose
: Cora Verlag
: 9783751500845
: Historical Gold
: 1
: CHF 5.20
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 264
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Seit sein Leben als Theaterstück aufgeführt wurde, ist Lord Alaric der begehrteste Junggeselle Englands. Dabei hegt der freiheitsliebende Entdeckungsreisende keinerlei Heiratsabsichten! Bis er der klugen, kratzbürstigen Willa begegnet, der ersten Frau, die seine Abenteuer kaltlassen - und die rätselhafterweise heißes Verlangen in ihm weckt. Aber Willa wünscht sich einen seriösen, zurückhaltenden Gemahl, keinen berühmten Frauenschwarm wie ihn! Immerhin ist sie bereit, seine Scheinverlobte zu spielen, natürlich nur, um eine aufdringliche Verehrerin abzuwimmeln! Er allerdings wittert seine Chance, doch noch ihr Herz zu erobern ...



New-York-Times-Bestseller-A torin Eloisa James schreibt nicht nur packende historische Liebesromane, sie ist auch Professorin für Englische Literatur. Eloisa lebt mit ihrer Familie in New York, hält sich aber auch oft in Paris oder Italien auf. Sie hat zwei Kinder und ist mit einem waschechten italienischen Ritter verheiratet.

1. KAPITEL

25. Juni 1778

London

In ganz England gab es wohl keinen Menschen, der gedacht hätte, dass der kleine Alaric Wilde eines Tages eine Berühmtheit sein würde.

Höchstens berühmt-berüchtigt.

Sein eigener Vater hatte diesen Begriff benutzt, nachdem Alaric im Alter von elf Jahren aus Eton nach Hause geschickt worden war, weil er seine Klassenkameraden mit Piratengeschichten unterhalten hatte.

Die Piraten waren dabei nicht das Problem gewesen. Das Problem war, dass der junge Alaric den betrunkenen Seeleuten eine verblüffende Ähnlichkeit mit den kleinkarierten Lehrern von Eton angedichtet hatte. Heutzutage vermied er es, selbstgerechte Engländer zu porträtieren, aber der Drang, sie zu beobachten, hatte nie nachgelassen. Er beobachtete und zählte eins und eins zusammen – gleichgültig, ob er sich gerade in China oder im afrikanischen Dschungel aufhielt.

Lord Alaric hatte schon immer aufgeschrieben, was er sah. SeineLord Wilde-Reihe war das Ergebnis dieser Marotte, seine Betrachtungen festzuhalten. Ein Wesenszug, der sich bei ihm zeigte, sobald er gelernt hatte, die ersten Wörter zu schreiben. Wie alle anderen Menschen hätte auch Alaric niemals gedacht, dass diese Bücher ihn eines Tages berühmt machen würden.

So war es auch, als er auf derRoyal George aus seiner Koje kletterte. In diesem Moment wusste er lediglich, dass er endlich bereit war, seine Familie wiederzusehen – alle acht Geschwister, ganz zu schweigen von dem Duke und der Duchess.

Er war jahrelang fort gewesen, als könnte er den Tod seines ältesten Bruders Horatius dadurch ungeschehen machen, dass er sein Grab nicht besuchte.

Doch jetzt war es an der Zeit, nach Hause zurückzukehren.

Er wollte eine Tasse Tee. Ein dampfend heißes Bad in einem richtigen Badezuber. Eine Lunge voll rauchiger Londoner Luft.

Zur Hölle, er vermisste sogar den torfigen Geruch von Lindow Moss, dem Sumpf, der sich vom väterlichen Schloss aus meilenweit Richtung Osten erstreckte.

Er zog gerade den Vorhang vor dem Bullauge zurück, als der Schiffsjunge klopfte und eintrat.

„Es ist mächtig neblig, Mylord, aber wir sind schon ein gutes Stück die Themse hoch. Der Kapitän schätzt, dass wir jeden Moment Billingsgate Wharf erreichen.“ Seine Augen leuchteten vor Aufregung.

Oben an Deck entdeckte Alaric Kapitän Barsley am Bug der