: Aimée Rossignol
: Marthas Liebschaften
: beHEARTBEAT
: 9783751708746
: 1
: CHF 4.10
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: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 222
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Martha führt nach außen hin ein ruhiges Leben. Aber die französische Klavierlehrerin hat noch eine andere Seite - eine sinnliche Seite. Mit wechselnden Männerbekanntschaften stillt sie ihr Verlangen. Zum einen wäre da ihr unselbstständiger Ex-Mann Luc, den sie zwar auf Abstand hält, der sie aber unbedingt zurückhaben will. Außerdem der schweigsame Klavierstimmer Nicolas, der nicht nur an ihrem Flügel die richtigen Tasten drückt. Und schließlich lernt sie noch den jungen Audric kennen, der bei ihr noch ganz andere Dinge als das Klavierspielen lernt. Aber ist unter all diesen Männern auch der eine, der sie wirklich glücklich machen kann? Ein sinnlicher Roman, der ein kleines Abenteuer für zwischendurch bietet. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Aimée Rossignol lebt, liebt und schreibt am liebsten da, wo in heißen Sommernächten Zikaden zirpen und ein kühler Wind vom Meer die Gräser wiegt. Die Inspiration für ihre Geschichten findet sie in den prickelnden Begegnungen, die ihren Alltag so aufregend machen: Die flüchtige Berührung eines Fremden im Zug, eine hastig gemurmelte Entschuldigung und dann ein langer Blick in geheimnisvoll dunkle Augen - schon entsteht vor ihrem geistigen Auge ein neuer Charakter, dessen Geschichte sie unbedingt erzählen und vielleicht auch erleben will ...

Samstag


Der Samstagmorgen darauf bringt mehr Regen und vor allem mehr Ballett an der Académie. Er bringt auch ein bisschen Berlioz und Ravel zum Aufwärmen, vor allem aber Tschaikowsky.

Den meisten Lehrern ist es unter der Woche ziemlich egal, was ich klimpere, so lange es einigermaßen zu ihren Stunden passt, nur samstags ist gar nichts egal, weil für eine der beiden großen Aufführungen im Jahr geprobt wird. Entweder für den »Nussknacker« kurz vor Weihnachten oder so wie jetzt »Schwanensee« vor der Sommerpause.

Seit einer Stunde schon hüpfen vier kleine Schwäne unter der Anleitung von Madame Blanchard, der Leiterin des Ballettinstituts höchstpersönlich, durch den Saal. Über das Alter von Agnès Blanchard gehen die Meinungen auseinander. Manche sprechen von über fünfzig auf jeden Fall, andere wähnen sie sogar in ihren frühen Sechzigern. Alles, was wir wissen, ist, dass sie in den 80ern für das Pariser Opernballett getanzt hat und ziemlich berühmt war.

Ich persönlich glaube ja, sie hat gar kein Alter. Agnès ist neben meinem Flügel stehengeblieben, legt eine Hand auf das Holz und dirigiert mit der anderen die kleinen Schwäne.

Ab und an wirft sie mir einen Blick zu, in dem die flüchtige Andeutung eines Lächelns liegt. Agnès mag mich. Warum, weiß ich nicht, aber ich hatte schon das Gefühl