: Thomas Matiszik
: Tiefschwarze Schuld (Ein Corinna-Dupont-Thriller)
: Empire-Verlag
: 9783754637517
: Ein Corinna-Dupont-Thriller
: 1
: CHF 4.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 328
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nach dem Schuss auf einen vermeintlich bewaffneten Geiselnehmer muss Corinna Dupont den Polizeidienst quittieren.
Was soll sie nun mit ihrem Leben anfangen? Ihre Karriere ist dahin, ihr Konto steckt in den Miesen und mit ihrem Lebensgefährten Paul Lobrecht - einem der besten Strafverteidiger des Landes - läuft es ebenfalls nicht gut.
Doch dann läutet es an ihrer Tür. Eine gewisse Theresa Mallen stellt sich ihr vor. Ihr Mann Hugo Mallen, der Chefarzt des Dortmunder Klinikums, hat sich wenige Tage zuvor umgebracht. Niemand will glauben, dass er keinen Suizid begangen hat. Die Witwe bietet eine stattliche Summe, um der Sache nachzugehen und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Corinna willigt ein, ohne zu ahnen, welch düsteren Geheimnisse sie offenlegen wird und wie sehr der Fall mit ihrem eigenen Leben verbunden ist.
Im Auftakt zur Corinna-Dupont-Reihe überschlagen sich alsbald die Ereignisse: Ein weiterer Suizid folgt. Ein Kleinflugzeug kracht in ein Riesenrad. Ein Mann entführt seine Kinder.
Zufall?
Wenn Sie nun dachten, das wäre schon alles, kennen Sie Thomas Matiszik noch nicht. Ein Thriller der einem kaum Luft zum Atmen lässt: spannend, gewieft und unbarmherzig.

Ende 2013 beginnt Thomas Matiszik mit seinem Debütroman 'Karlchen'. Heute blickt der Autor stolz auf drei Romane zurück, die als Modrich-Trilogie bekannt und von den Kritikern gefeiert wurde.

KAPITEL 10

 

„Mein Mann war einfach nicht der Typ für einen Selbstmord“, begann Theresa Mallen, während sie vorsichtig einen weiteren Schluck nahm. Diese Dupont war ihr immer noch suspekt. Allerdings schien sie ihre letzte Option zu sein.

„Die Polizei hat den Fall bereits zu den Akten gelegt. Hugo hat einen kurzen Abschiedsbrief hinterlassen. Außerdem konnten die Kriminaltechniker keinerlei Hinweise auf Fremdverschulden feststellen. Und doch hatte ausgerechnet Strasser Zweifel.“

Corinna griff nach ihrer Tasse.

„Möchten Sie auch noch einen?“

Theresa Mallen schüttelte den Kopf. Die Kaffeemaschine nahm geräuschvoll ihre Arbeit auf.

„Nehmen Sie es mir nicht übel, Frau Mallen“, rief Corinna aus der Küche. „Aber die bloße Vermutung, dass Ihr Mannnicht der Typ für einen Selbstmord war, reicht leider nicht aus, um Ermittlungen aufzunehmen.“

Nachdem sie wieder Platz genommen hatte, fuhr sie fort.

„Glauben Sie mir, ich habe in meiner Zeit bei der Polizei von einigen Suizidfällen gehört, bei denen die Indizienlage viel diffiziler war als hier. Fast immer war es am Ende so, dass wir einen Selbstmord zweifelsfrei feststellen mussten. So eine Tat ist insbesondere für die nächsten Angehörigen schwer zu begreifen. Fast alle hielten es, auch lange nach dem Abschluss der Ermittlungen, für unvorstellbar, dass sich ein Familienmitglied freiwillig das Leben genommen hatte.“

Theresa Mallen hörte Corinnas Ausführungen aufmerksam zu, ließ sich aber nicht beirren.

„Ich bin mir vollkommen im Klaren darüber, dass die Hinweise auf einen Mord nicht gerade stichhaltig sind. Aber würden Sie sich von einem Hochhaus stürzen, wenn Sie in wenigen Monaten mit medizinischen Forschungen an der Berliner Charité beauftragt wären, die Ihren Ruf als Arzt europa-, wenn nicht sogar weltweit vergolden würden?“

Corinna kippelte mit ihrem Stuhl.

„Deshalb habe ich ebenfast immer gesagt. Strasser wird seine Gründe haben, warum er Sie zu mir schickt. Dass die KTU keine Hinweise auf Fremdverschulden gefunden hat, scheint ihn jedenfalls nicht zufriedenzustellen. Dafür ist er zu lange dabei.“

„Und dafür kannte er meinen Mann viel zu gut“, ergänzte Theresa Mallen.

Corinna nickte. „Ich kann mich an einen besonderen Fall erinnern. Der Mann hatte vor gut drei Jahren fast zehn Millionen Euro im Lotto gewonnen und plante, seinen lang gehegten Lebenstraum, eine sechsmonatige Weltreise, unverzüglich in die Tat umzusetzen. Dies hatten die beiden Töchter des Witwers noch am Tag des vermeintlichen Selbstmordes zu Protokoll gegeben.“

Theresa Mallen wurde hellhörig und rückte ein Stück näher an Corinna heran.

„Lassen Sie mich raten, eine seiner Töchter brachte ihn aus Habgier um und versuchte, das Ganze als Suizid hinzustellen?“

„Fast. Man fand den Mann in seinem Arbeitszimmer auf dem Dachboden seines Hauses. Offenbar hatte er sich erhängt. In einem Abschiedsbrief hatte er ein paar Sätze über seine Depressionen niedergeschrieben. Klang alles plausibel. Auch die Töchter bestätigten, dass er bisweilen depressiv gewirkt hatte, meist um den 23. März herum.“

„Am Todestag seiner Frau?“

„Respekt, gut kombiniert“, bestätigte Corinna. „Aber dann untersuchte man den Leichnam etwas genauer und stellte fest, dass die Schürfwunden an seinem Hals ungewöhnlich heftig waren. Als habe er versucht, sich aus der Schlinge zu befreien. Man fand außerdem Hautpartikel seiner Hände am Seil. Und ein Hämatom am Hinterkopf.“

Theresa Mallen