: Mick Saunter
: Tief im Keller
: Empire-Verlag
: 9783752125580
: 1
: CHF 4.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 510
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Major Konstantin Manner vom LKA Salzburg träumt seit Kurzem merkwürdige Dinge, die für ihn keinen Sinn ergeben. Als er zu einem Leichenfund am Untersberg gerufen wird, kann er noch nicht ahnen, wie nah ihm dieser Fall gehen wird- und dass er mit seinen Träumen zusammenhängt. Als klar wird, dass eine Verbindung zwischen dem Toten und dem Verschwinden zweier junger Männer einer Behinderteneinrichtung besteht und ein merkwürdiges SM-Video auftaucht, kommen er und sein Team auf die richtige Spur - und entdecken etwas Unvorstellbares, das seit Langem im Geheimen operiert. Nicht in seinen schlimmsten Fantasien hätte er sich vorstellen können, welche Dimensionen dieser zunächst einfach erscheinende Fall annehmen würde.
'Tief im Keller' entfaltet sich behutsam, verwirrend; und lässt zu Anfang nicht erkennen, wohin der Protagonist unterwegs ist. Aber von Seite zu Seite und mit jedem neuen Charakter wird klarer, in welche Abgründe der menschlichen Seele die Geschichte führt - um am Ende nicht nur die schreckliche Wahrheit zu erzählen, sondern auch zu zeigen: Kein Keller ist tief genug, eine Schuld zu verstecken, die ans Licht will.
Komplett überarbeitete Neuausgabe vonManner sieht rot.

Mick Saunter, 1957 in Wuppertal geboren, lebte im Bergischen Land und in Schleswig-Holstein, bevor er 2007 nach Bayern zog. Er war Eisenwarenkaufmann, Funker beim Bund, fuhr Lkw, verkaufte Versicherungen, studierte Holztechnik, und plante über viele Jahre Läden in ganz Deutschland. Arbeitete dann mit geistig und psychisch behinderten Menschen, leitete die Arbeitstherapie in einer Suchthilfeklinik. Mit fast Sechzig fing er an das zu tun, was er eigentlich schon mit sechzehn wollte: Schreiben.

„Leise!

Ganz leise!“

ACH WAS, LEISE!

LAUF!“

Er wimmert vor sich hin.

„Pssst! Sei leise!“

„BLÖDSINN!

HÖR AUF ZU JAMMERN,

DU LÄCHERLICHE FIGUR! LOS JETZT!!!“

„Ich will ja!“

„DANN HEUL HIER NICHT SO RUM,

VERDAMMT NOCH MAL! LAUF DOCH!

HAU ENDLICH AB, DU HAUFEN SCHEISSE!“

„Hör auf, ihn zu beschimpfen!

Du siehst doch, wie es ihm geht!“

„WAS? DU NIMMST DIE

MEMME AUCH NOCH IN SCHUTZ?“

„Hör nicht auf ihn.

Es wird alles gut – bestimmt! Gib nicht auf!“

Zitternd fängt er an zu weinen.

„JETZT SEH SICH EINER DIE HEULSUSE AN!
DU WASCHLAPPEN!“

„Sei nicht so grob mit ihm!“

„WAS WILLST DENN DU VON MIR?!

ANSTATT ZU SEHEN, DASS ER WEG KOMMT,

STEHT ER HIER IM WALD UND PISST SICH AN.

ER IST ES DOCH SELBST SCHULD!

ODER ETWA NICHT?“

„Aber er hat Angst! Siehst Du das nicht?“

Diese Stimmen. Diese verdammten Stimmen.

Er will sie nicht mehr hören!

Als ob er nicht selbst wüsste, was er getan hat.

Beim Gedanken daran schluchzt er verzweifelt laut auf.

„Still! Wenn Du zu laut bist, weiß es,

wo es dich findet. Hörst Du? Du!“

„HA!

ES WIRD IHN SOGAR

GANZ SICHER FINDEN,

WENN ER NICHT ENDLICH ABHAUT!

WAS? DU? DU SCHAFFST ES EH NICHT!“

Er versucht, einen klaren Gedanken zu fassen, trotz ihrer Vorwürfe, trotz ihrer Streitereien.

„ICH SCHAFF DAS SCHON!!“, ruft er entschlossen.

„Schhht! Leise! Bitte, sei um Himmels Willen leise!“

„ACH WAS, LEISE – SCHEISSDRECK!

LAUF ENDLICH, DU NICHTSNUTZIGE MISSGEBURT!

HAU AB! RENN UM DEIN LEBEN!!“

Er presst die Hände auf die Ohren, schüttelt wild, zornig und voller Wut den Kopf – jetzt ist es genug, er will sie nicht mehr hören, er will gar nichts mehr hören! Sie sollen aufhören!

„HÖÖÖÖRT AUUUUF!!!!“

Stille.

Vorsichtig nimmt er die Hände runter, horcht.

Sind sie doch noch da?

Nein – sie sind weg. Endlich!

Euphorisch