: Susanne Hanika
: Der Tod braucht keine Sonnencreme Ein Bayernkrimi
: beTHRILLED
: 9783732569632
: 1
: CHF 4.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 210
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Familien est mit Folgen ... Horst Willemsen wird 70! Und natürlich will der passionierte Camper seinen Ehrentag auf einem besonders schönen Campingplatz feiern. Also hat Sophia ihren Platz am Hirschgrund schon vor Saisonbeginn geöffnet. Doch dann liegt das Geburtstagskind eines Morgens tot auf dem Steg am See. War es Mord? Na gut, Sofia hat Jonas, ihrem Kommissar, versprochen, sich nie wieder in seine Ermittlungen einzumischen. Aber was kann sie dafür, dass einfach jeder in der Familie Willemsen ein Geheimnis zu hüten scheint? Und außerdem ist Sofia selbst in Gefahr - immer wieder zieht sie dieselbe Karte aus Evelyns Tarot - den Tod!

'Der Tod braucht keine Sonnencreme' ist der fünfte Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe 'Sofia und die Hirschgrund-Morde' von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Wieder-Single-Frau auf Jugendliebe und feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!

eBooks von be Thrilled - mörderisch gute Unterhaltung!


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Kapitel 1


Die morgendlichen Geräusche auf meinem Campingplatz hatten mich aufgeweckt. Oder waren es die Sonnenstrahlen gewesen, die mir ins Gesicht schienen? Draußen ratterte etwas über den Boden – vermutlich zog ein Camper sein Toilettenwägelchen zur Chemietoilette. Jemand rief einen Morgengruß, wahrscheinlich die Schmidkunz, die auf dem Weg zur Toilette dem alten Gröning begegnete, und es roch nach Kaffee. Ich reckte mich genüsslich in dem breiten Doppelbett meiner Nonna und schob die linke Hand tastend auf die andere Betthälfte. Dort fand ich eine ziemlich nasse Hundeschnauze vor.

»Milo!«, rief ich entrüstet, und Milo, mein geerbter Riesenköter, sah zu, dass er sich aus dem Bett verzupfte. Meinem Freund Jonas, der hier seine Nächte verbrachte, würde ich sicherlich nicht auf die Nase binden, wie Milo seine Abwesenheit ausnutzte.

Andererseits war Jonas von Beruf Kriminalkommissar, und die ganzen Indizien – massenhaft schwarze Hundehaare und Pfotenabdrücke – waren für den geschulten Blick eines Kriminalers wohl kaum zu übersehen.

»Jonas«, rief ich, aber es kam keine Antwort. Er war bestimmt joggen gegangen – als Polizist musste er sich natürlich fit halten. Ich hätte mich im Prinzip auch fit halten können, und Jonas war auch bereit, ganz langsam mit mir zu joggen – also quasi in Zeitlupe, wie er es nannte.

Ich sprang aus dem Bett. Vielleicht holte ich ihn noch ein! Denn auch wenn ich ein rechtes Faultier war: Wenn man mit Jonas gejoggt hatte, fühlte man sich richtig gut hinterher! Ich sprang in mein Joggingoutfit, das ich mir extra für diesen Zweck zugelegt hatte, und rannte die Treppe hinunter zur Rezeption, wo Evelyn gerade die Semmeln an die Schmidkunz verkaufte und noch einen gepflegten Ratsch anhängte. Beide waren Dauercamperinnen hier auf dem Platz, Evelyn mehr »Dauer« als »Camper«, denn seit wir in ihrem Wohnmobil eine Leiche gefunden hatten, schlief sie bei mir im Haus. Obwohl sie inzwischen die Matratze ersetzt hatte, auf der der Musch damals gestorben war, schien es sie nicht in ihr Wohnmobil zurückzuziehen.

»Schätzchen, wir sollten das jedes Jahr so machen!«, sagte Evelyn zufrieden in meine Richtung. »Haben wir gerade festgestellt.«

»Einfach mal eine Woche ohne andere Campinggäste, nur wir, der harte Kern«, erklärte die Schmidkunz, die Tüte mit den Semmelchen in der Hand.

Weil ich gerade so gut gelaunt war, nickte ich nur. Denn schließlich waren wir diese Woche nicht einfach »nur wir«. Ich hatte für eine Großfamilie aus dem Rheinland bereits zwei Wochen früher geöffnet, um eine ungestörte Geburtstagsfeier zu ermöglichen. Ich hoffte daher eher umgekehrt, dass die paar Dauercamper, die sich jetzt einfach eingeladen hatten, keinen störten!

»Habt ihr Jonas gesehen?«, fragte ich.

»Der ist rauf zur Straße gejoggt und Richtung Wald«, erzählte Evelyn.

Aha! Er nutzte die Gunst der Stunde und lief eine lange Runde. Ich würde ihm entgegenlaufen! Das hatte mehrere Vorteile,