: Carmen von Lindenau
: Die Vergiftung Die neue Praxis Dr. Norden 30 - Arztserie
: Martin Kelter Verlag
: 9783740993818
: Die neue Praxis Dr. Norden
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die neue Praxis Dr. Norden - So war es nicht geplant, doch Dr. Danny Norden betrachtet es als Chance. Äußere Umstände zwingen ihn zu einem Neustart. Und diesen nimmt Danny tatkräftig in Angriff, auch, wenn er mit Abschied, Trennung, Wehmut verbunden ist. Dr. Danny Norden praktiziert jetzt in seiner neuen, modernen, bestens ausgestatteten Praxis. Mit Kompetenz, Feingefühl und Empathie geht er auf seine Patienten zu und schafft ein Klima, das die Genesung fördert: eben Dr. Danny Norden, wie er leibt und lebt, und er wird immer besser! Hannes hatte sich seit Tagen auf den Abend vorbereitet, der sein Leben verändern sollte. Er wollte Ottilie bitten, seine Frau zu werden. Noch wusste er nicht, wie sie auf seinen Antrag reagieren würde. Sie lebten zwar inzwischen schon einige Monate zusammen, aber über eine Heirat hatten sie bisher noch nie gesprochen. Wie auch immer, er wollte diesen Schritt wagen, weil er sich nichts sehnlicher wünschte, als Ottilie seine Frau nennen zu dürfen. Statt eines Restaurantbesuches wollte er zu Hause für eine romantische Atmosphäre sorgen, für Ottilie kochen und ihr nach dem Essen den Antrag machen. Ottilie hatte an diesem Tag die Nachmittagssprechstunde in der Praxis in ihrem Haus übernommen, in der Olivia und sie ihre Patienten und Patientinnen betreuten. Er hatte ein weißes Tischtuch auf den Tisch im Esszimmer gelegt, das nur durch eine halbhohe Mauer von der Küche getrennt war. Auf dem grünen Sofa, das gegenüber dem offenen Kamin stand, lag Ortrud, die rotgetigerte Katze, die Ottilies Haus und das von Daniel und Olivia als ihr Zuhause betrachtete. »Was denkst du, Ortrud, wird sie meinen Antrag annehmen?«, fragte Hannes, als Ortrud ihren Kopf hob und in seine Richtung schaute. »Danke, das war wohl ein Ja«, sagte er, als Ortrud miaute und sich genüsslich rekelte. Er hatte bereits die Vorspeisenteller mit den gegrillten Auberginen, den mit Frischkäse gefüllten Tomaten, den eingelegten Champignons und den Oliven im Kräutermantel abgedeckt in den Kühlschrank gestellt und wollte gerade den Auflauf mit den Zucchini und dem Schafskäse zubereiten, den es als Hauptgang geben sollte, als sein Handy läutete. »Hallo, Lore«, begrüßte er seine Cousine, deren Name auf dem Display seines Telefons aufleuchtete. »Hallo, Hannes, wie geht es dir? Alles in Ordnung bei dir und Ottilie?«, fragte Lore. »Danke, uns geht es gut, und euch?«

Hannes hatte sich seit Tagen auf den Abend vorbereitet, der sein Leben verändern sollte. Er wollte Ottilie bitten, seine Frau zu werden. Noch wusste er nicht, wie sie auf seinen Antrag reagieren würde. Sie lebten zwar inzwischen schon einige Monate zusammen, aber über eine Heirat hatten sie bisher noch nie gesprochen. Wie auch immer, er wollte diesen Schritt wagen, weil er sich nichts sehnlicher wünschte, als Ottilie seine Frau nennen zu dürfen.

Statt eines Restaurantbesuches wollte er zu Hause für eine romantische Atmosphäre sorgen, für Ottilie kochen und ihr nach dem Essen den Antrag machen. Ottilie hatte an diesem Tag die Nachmittagssprechstunde in der Praxis in ihrem Haus übernommen, in der Olivia und sie ihre Patienten und Patientinnen betreuten.

Er hatte ein weißes Tischtuch auf den Tisch im Esszimmer gelegt, das nur durch eine halbhohe Mauer von der Küche getrennt war. Auf dem grünen Sofa, das gegenüber dem offenen Kamin stand, lag Ortrud, die rotgetigerte Katze, die Ottilies Haus und das von Daniel und Olivia als ihr Zuhause betrachtete.

»Was denkst du, Ortrud, wird sie meinen Antrag annehmen?«, fragte Hannes, als Ortrud ihren Kopf hob und in seine Richtung schaute. »Danke, das war wohl ein Ja«, sagte er, als Ortrud miaute und sich genüsslich rekelte.

Er hatte bereits die Vorspeisenteller mit den gegrillten Auberginen, den mit Frischkäse gefüllten Tomaten, den eingelegten Champignons und den Oliven im Kräutermantel abgedeckt in den Kühlschrank gestellt und wollte gerade den Auflauf mit den Zucchini und dem Schafskäse zubereiten, den es als Hauptgang geben sollte, als sein Handy läutete.

»Hallo, Lore«, begrüßte er seine Cousine, deren Name auf dem Display seines Telefons aufleuchtete.

»Hallo, Hannes, wie geht es dir? Alles in Ordnung bei dir und Ottilie?«, fragte Lore.

»Danke, uns geht es gut, und euch?« Hannes hatte Lore und ihren Mann Armin seit etwa zwei Monaten nicht gesehen, obwohl sie nur eine Viertelstunde mit dem Auto von ihm entfernt wohnten. Er hatte Lore ein paar Mal angerufen, hatte aber immer den Eindruck gehabt, dass sie an einem Treffen nicht interessiert war. Er hatte sich schon gefragt, ob er oder Ottilie irgendetwas getan oder gesagt hatten, was die beiden verletzt haben könnte.

»Möglicherweise haben sie Probleme miteinander, die sie erst selbst klären müssen, bevor sie mit anderen darüber sprechen, falls sie es überhaupt tun wollen. Geben wir ihnen einfach die Zeit, die sie brauchen. Sie werden sich schon wieder melden, wenn sie soweit sind«, hatte Ottilie gesagt. Wie es aussah, hatte sie damit wohl recht, zumal Lore erst einmal einen Augenblick schwieg, bevor sie weitersprach.

»Armin und mir geht es nicht gut«, sagte sie schließlich mit leiser Stimme.

»Warum? Was ist passiert?«, fragte Hannes besorgt nach.

»Wie wäre es, wenn ihr heute zum Abendessen zu uns kommen würdet?«, schlug Lore vor, ohne weiter auf seine Frage einzugehen.

»Heute?«, wiederholte Hannes nachdenklich.

»Nein, schon in Ordnung, wenn es euch heute nicht passt. Wir können das auch verschieben. Ich melde mich dann mal wieder«, sagte Lore.

»Nein, warte, lege noch nicht auf«, bat Hannes seine Cousine, als er die Enttäuschung in ihrer Stimme wahrnahm. »Wir kommen gern zu euch. Wann sollen wir da sein?«, wollte er wissen.

»Um sieben. Oder ist das zu früh für euch?«

»Wir sind um sieben bei euch.«

»Ich freue mich, bis dann«, sagte Lore und beendete das Gespräch.

Hannes hatte zwar keine Ahnung, was mit Lore los war, aber er war sicher, dass es um etwas Ernstes ging, das hatte ihm ihre Stimme verraten. Auch wenn das bedeutete, dass er den romantischen Abend mit Ottilie erst einmal verschieben musste, wollte er Lore nicht das Gefühl geben, dass er sie mit ihrem Kummer nicht ernst nahm.

Als Ottilie eine Stunde später aus der Praxis kam und eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank nahm, bewunderte sie die Teller mit den Antipasti, die sie dort entdeckte. »Du kochst heute für uns?«, fragte sie, während sie Hannes mit einem erwartungsvollen Lächeln anschaute.

»Das hatte ich ursprünglich vor, aber wir wurden kurzfristig zum Abendessen eingeladen. Ich wollte die Einladung ungern absagen.«

»Wer hat uns eingeladen?«

»Lore.«

»Wie geht es ihr?«

»Ich befürchte, nicht so gut. Sie und Armin haben wohl tatsächlich Probleme.«

»Was ist mit ihnen?«

»Das weiß ich noch nicht. Sie wollte wohl am Telefon nicht so gern darüber sprechen. Ich hoffe, es ist in Ordnung für dich