: Mary Kay Andrews
: Zweimal Herzschlag, einmal Liebe Roman
: S. Fischer Verlag GmbH
: 9783104903149
: Die Sommerbuchreihe
: 1
: CHF 9.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 450
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das Leben könnte so schön sein: Das wärmende Sonnenlicht, die historische Häuserpracht und die frische Brise vom Meer machen Savannah zum perfekten Ort - zumindest für die Antiquitätenverkäuferin Eloise Foley. Doch dann gerät sie ins Zentrum einer Mordermittlung. Jemand hat Caroline DeSantos umgebracht. Zu dumm, denn Caroline war die neue Flamme von Eloises frisch geschiedenem Ehemann. Prompt wird sie zur Hauptverdächtigen. Und das ausgerechnet jetzt, da sie eine Verabredung mit dem Chefkoch des lokalen Sternerestaurants hat und zum ersten Mal wieder das lang vermisste Kribbeln in der Bauchregion verspürt. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin BeBe Loudermilk schmiedet Eloise einen Plan, der ihre Unschuld beweisen soll. Und auch ihr Ex soll dabei sein Fett wegkriegen, denn Eloise hat mit ihm noch eine Rechnung offen: Immerhin hat ihr früherer Ehemann sie hinterhältig betrogen und das gemeinsame Haus an sich gerissen und mit seiner Neuen bezogen. Der Streitfall kostet Eloise ganz schön viele Nerven, doch die Gefühle für den süßen Sternekoch geben ihr Rückenwind. Denn Liebe macht erfinderisch - auch wenn es um die juristischen Feinheiten einer Polizeiuntersuchung geht. Genieße traumhafte Momente an der Küste Georgias mit Mary Kay Andrews, die auch mit diesem Roman dein Herz schneller schlagen lassen wird.

Mary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf und lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Seit ihrem Bestseller ?Die Sommerfrauen? gilt sie als Garantin für die perfekte Urlaubslektüre.

1


Als es heftig an der Haustür klopfte, wusste ich, wer es war. Vor dem Milchglasfenster der Eingangstür zeichnete sich Caroline DeSantos’ schlanke Silhouette ab. Nach wiederholtem vergeblichen Klingeln rüttelte sie nun energisch mit einer Hand am Türknauf und schlug mit der anderen den Messingklopfer.

»Eloise? Mach auf! Mir reicht’s! Dein Mistvieh hat es schon wieder getan. Ich bestelle den Hundefänger her. Ich hab mein Handy dabei und tippe in diesem Moment seine Nummer ein. Ich weiß, dass du mich hörst, Eloise.«

Tatsächlich hielt sie etwas vor der Brust, das wie ein Handy aussah.

Auch Jethro war ganz Ohr. Er hob die dunkle Schnauze mit den niedlichen Punkten, die wie helle Sommersprossen aussahen, spitzte die Ohren und verkroch sich, als er die Stimme des Feindes erkannte, vorsorglich unter dem Wohnzimmertisch.

Ich kniete mich hin und kraulte ihn mitfühlend am Hals.

»Stimmt das, Jethro? Hast du wirklich schon wieder in die Kamelien gestrullt?«

Jethro ließ den Kopf hängen. Streuner bleibt Streuner, aber immerhin log er mich so gut wie nie an, was ich von keinem anderen männlichen Wesen behaupten konnte, mit dem ich mich bisher eingelassen hatte.

Zum Dank für seine Aufrichtigkeit tätschelte ich ihm den Kopf. »Braver Hund. Nur zu, tu dir keinen Zwang an! Pinkle da drüben auf alles, was sich dir bietet, und für einen ordentlichen Haufen auf der Eingangstreppe gibt’s den größten, saftigsten Knochen in ganz Savannah.«

Unterdessen ging das Rütteln und Klopfen unvermindert weiter. »Eloise. Ich weiß, dass du da bist. Ich hab deinen Pick-up an der Straße gesehen. Ich hab Tal angerufen, und Tal verständigt seinen Anwalt.«

»Petze«, murmelte ich und stellte den Karton mit Trödel, in dem ich gerade gestöbert hatte, auf den Boden.

Die abgezogenen Kiefernholzdielen fühlten sich unter den nackten Füßen angenehm kühl an, als ich in die Eingangsdiele tapste. Caroline legte sich so ins Zeug, dass ich um die alte Ätzglasfüllung bangte.

»Miststück«, zischte ich.

Jethro stimmte mir mit lautem Kläffen zu.

»Schlampe.« Begeistertes Wedeln mit dem Schwanz. Wir wappneten uns beide für das bevorstehende Trommelfeuer. Jethro kam unter dem Tisch hervor und setzte sich dicht hinter mich. Es hatte etwas Tröstliches, seinen warmen Atem an den Knöcheln zu spüren.

Ich riss die Haustür auf. »Fass, Jethro«, befahl ich laut. »Beiß die böse Frau.«

Caroline wich einen kleinen Schritt zurück. »Das hab ich gehört!«, kreischte sie. »Wenn ich diesen Köter noch ein einziges Mal in meinem Garten erwische, werde ich ihn …«

»Was?«, fiel ich ihr ins Wort. »Was wirst du? Ihn vergiften? Erschießen? Oder fährst du ihn mit deinem rassigen Schlitten platt? Sähe dir ähnlich, nicht wahr? Einen kleinen, wehrlosen Hund zu überfahren.«

Zur Bekräftigung meiner Verteidigungsstrategie stemmte ich die Hände in die Hüften und betrachtete meine Gegnerin von oben herab. Das heißt, mental, da Caroline DeSantos gut zehn Zentimeter größer war als ich, zuzüglich ihres modischen Markenzeichens, der Stilettos.

Sie wurde rot. »Sag nur nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. In dieser Stadt herrscht Leinenzwang, falls du es noch nicht weißt, und wenn du wirklich an dem Köter hängst, solltest du ihn nicht frei herumlaufen lassen.«

Sie machte einen adretten Eindruck, das musste ich Caroline lassen; selbst in der mörderischen Sommerglut von Savannah glich sie einer frisch gepflückten Gardenienblüte. Ihr glänzendes dunkles Haar hatte sie im Nacken zu einem strengen Knoten gebunden, aus dem kein Strähnchen entwischte. Die lindgrüne Leinenbluse, zur passenden Caprihose, schmeichelte ihrem makellosen zartgebräunten Teint, der dezente U-Boot-Ausschnitt ließ den Brustansatz erahnen. An diesem Tag hätte ich auf