: Patricia Vandenberg
: Hin- und hergerissen Chefarzt Dr. Norden 1119 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740933029
: Chefarzt Dr. Norden
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! »Bist du schon ausgeschlafen?«, fragte Adrian Wiesenstein die Frau, die leicht bekleidet in seinen Armen lag.Sie seufzte leise und schmiegte ihren Rücken an seinen Oberkörper.»Haben wir überhaupt geschlafen?« Unverkennbar! Das war Fee Nordens Stimme an Adrians Ohr.Er lächelte verliebt.»Ich kann mich nicht erinnern.« Seine Lippen streichelten zärtlich ihren Nacken.Sie lachte leise. Er konnte ihrem süßen Duft nicht länger widerstehen und drehte sie zu sich um. Sie küssten sich so leidenschaftlich, dass ihm die Sinne schwanden.»Ist jemand zu Hause? Hallo!« Lautes Rufen ließ Adrian hochfahren. Gleichzeitig riss er die Augen auf. Sein Blick fiel auf die leere Betthälfte. Schlagartig wurde ihm klar, dass er das alles nur geträumt hatte. Er war allein. Wie immer.

Eine der herausragenden Autorinnen im Romanheftbereich ist Patricia Vandenberg. Mit ihren berühmt gewordenen Romanserien Dr. Norden und Im Sonnenwinkel sowie zahlreichen serienunabhängigen Romanen hat sie sich in die Herzen unzähliger Leserinnen und Leser geschrieben. Von ihr existieren mehr als 1.500 Romane, die sie seit den 1960ern bis zu ihrem Tod in 2007 verfasste. Wie beliebt Patricia Vandenberg, deren Romane seit mehr als 40 Jahren im Martin Kelter Verlag in Print erscheinen, tatsächlich ist, beweist nicht zuletzt die ungebrochene Lesernachfrage ihrer Texte. Man kann von einer zeitlosen Gültigkeit sprechen, denn eine Lesergeneration nach der anderen wurde und wird in ihren Bann gezogen. Hervorzuheben ist die unnachahmliche Erzählweise Patricia Vandenbergs, die sie immer wieder großartig demonstrierte. Ins Leben gerufen und entscheidend geprägt hat Patricia Vandenberg auch die große Romanserie um Kinderschicksale Sophienlust. Bemerkenswert sind ihre übersinnlichen, phantastischen Amulett-Romane, die ebenfalls die erzählerische Meisterschaft dieser großen Schriftstellerin beweisen. Viele weitere Romane von Patricia Vandenberg unterstreichen die besondere Beliebtheit dieser Schriftstellerin, deren Verdienste im Romanheftgenre hervorzuheben sind. Das Geheimnis des Erfolges lag neben ihrer erzählerischen Kompetenz in ihrer Aufgeschlossenheit gegenüber den Sorgen und Sehnsüchten ihrer Mitmenschen begründet. Das richtige Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Leser wirkt sich auch und gerade in der heutigen Zeit sehr positiv auf das Renommee eines Schriftstellers aus. Genau das ist bei Patricia Vandenberg in besonderem Maße der Fall, deren breitgefächerte, virtuose Einfälle auch noch nach ihrem Tod einem großen Lesepublikum viel Freude bereiten.

»Bist du schon ausgeschlafen?«, fragte Adrian Wiesenstein die Frau, die leicht bekleidet in seinen Armen lag.

Sie seufzte leise und schmiegte ihren Rücken an seinen Oberkörper.

»Haben wir überhaupt geschlafen?« Unverkennbar! Das war Fee Nordens Stimme an Adrians Ohr.

Er lächelte verliebt.

»Ich kann mich nicht erinnern.« Seine Lippen streichelten zärtlich ihren Nacken.

Sie lachte leise. Er konnte ihrem süßen Duft nicht länger widerstehen und drehte sie zu sich um. Sie küssten sich so leidenschaftlich, dass ihm die Sinne schwanden.

»Ist jemand zu Hause? Hallo!« Lautes Rufen ließ Adrian hochfahren. Gleichzeitig riss er die Augen auf. Sein Blick fiel auf die leere Betthälfte. Schlagartig wurde ihm klar, dass er das alles nur geträumt hatte. Er war allein. Wie immer.

»Hallo! Adrian! Wenn du da bist, mach mir bitte auf! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.« Ein Schatten tanzte vor der Terrassentür auf und ab.

Adrian gönnte sich einen letzten Rest Bedauern, ehe ihn die Realität endgültig einholte.

»Schon gut. Ich komme ja schon!« Er zog ein T-Shirt über, zog den Vorhang zurück. Und erstarrte. »Paola! Was machst du denn hier?« Wie lange hatte er ihre Stimme nicht gehört?

Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn durch die Scheibe herausfordernd an.

»Was glaubst du denn? Blumen pflanzen?« Unwillig schnalzte sie mit der Zunge. »Ich war schon in der Klinik, aber dort sagte man mir, dass du heute Spätdienst hast. Und jetzt bin ich hier. Wenn du die Güte hättest, mir zu öffnen …«

Endlich kam Leben in Adrian Wiesenstein. Er legte den Hebel um und öffnete die Terrassentüren. Frische Luft wehte herein. Ein Windhauch blähte die weißen Stores zu beiden Seiten der Türen.

»Na endlich. Ich dachte schon, du lässt mich hier draußen übernachten.« Paola ging an ihrem Ex-Mann vorbei und sah sich neugierig im Zimmer um.

Adrian sah auf die Uhr.

»Nur zu deiner Information.: Es ist erst halb zehn.«

»Du hast auch schon mal mehr Spaß verstanden.«

»Und du warst auch schon mal witziger«, konterte er unwillig. »Warum schneist du eigentlich unangemeldet hier herein? Es hätte ja sein können, dass ich nicht allein bin.«

Paola drehte sich zu ihm um. Sie sah ihm dabei zu, wie er in eine Jogginghose schlüpfte.

»Und wenn du einen ganzen Harem hier versammelt hättest, wäre es mir egal. Auch auf die Gefahr hin, dich zu enttäuschen: Du bist nicht der Grund meines Besuchs. Ich bin wegen unseres Sohnes hier.«

»Sieh mal einer an! Du hast dich an Joshua erinnert.«

Sie verkniff sich eine schnippische Antwort und folgte ihm in die Küche. Der Tisch war gedeckt, die Kaffeemaschine durchgelaufen.

Die Luft war erfüllt von aromatischem Duft. »Auch eine Tasse?«

»Nein, danke. Du als Arzt solltest doch wissen, dass zu viel Kaffee dem Teint schadet.«

»Ach ja?« Adrian wirkte nicht sonderlich interessiert. Er schenkte sich eine Tasse ein, ehe er sich wieder an seine Ex-Frau wandte. Sie sah ihn herausfordernd an.

»Koffein verursacht eine erhöhte Ausschüttung von Stresshor­monen. Die bewirken, dass sich die­ Blutgefäße verengen …« Ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Paola hielt inne und lauschte. Ihr Gesicht erstrahlte. »Das ist bestimmt Joshua.« Sie wollte sich auf den Weg in den Flur machen.

»Eher nicht. Ich tippe auf meine Mutter«, rief Adrian ihr nach.

»Karin?« Paola verzog das Gesicht.

»Korrekt. Das ist ihr Name.« Er schnitt eine Grimasse.

»Sie wohnt bei euch?«

»Sie kümmert sich seit Jahren um Joshua und macht nebenbei den Haushalt. Wie du dich vielleicht erinnern kannst, muss ich Geld verdienen und habe häufig Schichtdienst. Nachdem du es vorgezogen hast, dich den Mutterpflichten zu entziehen, mussten wir sehen, wie wir über die Runden kommen.«

Sie schickte ihm einen bitterbösen Blick, als der Ruf ihrer ehemaligen Schwiegermutter durch die Altbauwohnung hallte.

»Guten Morgen, ihr beiden. Seid ihr schon wach?«

»Nicht nur das. Stell dir vor: Ich habe auch schon Besuch«, antwortete Adrian.

Neugierig steckte Karin den Kopf zur Tür herein.«

»Paola! Das ist ja eine Überraschung.« Mit ausgestreckten Händen eilte sie auf die Besucherin zu. »Meine Güte, wie lange ist das her, dass wir uns zum letzten Mal gesehen haben?«

Widerstrebend ließ sich Paola in die Arme schließen.

»Acht Jahre, nehme ich an. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass wir uns nach der Trennung noch einmal gesehen hätten.«

Karin schob sie von sich und betrachtete sie eingehend.

»In natura siehst du noch viel schöner aus als im Fernsehen. Weißt du, dass sich mir jeden Film ansehe, in dem du mitspielst? Es hat mir damals so leid getan, dass das zwischen meinem Sohn und dir auseinanderging.«

»Mama, bitte!« Adrian rollte mit den Augen.

Doch Karin winkte nur ab.

»Was denn? Die Wahrheit darf doch gesagt werden.«

»Vielen Dank.« Auch Paola war die Situation unangenehm