: Ina Haller
: Aargauer Grauen Kriminalroman
: Emons Verlag
: 9783987071102
: Kantonspolizei Aargau
: 1
: CHF 11.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 272
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Andrina ermittelt in ihrem exotischsten Fall. Unheimlich, spannend und voller Überraschungen. Ein Mann wird leblos in seiner Wohnung aufgefunden. Die Polizei geht von einem Herzinfarkt aus, doch dann werden an der Leiche seltsame Bissspuren entdeckt. Andrina und ihr Mann Enrico, in dessen Pharmaunternehmen das Opfer tätig war, stellen Nachforschungen an und stoßen schon bald auf die ungewöhnliche Mordwaffe: eine hochgiftige Spinne aus Australien. Kurz darauf verschwinden Betäubungsmittel aus Enricos Firma, und Andrina wird klar, dass auch sie selbst und ihre Familie in tödlicher Gefahr schweben.

Ina Haller lebt mit ihrer Familie im Kanton Aargau, Schweiz. Nach dem Abitur studierte sie Geologie. Seit der Geburt ihrer drei Kinder ist sie »Vollzeit-Familienmanagerin« und Autorin. Zu ihrem Repertoire gehören Kriminalromane sowie Kurz- und Kindergeschichten. www.inahaller.ch www.facebook.com/autorininaha ler www.instagram.com/ina.haller. utorin/

EINS

»Der Preis ist überrissen«, sagte Andrina, als sie mit Enrico das Geschäft verlassen hatte und sie gemeinsam zu seinem Auto gingen.

Anfang Woche hatte ihre fast dreißigjährige Waschmaschine ihren Dienst quittiert. Eine Reparatur wäre teurer als eine Neuanschaffung, hatte der Monteur erklärt. Enrico hatte einen Beratungstermin für heute Donnerstagabend abmachen können.

Das passte gut, da Andrina dienstags und donnerstags im Cleve-Verlag war, in dem sie als Lektorin arbeitete. Den Rest ihres Fünfzig-Prozent-Pensums erledigte sie im Homeoffice.

Enrico und Andrina hatten sich um kurz vor sechzehn Uhr in der Stadt verabredet.

»Das, was er angeboten hat, hat mich nicht überzeugt«, sagte Enrico und holte den Autoschlüssel hervor. Statt den Motor zu starten, trommelte er mit den Fingern auf das Steuerrad.

»Was ist?«, fragte Andrina.

»Wann müssen wir Rebecca abholen?«

»Heute gar nicht. Sie übernachtet bei Seraina.«

Wenn Andrina ihre Verlagstage hatte, kümmerte sich ihre Schwester Seraina um Andrinas und Enricos zweieinhalbjährige Tochter. Andrina war froh um diese Unterstützung. Heute löste Seraina das längst überfällige Versprechen ein, dass Rebecca bei ihr über Nacht bleiben durfte.

»Richtig«, sagte Enrico. »So haben wir unseren freien Abend.«

»Genau. Es hat mit der Reservation beim Chinesen geklappt.« Andrina schaute auf die Uhr. »Um halb acht müssen wir dort sein, also in drei Stunden.«

Nach wie vor startete er nicht den Wagen, sondern drehte sich um und schaute auf die Rückbank.

»Was ist los?«, wiederholte Andrina.

»Gregor Hartmann ist krank.«

Als sie am Mittag miteinander telefoniert hatten, hatte Enrico es erwähnt. Den Finanzchef von Enricos Pharmaunternehmen JuraMed musste eine üble Grippe erwischt haben.

»Ausgerechnet zum dümmsten Zeitpunkt«, hatte Enrico gesagt. Etwas stimmte mit dem Monatsabschluss beim Wareneinsatz nicht, und Gregor hatte realisiert, dass der Fehler bereits im Halbjahresabschluss unbemerkt geblieben war. Was falsch war, hatten sie bisher nicht finden können. Gregor hatte in der E-Mail, mit der er Enrico informiert hatte, gebeten, ihm den Laptop zu bringen. Er würde von zu Hause aus arbeiten.

»Ja?«, fragte Andrina, da Enrico nichts weiter sagte.

»Ursprünglich wollte ich Fadrina darum bitten, habe es aber vergessen. Als es mir wieder einfiel, war sie schon weg. Sie musste am Nachmittag früher gehen. Nun muss ich den Job übernehmen.« Er deutete auf die Rückbank.

Andrina bemerkte die zweite Tasche. »Dafür ist Zeit genug«, sagte sie.

Fünf Minuten später fuhren sie über die Kettenbrücke. Nein, dachte Andrina. Die Steinbrücke war der Ersatz für die alte Kettenbrücke und hieß Pont Neuf. Beim Kreisel nahmen sie die zweite Ausfahrt und bogen vor dem Feuerwehrdepot in das Aarepark-Quartier ab.

»Darfst du hier parken?« Andrina schaute auf die gelbe Markierung.

»Gregor hat mir gesagt, ich dürfe hier das Auto abstellen. Sonst müsste ich zahlen.« Er zeigte auf den Parkautomaten. »Möchtest du warten oder mitkomm