: Patricia Vandenberg
: E-Book 1181-1190 Chefarzt Dr. Norden Staffel 8 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740981204
: Chefarzt Dr. Norden
: 1
: CHF 23.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! 1181 - Kekse, die nach Liebe schmecken 1182 - Mit dem Leben abgeschlossen? 1183 - Vermisst! 1184 - Ich bin deine Tochter 1185 - Wenn Träume wahr werden 1186 - Dein Leben in meiner Hand 1187 - Mein Augenlicht bist du! 1188 - Doppelter Verrat! 1189 - Wenn jede Hoffnung schwindet 1190 - Entscheidung am Limit E-Book 1: Kekse, die nach Liebe schmecken E-Book 2: Mit dem Leben abgeschlossen? E-Book 3: Vermisst! E-Book 4: Ich bin deine Tochter! E-Book 5: Wenn Träume wahr werden E-Book 6: Dein Leben in meiner Hand E-Book 7: Mein Augenlicht bist du! E-Book 8: Doppelter Verrat! E-Book 9: Wenn jede Hoffnung schwindet E-Book 10: Entscheidung am Limit

Eine der herausragenden Autorinnen im Romanheftbereich ist Patricia Vandenberg. Mit ihren berühmt gewordenen Romanserien Dr. Norden und Im Sonnenwinkel sowie zahlreichen serienunabhängigen Romanen hat sie sich in die Herzen unzähliger Leserinnen und Leser geschrieben. Von ihr existieren mehr als 1.500 Romane, die sie seit den 1960ern bis zu ihrem Tod in 2007 verfasste. Wie beliebt Patricia Vandenberg, deren Romane seit mehr als 40 Jahren im Martin Kelter Verlag in Print erscheinen, tatsächlich ist, beweist nicht zuletzt die ungebrochene Lesernachfrage ihrer Texte. Man kann von einer zeitlosen Gültigkeit sprechen, denn eine Lesergeneration nach der anderen wurde und wird in ihren Bann gezogen. Hervorzuheben ist die unnachahmliche Erzählweise Patricia Vandenbergs, die sie immer wieder großartig demonstrierte. Ins Leben gerufen und entscheidend geprägt hat Patricia Vandenberg auch die große Romanserie um Kinderschicksale Sophienlust. Bemerkenswert sind ihre übersinnlichen, phantastischen Amulett-Romane, die ebenfalls die erzählerische Meisterschaft dieser großen Schriftstellerin beweisen. Viele weitere Romane von Patricia Vandenberg unterstreichen die besondere Beliebtheit dieser Schriftstellerin, deren Verdienste im Romanheftgenre hervorzuheben sind. Das Geheimnis des Erfolges lag neben ihrer erzählerischen Kompetenz in ihrer Aufgeschlossenheit gegenüber den Sorgen und Sehnsüchten ihrer Mitmenschen begründet. Das richtige Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Leser wirkt sich auch und gerade in der heutigen Zeit sehr positiv auf das Renommee eines Schriftstellers aus. Genau das ist bei Patricia Vandenberg in besonderem Maße der Fall, deren breitgefächerte, virtuose Einfälle auch noch nach ihrem Tod einem großen Lesepublikum viel Freude bereiten.

Jette liebte diesen besonderen Augenblick, wenn sie die Tür des Backofens öffnete und ihr der Duft von karamellisiertem Zucker, zerlaufener Butter und weichem Biskuit entgegenströmte. Mit einem entrückten Lächeln schloss sie die Augen und war glücklich, dass sie sich für den schönsten Beruf der Welt entschieden hatte.

»Nicht träumen! Arbeiten!«

Jette zuckte schuldbewusst zusammen, als sie Ankas schnippische Stimme hinter sich hörte.

»Ich träume nicht«, verteidigte sie sich halbherzig und nahm den Kuchen aus dem Ofen. Sie hatte gelernt, dass es besser war, über Ankas Sticheleien hinwegzusehen.

Die Tochter des Bäckermeisters kam zum Glück nur selten zu ihr in die Backstube. Sie hatten zwar im selben Jahr dieselbe Schule abgeschlossen, waren sich im Grunde aber völlig fremd. Während Jette eine Konditorlehre begonnen hatte, war Anka sofort in den elterlichen Betrieb eingestiegen, um ihren Platz hinter der Ladentheke einzunehmen. Erst Jahre später hatte der Zufall die beiden jungen Frauen wieder zusammengeführt.

Jette war nach ihrer Ausbildung auf der Suche nach einer neuen Herausforderung gewesen, und im Café Stiller gab es eine freie Stelle in der Backstube. Als Jette die Anzeige im Wochenblatt gelesen hatte, war ihr sofort Anka eingefallen. Anka Stiller, das unscheinbare und zurückhaltende Mädchen, dem die Schule nie leichtgefallen war und das nur wenige Freunde hatte.

Jette bewarb sich auf die Stelle, arbeitete einen Tag auf Probe und bekam dann den Job. Damals war sie überzeugt gewesen, gut mit Anka auskommen zu können. Doch Anka hatte ihr schnell klargemacht, wer hier das Sagen hatte und dass sie als Juniorchefin keine freundschaftliche Beziehung zu einer Angestellten unterhielt.

Inzwischen arbeitete Jette seit zwei Jahren im Café Stiller, und sie hatte sich mit Ankas Eigenarten längst abgefunden. Sie musste nicht mit ihr befreundet sein. Für Jette zählte nur, dass ihr die Arbeit Spaß machte und dass man ihr in der Backstube freie Hand ließ. Sie konnte nach ihren eigenen Rezepten backen und neue Kreationen entwickeln. Manfred Stiller, der Bäckermeister, mischte sich nicht in die Arbeit der jungen Konditorin ein. Er machte das, was er am besten konnte: das Backen von unschlagbar gutem Brot. Für Kuchen und Torten hatte er allerdings nicht viel übrig, obwohl gerade sie dafür sorgten, dass sein kleines Café immer gut besucht war und der Umsatz im Verkauf kontinuierlich anstieg.

Fast alle Kuchen, Torten und Plätzchen wurden inzwischen nach Jettes alter Rezeptsammlung gebacken. Die einzelnen Komponenten, die für den unvergleichlichen Geschmack ihrer Schöpfungen verantwortlich war, kannte nur sie. Sie standen in einem kleinen abgegriffenen Büchlein, das sie wie einen Goldschatz hütete und nie aus der Hand gab. Nicht nur, weil sie das ihrer Großmutter versprochen hatte, sondern auch, weil sie wusste, dass sie sich damit ihren eigenen Arbeitsplatz sicherte.

In wenigen Wochen lief ihr befristeter Arbeitsvertrag aus. Jette machte sich deswegen keine Sorgen. Sie war sich sicher, dass ein neuer, unbefristeter Vertrag schon längst für sie auf dem Schreibtisch des Chefs bereitlag.

»Ist der Käsekuchen endlich fertig? Ich habe dir bereits vor Stunden gesagt, dass ich im Laden Nachschub brauche.«

»Und deshalb habe ich ihn auch sofort gebacken. Er musste nur noch ein wenig abkühlen«, erklärte Jette ruhig und ging dann zum Tisch hinüber, auf dem der Käsekuchen auf einem Gitterrost stand. Mit routinierten Handgriffen schob sie ihn auf die Tortenplatte aus glänzendem Edelstahl.

»Ich bringe ihn dir sofort raus«, sagte sie zu Anka, die ungeduldig auf der Stelle trampelte.

»Nein, ich nehme ihn gleich mit.« Anka drängelte sich an Jette vorbei und riss ihr den Kuchen fast aus den Händen. »Ich brauche ihn sofort.«

Jette lächelte nachsichtig und ignorierte dabei die eigene Sehnsucht in ihrem Herzen. »Lass mich raten: Lukas ist gekommen und verlangt nach meinem Käsekuchen.«

»Nach deinem?«, fragte Anka spitz zurück.

Jette hätte fast aufgestöhnt. »Nein, natürlich ist es nicht mein Kuchen, sondern der des Café Stillers.«

Sie sah zu, wie Anka mit dem Käsekuchen davoneilte, um Lukas ein extragroßes Stück davon zu servieren. Lukas hatte eine Schwäche für Käsekuchen und Anka eine Schwäche für Lukas. Allerdings schlug auch Jettes Herz schneller, wenn Lukas im Café saß. Noch vertrackter wurde die Situation, weil Jette nicht wusste, wie Lukas zu dem Ganzen stand. Kam er ihretwegen oder wegen Anka? Oder womöglich nur wegen des Kuchens?

Vor einigen Wochen war Lukas zum ersten Mal im Café aufgetaucht. Es war ein verregneter, stürmischer Herbsttag gewesen, und nur wenige Menschen hatten im Café Zuflucht vor dem schlechten Wetter gesucht. Weil Anka frei hatte, musste Jette an diesem Tag die Bedienung übernehmen. Obwohl sie ihre Backstube liebte, gefiel es ihr auch gut, im Service zu arbeiten und mit den Gästen, die sich ihren Kuchen schmecken ließen, ins Gespräch zu kommen.

Lukas hatte allein an dem kleinen Fenstertisch im hinteren Teil des Cafés gesessen. Ganz vertieft in sein Buch, das vor ihm auf dem Tisch lag, schenkte er seiner Umgebung kaum Beachtung. Als Jette an