: Brian Keene
: Der Satyr Thriller
: Festa Verlag
: 9783865526281
: 1
: CHF 4.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 100
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Ehe des Schriftstellers Adam Senft kriselt. Seine einzige Freude ist die Verbundenheit mit seinem Hund Big Steve. Als die beiden durch die heimischen Wälder von York County streifen, bietet sich ihnen ein seltsamer Anblick: eine Frau, die Fellatio an der Statue eines Satyrs vollführt …

Adam hatte die Gerüchte gehört, dass der Wald von etwas Unheimlichem heimgesucht wird. Nur geglaubt hatte er das nie. Doch jetzt sieht er mit eigenen Augen, wie die Statue zum Leben erwacht. Und bald lockt der Satyr mit seinem hypnotischen Flötenspiel weitere Frauen zu sich in den Wald …

Horrormeister Brian Keene verbindet in diesem Thriller klassische Mythologie mit den modernen Schrecken Amerikas.

The Horror Review: 'Keenes Name sollte in einem Atemzug mit King, Koontz und Barker genannt werden. Ohne Zweifel ist er einer der besten Horrorautoren die es gibt.'

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Am ersten Tag des Frühlings wurden Big Steve und ich Zeuge, wie Shelly Carpenter dem haarigen Mann einen blies.

Es war ein anstrengender Winter gewesen. Ich hatte zwei Bücher in fünf Monaten schreiben müssen. Das möchte ich niemandem unbedingt weiterempfehlen, der auch anders über die Runden kommt. Eine Menge Druck war daran schuld gewesen. Die Verkaufszahlen meines ersten Romans,Heart of the Matter, hatten meine Kritiker, meinen Verleger und sogar mich kalt erwischt. Es verkaufte sich nämlich ziemlich gut – was für ein Buch dieser Art eigentlich gar nicht normal ist, jedenfalls für ein Krimi-Taschenbuch aus der Midlist, dem mittleren Verkaufssegment, dazu noch ohne dass irgendeine Werbekampagne dafür gelaufen war, abgesehen von einer einzigen viertelseitigen Anzeige in einem Branchenmagazin. Verlage schalten nicht viele Anzeigen für Midlist-Autoren.

Sagen wir einfach, dass ich entgegen allen Wahrscheinlichkeiten den Durchbruch schaffte. Voller Erfolgszuversicht kündigte ich meinen festen Job – nur um herauszufinden, dass der Verlag die ersten Tantiemen frühestens in einem Jahr auszahlen würde.

Den Vorschuss hatten wir bereits verprasst; Abschläge auf die Hypothek, Kreditkarten, Ratenzahlungen für das Auto und den Truck, neue Wohnzimmermöbel für meine Frau Tara und ein neuer Laptop für mich. Außerdem hatte ich eine ganze Stange meines eigenen Geldes für die Anfahrt zu Signierstunden ausgegeben. Auch zu einer Lesetour für ein Midlist-Buch gibt es keine Zuschüsse vom Verlag.

Hätte ich einen Agenten besessen, dann hätten sie mir vielleicht ihren Zahlungsplan erläutert. Vielleicht aber auch nicht. Ich persönlich bin froh, keinen Agenten zu haben. Agenten bekommen 15 Prozent der Einkünfte und ich war pleite. 15 Prozent von Scheiße ist immer noch Scheiße.

Ich hätte wieder als Teilzeitkraft bei der Papierfabrik in Spring Grove anfangen können, aber ich hatte mir ausgerechnet, dass ich aufs Jahr bezogen ungefähr genauso viel verdienen würde wie in der Fabrik, wenn ich mich aufs Schreiben konzentrierte, also beschloss ich, von der Arbeit zu leben, die ich gerne machte.

Tara ging immer noch arbeiten und bestand darauf, unsere Rechnungen zu bezahlen, während ich daheimblieb und schrieb. Wir waren auf die Krankenversicherung angewiesen, die mit ihrem Job einherging, aber von einem einzigen Gehalt konnten wir nicht leben. Also – zwei weitere Bücher für zwei verschiedene Verlage innerhalb von fünf Monaten, einzig und allein für den Vorschuss geschrieben, der uns durch den Winter bringen würde. Bitte verstehen Sie mich jetzt nicht falsch. Das Schreiben in Vollzeit war eine nette Abwechslung, aber wenn man die Stunden aufrechnete, die ich damit verbrachte, belief sich der Vorschuss auf etwa 1,80 die Stunde. Und um das Ganze noch schlimmer zu m