: Viola Maybach
: E-Book 151-160 Der kleine Fürst Staffel 16 - Adelsroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740988883
: Der kleine Fürst
: 1
: CHF 23.60
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: Erzählende Literatur
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie 'Der kleine Fürst' in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten 'Der kleine Fürst' nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. 'Der kleine Fürst' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. E-Book 1: Die Schöne und der Kommissar E-Book 2: Der Eindruck täuscht! E-Book 3: Alina und der gute Wolf E-Book 4: Rettung in letzter Sekunde E-Book 5: Wer bist Du, Christina? E-Book 6: Alarm: Eine Blondine greift an! E-Book 7: Ein Albtraum für Barbara E-Book 8: Das Glück wartet auf dich, Elisa! E-Book 9: Spionin zum Verlieben E-Book 10: Nur ein Doppelgänger

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie 'Der kleine Fürst' in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt 'Das Tagebuch der Christina von Rothenfels', 'Rosenweg Nr. 5', 'Das Ärztehaus' und eine feuilletonistische Biografie. 'Der kleine Fürst' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

»Was wollen Sie denn damit sagen, Herr Kriminalrat?«, fragte Baron Friedrich von Kant erschrocken. »Etwa, dass wir einen Komplizen der Entführer bei uns im Schloss haben?«

Kriminalrat Volkmar Overbeck war in diesen Tagen ein häufiger Gast im Sternberger Schloss – wobei ›Gast‹ nicht die richtige Bezeichnung war, denn er übte hier seinen Beruf aus, seit der Butler Eberhard Hagedorn entführt worden war. Bisher hatte die Polizei noch keine Spur von ihm gefunden, obwohl rein zufällig ein Hobbyfotograf sogar Bilder von der Entführung gemacht hatte und es zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung gab. Für die Öffentlichkeit galt der Butler freilich als vermisst, von einer Entführung war offiziell nicht die Rede, denn die Entführer hatten bei ihren Anrufen verlangt, dass keine Polizei eingeschaltet würde.

Bisher waren zwei Lösegeldübergaben gescheitert. Beim ersten Termin waren die Entführer nicht gekommen, obwohl der Baron pünktlich am vereinbarten Ort gewesen war. Beim zweiten Mal hatte ein verheerender Unfall auf der Autobahn, auf den die Entführer den Baron gelotst hatten, die Übergabe des Geldes im Austausch mit der Geisel verhindert. Seitdem hatte es keinen neuen Anruf gegeben, entsprechend angespannt war die Stimmung im Schloss.

Eberhard Hagedorn war dort seit Jahrzehnten Butler, er fehlte nicht nur dem Baron und seiner Frau Sofia, sondern auch ihren Kindern Anna und Konrad und ihrem Neffen Christian von Sternberg, der im letzten Jahr, nach dem tragischen Unfalltod seiner Eltern, ihr drittes Kind geworden war. Und er fehlte den anderen Angestellten, allen voran Marie-Luise Falkner, der begabten jungen Köchin, und Jannik Weber, dem Auszubildenden für den Beruf des Butlers.

Um Jannik ging es in dem Gespräch, das Baron Friedrich gerade mit Kriminalrat Volkmar Overbeck führte. Er war erst neunzehn Jahre alt, hatte soeben ein hervorragendes Abitur gemacht und hätte nach dem Willen seiner Eltern studieren und danach ihre Apotheke unten im Ort übernehmen sollen. Doch Jannik wollte nicht Apotheker werden, hatte er ihnen erklärt, sondern Butler, was nicht nur bei seinen Eltern Fassungslosigkeit hervorgerufen hatte: Er war ein intelligenter junger Mann, dem buchstäblich die Welt offenstand. Und er wollte ausgerechnet Butler werden?

Ja, hatte er ihnen erklärt und sich dann auch durchgesetzt. Es war ihm gelungen, Eberhard Hagedorn so zu beeindrucken, dass dieser Baronin Sofia und Baron Friedrich schließlich überzeugt hatte, es sei gut, wenn er selbst es übernehme, seinen Nachfolger auszubilden. Irgendwann müsse man ja auch an die Zukunft denken.

Jannik Weber war genau einen Tag im Schloss gewesen, als die Entführer Eberhard Hagedorn, nach einem Treffen mit einem alten Freund in einem der Nachbarorte, an einen unbekannten Ort verschleppt hatten. Und jetzt hatte der Kriminalrat zum ersten Mal vorsichtig den Gedanken geäußert, dass das vielleicht kein zufälliges Zusammentreffen gewesen war: Jannik Weber taucht auf, Eberhard Hagedorn verschwindet.

»Es ist bis jetzt ja nur eine Überlegung, Herr von Kant«, erwiderte der Kriminalrat, »eine von vielen. Wir versuchen, nichts auszuschließen, wir gehen allem nach, was uns in irgendeiner Weise seltsam vorkommt. Und seltsam ist es zweifellos, dass Ihr Butler einen Tag nach dem Arbeitsbeginn seines möglichen Nachfolgers spurlos verschwindet, oder nicht?«

»Sie liegen schon deshalb falsch«, sagte Baron Friedrich, der aufgestanden war und unruhig in seinem Büro hin- und herging, mit auf dem Rücken verschränkten Händen, »weil wir ja wissen, dass ursprünglich gar nicht Herr Hagedorn entführt werden sollte, sondern Alexander von Roggen.«

Alexander von Roggen war ein guter Kunde des Sternberger Gestüts. Bei seinem ersten Besuch hatte Eberhard Hagedorn beinahe einen Schock erlitten, denn der Besucher sah ihm erschreckend ähnlich, wenn man davon absah, dass er einige Jahre jünger war.