: Viola Maybach
: Dein Lachen ist so schön, Lorene! Der kleine Fürst 251 - Adelsroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740961176
: Der kleine Fürst
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie 'Der kleine Fürst' in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten 'Der kleine Fürst' nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. 'Der kleine Fürst' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. »Wie bitte?«, fragte Lola ungläubig. »Du willst Stephanie von Hohenbrunn entführen? Soll das ein Witz sein?« »Kein Witz«, antwortete Marco. »Ich habe ziemlich lange darüber nachgedacht. Wir waren uns doch einig, dass es gut für sie und ihren feinen Freund, den kleinen Fürsten, wäre, wenn sie auch mal Angst und Sorgen hätten, wie normale Leute auch, oder?« Alina kicherte wieder. »Genau!«, sagte sie. Sie klang ziemlich betrunken. Daniel, der mit ihnen zusammen auf dem breiten Bett gesessen hatte, von dem Lola annahm, dass normalerweise die Eltern ihrer Gastgeberin Dany darin schliefen, stand auf. Von unten hörte man Partymusik und Gelächter. Daniel schwankte ein bisschen, hielt sich aber einigermaßen aufrecht. Er sprach nicht mehr deutlich, seine Stimme hatte jedoch einen unverkennbar feierlichen Unterton. »Das ist ... eine großartige ... Idee«, sagte er. »Ich ... bin ... dabei, Marco.« Marco lächelte zufrieden.

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie 'Der kleine Fürst' in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt 'Das Tagebuch der Christina von Rothenfels', 'Rosenweg Nr. 5', 'Das Ärztehaus' und eine feuilletonistische Biografie. 'Der kleine Fürst' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

»Wie bitte?«, fragte Lola ungläubig. »Du willst Stephanie von Hohenbrunn entführen? Soll das ein Witz sein?«

»Kein Witz«, antwortete Marco. »Ich habe ziemlich lange darüber nachgedacht. Wir waren uns doch einig, dass es gut für sie und ihren feinen Freund, den kleinen Fürsten, wäre, wenn sie auch mal Angst und Sorgen hätten, wie normale Leute auch, oder?«

Alina kicherte wieder. »Genau!«, sagte sie. Sie klang ziemlich betrunken.

Daniel, der mit ihnen zusammen auf dem breiten Bett gesessen hatte, von dem Lola annahm, dass normalerweise die Eltern ihrer Gastgeberin Dany darin schliefen, stand auf. Von unten hörte man Partymusik und Gelächter. Daniel schwankte ein bisschen, hielt sich aber einigermaßen aufrecht. Er sprach nicht mehr deutlich, seine Stimme hatte jedoch einen unverkennbar feierlichen Unterton. »Das ist … eine großartige … Idee«, sagte er. »Ich … bin … dabei, Marco.«

Marco lächelte zufrieden.

Lola wünschte sich verzweifelt, sie hätte weniger getrunken. Aber hatte sie denn ahnen können, dass Marco mitten in der Nacht mit einer solchen Idee herausrückte, für deren Beurteilung man einen klaren Kopf brauchte? Trotz des Rauschens in ihrem Gehirn sagte sie, was ihr als Erstes einfiel: »Eine Entführung ist kriminell. Dafür kommt man ins Gefängnis, falls du das noch nicht wusstest.«

»Erstens müssten wir erwischt werden, was aber nicht der Fall sein wird«, erwiderte Marco ungerührt. »Zweitens will ich ihr ja nichts tun, und ich will auch kein Geld erpressen. Alles, was ich will ist, sie mal fühlen zu lassen, wie es ist, wenn einem nicht alles zufliegt, was man gern hätte. Und ich will natürlich, dass der kleine Fürst mal so richtig Angst kriegt. Nach ein paar Stunden lassen wir sie wieder frei. Niemand wird jemals erfahren, wer hinter der Entführung steckt, aber wir hatten unseren Spaß.«

»Und du deine Rache«, sagte Lola. Selbst der Alkohol konnte ihr Hirn nicht vollständig am Denken hindern.

»Stimmt«, gab Marco gleichmütig zu. »Dass er die Goldmedaille beim Sportfest gewonnen hat, war ungerecht. Ich bin nicht der Einzige, der denkt, dass das Betrug war. Sie wollten, dass der kleine Fürst gewinnt, weil das Werbung für die Veranstaltung ist. Sie haben mir den Sieg genommen.«

»Ich … bin … dabei«, wiederholte Daniel. Er hatte sich wieder gesetzt.

»Ich auch«, sagte Alina. Ihr Blick war glasig, sie lächelte. »Diese blöde Stephanie soll mal so richtig eine reingewürgt kriegen, das gönne ich ihr.«

Aus Rache, dachte Lola, weil der Blonde mit den grünen Augen sich für Stephanie interessiert hat und nicht für dich. Aber sie sagte es nicht laut, es brachte ja doch nichts.

»Lola?«, fragte Marco. Er sah sie an, sein Blick war herausfordernd.

»Entführungen sind kriminell«, wiederholte sie.

»Es ist keine richtige Entführung, das habe ich doch eben schon gesagt.« Seine Stimme klang ungeduldig. »Ein paar Stunden. Wir sperren sie ein und tun so, als wären wir richtige Entführer, damit sie Angst kriegt – und nach einer Nacht oder so lassen wir sie wieder laufen, nachdem wir ihr gesagt haben, warum wir sie eingesperrt haben.«

»Ich brauche ein Glas Wasser«, murmelte Lola und stand auf. Das Zimmer begann sich sofort um sie zu drehen. Sie steuerte auf eine schmale Tür zu, dahinter verbarg sich wie vermutet ein Badezimmer. Sie schnappte sich eins von den über dem Waschbecken stehenden Gläsern, füllte es mit Wasser und leerte es zügig. Das wiederholte sie zwei Mal. Leider fühlte sich ihr Kopf danach nicht viel klarer an. So schnell ließ die Wirkung von Alkohol offenbar nicht nach. Trotzdem kam es ihr so vor, als ließe der Schwindel ein wenig nach.

»Du musst dabei sein«, erklärte Marco, als sie in das benachbarte Schlafzimmer zurückkehrte. »Ich schwöre dir, dass es nur um einen Denkzettel geht – das war ja eigentlich Daniels Idee. Das mit dem Denkzettel, meine ich. Ich will nichts Kriminelles machen. Keiner von uns will das.«

»Genau!«, murmelte Alina.

Daniel nickte nur. Er sah aus, als wäre ihm übel.

War es kriminell, jemanden ein paar Stunden lang festzuhalten – gegen seinen Willen? Vermutlich schon, dachte Lola, aber sie nahm nicht an, dass es ein großes Verbrechen war. Und sie konnte nicht leugnen, dass Marcos Idee auch etwas Verführerisches