: Elizabeth Peters
: Vicky Bliss und der geheimnisvolle Schrein - Der erste Fall Kriminalroman
: dotbooks GmbH
: 9783961482788
: Vicky Bliss
: 1
: CHF 4.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 281
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das Rätsel eines alten Schlosses - nur sie kann es lösen: »Vicky Bliss und der geheimnisvolle Schrein« von Elizabeth Peters als eBook bei dotbooks. Wenn die Jagd nach einem Schatz zum mörderischen Wettstreit wird ... Die junge Kunsthistorikerin Vicky Bliss ist schön, clever und zielstrebig, und nimmt alles mit einer Prise Humor. So auch den Heiratsantrag ihres Kollegen Tony, der verspricht, Vicky auf Händen zu tragen, aber nur, solange sie beruflich in seinem Schatten bleibt. Das kann Vicky nicht auf sich sitzen lassen und fordert Tony heraus: Beide wollen im malerischen Schloss von Rothenburg einem sagenumwobenen Reliquienschrein auf die Spur kommen - möge der Bessere gewinnen! Doch die Grafenfamilie scheint mehr als nur ein Geheimnis zu verbergen - und sogar bereit zu sein, dafür zu töten ... »Eine großartige Erzählerin!« Mary Higgins Clark »Ein altes Schloss voller Geheimgänge, ein jahrhundertealtes Mysterium und ein Gefühl von ständiger Gefahr - Elizabeth Peters bestes Buch!« San Francisco Examiner Jetzt als eBook kaufen und genießen. Der spannende Auftakt der Bestseller-Reihe: »Vicky Bliss und der geheimnisvolle Schrein« von Elizabeth Peters. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Hinter der US-amerikanischen Bestsellerautorin Elizabeth Peters steht Barbara Louise Gross Mertz (1927-2013), die auch unter dem Pseudonym Barbara Michaels erfolgreich Krimis und Thriller schrieb. Die Autorin promovierte an der University of Chicago in Ägyptologie. So haben auch ihre über 20 Kriminalromane, für die sie zahlreiche Preise gewann, meist einen historischen Hintergrund. Die »Vicky Bliss«-Reihe von Elizabeth Peters bei dotbooks umfasst: »Vicky Bliss und der geheimnisvolle Schrein« »Vicky Bliss und die Straße der fünf Monde« »Vicky Bliss und der blutrote Schatten« »Vicky Bliss und der versunkene Schatz« »Vicky Bliss und die Hand des Pharaos« Auch bei dotbooks erscheint ihre Krimireihe um Jacqueline Kirby: »Der siebte Sünder - Der erste Fall für Jacqueline Kirby« »Der letzte Maskenball - Der zweite Fall für Jacqueline Kirby« »Ein preisgekrönter Mord - Der dritte Fall für Jacqueline Kirby« »Ein todsicherer Bestseller - Der vierte Fall für Jacqueline Kirby« Unter Barbara Michaels veröffentlichte bei dotbooks ihre Romantic-Suspense-Romane: »Der Mond über Georgetown« »Das Geheimnis von Marshall Manor« »Die Villa der Schatten« »Das Geheimnis der Juwelenvilla« »Die Frauen von Maidenwood« »Das dunkle Herz der Villa« »Das Haus des Schweigens« »Das Geheimnis von Tregella Castle« »Die Töchter von King's Island« Sowie ihre historischen Liebesromane: »Abbey Manor - Gefangene der Liebe« »Wilde Manor - Im Sturm der Zeit« »Villa Tarconti - Lied der Leidenschaft« »Grayhaven Manor - Das Leuchten der Sehnsucht«

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Bereits im Alter von zehn Jahren war mir klar, daß ich niemals heiraten würde. Ich überragte meine Mitschüler in der fünften Klasse nicht nur um gut 15 Zentimeter – mit Ausnahme von Matthew Finch, der damals 1,70 m groß war und knapp 95 Pfund wog –, auch mein Intelligenzquotient hatte sich entsprechend meiner Körpergröße entwickelt. Er lag um 60 Punkte höher als bei meinen Mitschülern – mit Ausnahme des zuvor erwähnten Matthew Finch, den ich lediglich um 30 Punkte übertraf.

Ich weiß – das hier ist kein geschickter Auftakt für eine Erzählung, sofern ich die Sympathien der Leser gewinnen will. Ein Erzähler sollte zumindestversuchen, sich in Bescheidenheit zu üben. Aber Sie dürfen mir glauben, ich übertreibe nicht. So liegen die Fakten, und sie sind eher ein Handikap als ein Anlaß zur Freude. Wenn es etwas Schlimmeres gibt als das Bewußtsein, ein Leben als großes Mädchen führen zu müssen, dann ist es die Tatsache, nicht nur ein großes, sondern dazu noch ein intelligentes Mädchen zu sein.

Über Jahre hinweg bereitete mir diese Erkenntnis kaum Probleme. In der fünften Klasse dachte ich ohnehin noch nicht ernsthaft an eine Eheschließung. Erst im Erwachsenenalter setzten die Schwierigkeiten ein. Ich wuchs und wuchs, allerdings nicht nur in die Länge, sondern auch in die Breite. Das Ergebnis war erschütternd. Ich möchte meine Maße an dieser Stelle nicht wiedergeben. Ich verschrieb mich einer konsequenten Diät, aber das verschlimmerte die Sache lediglich. Ich nahm zwar an den richtigen Stellen ab, war aber nach wie vor in den Regionen üppig, wo der Volksmund behauptet, daß »an einer Frau etwas dran sein muß«.

Ich darf erneut betonen, daß ich nicht übertreibe. Man kann mich beileibe nicht als eine Schönheit bezeichnen. Ich bewundere Menschen, die schlank, feingliedrig und ästhetisch anzuschauen sind. Die Heldin aus den Tagträumen meines Erwachsenwerdens besaß ein herzförmiges, von schwarzen Locken umrahmtes Gesichtsoval. Sie war ein zierliches Geschöpf mit Porzellanteint und Schmollmund. In den starken Armen ihres Helden reichte sie ihm höchstens bis in Herzgegend.

Meine Gene entstammen unisono meinen skandinavischen Vorfahren väterlicherseits – hünenhaften blonden Menschen mit rosigen Wangen und riesigen blauen Augen, die so ästhetisch wirken wie Ochsen. Und genauso empfand ich mich auch – als große, blonde, blauäugige Kuh.

Daraus resultierte, daß ich entsetzlich gehemmt war. Das klingt vermutlich irrwitzig. Niemand rechnet damit, daß eine Walküre vom Schlage einer Brunhild schüchtern sein könnte. Aber ich war es. Die intelligenten, sensiblen und romantischen Jungen hatten Angst vor mir; und diejenigen, die ich nicht in Panik versetzte, interessierten sich weder für Romantik noch für anregende Gespräche über Prescott. Eigentlich wollten sie überhaupt nicht reden. Ich leckte meine Wunden und wurde zur überzeugten Einzelgängerin, ein Verhalten, das mir viel Zeit für mein Studium ließ. Ich sammelte Diplome wie andere Mädchen Verlobungsringe. Schließlich trat ich eine Anstellung als Dozentin für Geschichte an einer kleinen Universität im Mittelwesten an, die im Zuge der Ereignisse besser ungenannt bleibt. Dort lernte ich Tony kennen. Tony ist ebenfalls Dozent für Geschichte. Er ist sehr, sehr klug. Darüber hinaus ist er 1,95 m groß und ähnelt Keats während dessen fortgeschrittener Schwindsucht.

Tony begegnete ich während des ersten Fachschaftstreffens. Ich war spät dran. Das war ein Fehler; ich verabscheue es, mich einem Spalier männlicher Blicke auszusetzen. Lediglich eine weitere Frau war anwesend. Sie sah exakt so aus, wie ich es mir erträumt hätte – schlank, dunkelhaarig und intellektuell. Ich lächelte sie gewinnend an, woraufhin sie mich frostig anstarrte. Die meisten Frauen mögen mich nicht. Zugegebenermaßen ist mir klar, warum.

Tony fiel mir aufgrund seiner Physiognomie in der Menge auf. Allerdings besaß er noch weitere bemerkenswerte Attribute – große braune Augen, breite Schultern und schwarzes gelocktes Haar, das sich um seine Ohren ringelte. Sein Gesicht war markant und anziehend. In besagtem Augenblick trug er jedoch den gleichen Gesichtsausdruck zur Schau wie alle anderen. männlichen Anwesenden, mit Ausnahme von Dr. Bronson, dem Fachschaftsvorsitzenden. Er hatte das Einstellungsgespräch mit mir geführt und mich trotz meiner Maße eingestellt. Das ist kein Scherz: Es handelt sich um einen weit verbreiteten Irrglauben, an dem auch Vita und Titel nichts ändern können, daß eine mit meinen Proportionen ausgestattete Frau nichts anderes im Kopf haben kann als ein Vakuum.

Geräuschvoll ließ ich mich auf den mir am nächsten stehenden Stuhl plumpsen, und mehrere Männer schluckten hörbar. Der liebe alte Dr. Bronson lächelte gequält, strich sich sein ergrautes Haar aus der Stirn und eröffnete die Veranstaltung.

Es handelte sich um das Übliche: Diskussionen über Terminpläne und Ausschüsse und so fort. Nachdem die Zusammenkunft beendet war, stürmte ich zur Tür. Tony war schneller als ich.

Ich weiß nicht, wie es ihm gelang, mich von diesem Gebäude in die Cafeteria auf dem Campus zu schleifen, streite jedoch nicht ab, daß er ein recht überzeugender Redner ist. Teilweise erinnere ich mich sogar