: Inka Neumarkt
: TRECKERTRAUMA Krimikomödie
: Luzifer Verlag
: 9783958357440
: 1
: CHF 4.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 300
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Marge Siebenthal ist nach ihrem Wellness-Urlaub in der Lüneburger Heide überdurchschnittlich entspannt. Doch das ändert sich schnell, als sie zuerst ihr Wohnmobil in einen Graben steuert, weil sie jemandem ausweichen muss, den außer ihr scheinbar niemand gesehen hat, und kurz darauf auch noch in einem Schuppen ein menschliches Skelett findet, welches kurz darauf verschwunden ist. Als die Polizei eintrifft, hat sie einige Mühe, zu beweisen nicht verrückt zu sein. Überraschend trifft sie auch wieder auf Adrian Faber, den Quiz-Freak, den sie auf einem Campingplatz in der Holsteinischen Schweiz kennengelernt hatte. Gemeinsam mit ihm versucht sie, die seltsamen Vorfälle zu enträtseln ... sofern sie nicht von Traktoren überfahren wird. Mit Skeletten am Steuer. Der etwas andere Regionalkrimi - eine Wechseljahre-Odyssee durch das Weserbergland, voller skurriler Charaktere, Skelette und mörderischer Gärtnereien.

Inka Neumarkt, Jahrgang 1971, wuchs am Fuße des Weseberglands, und lebte viele Jahre in Hamburg und eine kleine Weile auch in der Holsteinischen Schweiz. Derzeit in Essen angekommen, fühlt sie sich immer noch hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu Trubel und Idyll. Die gelernte Buchhändlerin arbeitete in unterschiedlichsten Berufen, darunter auch als Erdbeerverkäuferin ...

Kapitel 1


 

Das Schlimmste hatte Marge hinter sich: ihre Ehe, ihren fünfzigsten Geburtstag und die Lüneburger Heide. Vor ihr lagen die unendlichen Weiten einer neuen, unbekannten, aufregenden … Heidschnucke? Was sollte das denn jetzt? Marge brachte den Wagen zum Stehen. Zum Glück rechtzeitig. Was keine Selbstverständlichkeit war. Bei ihren Fahrkünsten. Angeblich gab es Menschen, die gern Auto fuhren. Marge nahm die Hände vom Lenkrad. Die Heidschnucke nickte. Sie stand da, mitten auf der Straße, und wartete auf ihre Kollegen, die, wie Marge nun bemerkte, bereits am Straßenrand herum blökten. Großartig. Die Lüneburger Heide würde sie alsoirgendwann hinter sich haben.Mäh!, sagte das Schaf vor dem Wagen, sah Marge eindringlich an, nickte erneut, und drehte sich ganz langsam um die eigene Achse, bis es ihr den zottelhaarigen Schnuckenpo zugedreht hatte. Genau so blieb das Vieh stehen. Na, vielen Dank! Es war ja nichts Persönliches. Das mit der Lüneburger Heide. Marges Bedürfnis, die Region möglichst schnell hinter sich zu lassen, hatte nichts mit dem schwarz-weißen Sandboden zu tun oder mit den lila blühenden Heidekraut-Teppichen, über die also gerade eine Schafherde getrampelt war, um genau hier, genau vor ihr, die Straße zu überqueren. Plüschige, wollige, haarige Heidschnucken. Die ganz sicher noch nie etwas von Waxing gehört hatten. Oder Sugaring. Was angeblich viel angesagter war und viel angenehmer. Marge ruckelte ein wenig auf ihrem Sitz hin und her. Ihre Bikini-Zone brannte nicht mehr, aber der Gedanke daran war noch da. Genau wie die Frage, warum man weiterhin von Bikini-Zone sprach, wenn man doch vollkommenen Kahlschlag betrieb. Wie sähe denn dann der Bikini aus? Sie schüttelte sich. Dachte an das Geräusch, das die Zucker getränkten Baumwollstreifen beim Abreißen angeblich nicht gemacht hatten, und fast standen ihr die Haare auf den Armen zu Berge. Wenn da noch welche wären. Warum strickte man daraus eigentlich keine Pullover? Aus den ganzen Haaren, die man den Gästen im Beauty-HotelHeide Queen gierig, brutal und für sehr viel Geld vom Leib riss? Der haarige Heidschnucken-Schwanz wackelte hochkonzentriert hin und her. Sie nutzten noch andere Methoden im Beauty-HotelHeide Queen, um den Gästen klarzumachen, dass diese ihr Geld nicht sinnlos verschleudert hatten. Es wurde geknetet und drainiert, entschlackt und stimuliert. Marge hatte mal davon gehört, dass man bei wilden SM-Spielchen ein Stopp-Wort vereinbaren würde, mit dem man notfalls sofort alles abbrechen konnte, falls es einem zu schmerzhaft wurde. DieBeauty-Botschafter derHeide Queen würden ein solches Stopp-Wort lächelnd überhören. Sie bauten auf das altbewährte Prinzip: Nur Medizin, die bitter schmeckt, kann funktionieren. Sie hoben ihre perfekt gestylten Augenbrauen nicht einmal an, wenn sie mit ihren Schönheitsbehandlungen loslegten, die deutlich von der Inquisition inspiriert worden waren. Ihre sehr guten Behandlungen, wer würde da widersprechen.Mäh!, sagte das Schaf. Na bitte. Bald wären alle Schäfchen auf die andere Seite getrottet. Dann könnte es weitergehen. Sie waren gründlich in diesem Schönheitshotel und verließen sich darauf, dass man nicht zwischendurch stiften ging, wenn man das Komplett-Paket gebucht hatte, da eine Rückerstattung des Reisepreises ausgeschlossen war, sofern man mit der Kur einmal angefangen hatte. Marge bewegte den Kopf hin und her, ließ ihre Nackenwirbel knacken. Das hatte sie früher auch nicht gekonnt. Vor den Massagen. Dabei hatten sie so nett ausgesehen, die zarten jungen Frauen in ihren frisch duftenden, türkisfarbenen Overalls. Noch dr