: Susanne Hanika
: Der Tod reist mit Verspätung an Ein Bayernkrimi
: beTHRILLED
: 9783751715614
: 1
: CHF 4.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 200
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Sofia und ihre Camper sind am Boden zerstört: Evelyn will den charmanten Franzosen Pierre heiraten - und zu ihm auf sein Weingut ziehen. Für ihr Café auf dem Campingplatz hat Evelyn sogar schon eine neue Pächterin gefunden: Frau Neiss, die leider gar nicht so nice ist und nur noch Grünkohl-Smoothies und andere gesunde Sachen anbietet. Doch dann wird Pierre ermordet! Jetzt ist Evelyn am Boden zerstört. Witwe! Noch vor der Hochzeitsnacht! Sofia macht sich sofort auf die Suche nach dem Mörder - tatkräftig unterstützt von den anderen Campern. Obwohl die eigentlich nur Frau Neiss loswerden wollen, um wieder Kaffee und Kohlenhydrate zu bekommen. Doch was sie dann herausfinden, hat es in sich ...

'Der Tod reist mit Verspätung an ' ist der sechzehnte Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe 'Sofia und die Hirschgrund-Morde' von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Wieder-Single-Frau auf Jugendliebe und feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!


< >



<p>Susanne Hanika, geboren 1969 in Regensburg, lebt noch heute mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in ihrer Heimatstadt. Nach dem Studium der Biologie und Chemie promovierte sie in Verhaltensphysiologie und arbeitete als Wissenschaftlerin im Zoologischen Institut der Universität Regensburg. Die Autorin ist begeisterte Camperin und hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht.</p>< ><br></p>

Kapitel 1


Wir hatten drei Tage Nieselwetter hinter uns, ein Tag scheußlicher als der andere, und noch hingen graue Wolken tief über dem Hirschgrunder See. Sie hüllten die Pappeln am Ufer in einen dicken, düsteren Mantel. Der Wetterbericht hatte uns Hoffnung auf ein paar Sonnenstrahlen gemacht, was ich kaum glauben konnte, wenn ich mir die momentane Bewölkung ansah. Ich ließ den Blick vom Esszimmerfenster aus über meinen Campingplatz schweifen. Er lag da wie ausgestorben. Denn die wenigen Campinggäste jetzt im Frühjahr machten es sich heute so kuschelig wie möglich! Zu meinen Gästen zählten zwei Rentnerehepaare, die zum Wandern gekommen waren und weder ins Café noch in den Campingladen gingen. Sie hatten sich anscheinend schon vorher mit Vorräten eingedeckt. Außerdem war noch ein alleinstehender Mann in einem Kastenwagen da, den alle nur »Den Grantlhuber von Platz 29« nannten, da er vor allem durch seine griesgrämige Miene auffiel. Gerade ging der Grantlhuber mit gesenktem Blick auf das Klohäusl zu, wo er meinem dienstältesten Dauercamper auswich, der gerade mit beschwingten Schritten Richtung Seeufer ging.

Als ich hinter mir ein Geräusch hörte, drehte ich mich vom Fenster weg. Jonas kam aus dem Schlafzimmer, er war mit seinen Krücken zum Bad unterwegs und gab sich alle Mühe, keinen Gesichtsausdruck wie drei Tage Regenwetter zu machen. Dabei hatte er allen Grund dazu! Denn er trug am linken Fuß eine Knöchelschiene, Bänderriss.

»Ich hole uns Frühstück«, kündigte ich an.

»Danke«, sagte er und gab der Badtür mit der Krücke einen kleinen Schubs, um sie zu öffnen. »Ich würde dir gerne Frühstück machen.«

Ja, ein Frühstück zu organisieren war tatsächlich angenehmer als eine Fußverletzung. Jonas hatte sich ein Außenband gerissen. Nicht im Dienst, sondern hier auf dem Campingplatz. Auf dem Steg in den See, wo sich schmieriges Laub zu einer fatalen Mischung verklebt hatte. Und vielleicht hatte auch ein aufgeweckter Hundewelpe eine Rolle gespielt. Hinter der Yucca-Palme stürzte sich eben dieser Hundewelpe hervor – bestimmt hatte Lola nur darauf gewartet, dass endlich wieder das tolle Krückenspiel losging, denn sie stellte sich energisch vor Jonas, um seine Krücken anzukläffen. Dabei hob fast ihr Hintern vom Boden ab, so sehr engagierte sie sich beim Bellen.

»Ich weiß«, antwortete ich und gab ihm einen schnellen Kuss.

»Ich würde dir sogar lieber einen Mordfall lösen, als hier festzusitzen«, machte er schlecht gelaunt weiter.

»Mal den Teufel nicht an die Wand!«, erwiderte ich entsetzt, da er schon viel zu oft hier auf meinem Campingplatz ermittelt hatte. »Damit macht man keine Späße.«

»Du hast recht«, nickte er und humpelte ins Bad.

Ich schnappte mir ein Tablett aus der Küche und polterte mit meinen Hunden die Treppe hinunter. Vorneweg lief Lola, mein süßes Hundebaby, dicht gefolgt von ihrer Mutter. Hinter mir schlurfte Milo, mein Hundeopa, der mittlerweile kaum noch etwas sah und hörte und hin und wieder in mich hineinlief. Im Vorbeigehen schnappte sich Lola noch einen Socken, der in einem meiner Schuhe steckte, und tobte voraus.

Danach ging es weiter, quer über den Campingplatz. Die hohen Birken und die Pappeln hatten frisch ausgetrieben, noch hing der Nebel in den Blättern, aber durch ein heiß ersehntes Wolkenloch fielen tatsächlich die ersten Sonnenstrahlen und brachten die Regentropfen auf den Blättern zum Funkeln. Die Vögel sangen so laut, dass mir das He