: Jenny Pergelt
: Die Schuld des Vaters Chefarzt Dr. Norden 1207 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740988029
: Chefarzt Dr. Norden
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! Soll Sandra dafür büßen? Sandra mochte die Lobby der Behnisch-Klinik. Sie war weitläufig und erinnerte dank der lauschigen Sitzgruppen und der großformatigen Wandgemälde eher an das elegante Foyer eines großen Hotels. Über dem Empfangstresen hing eine Uhr. Sie sagte Sandra, was sie bereits wusste: Sie war viel zu früh dran. Bis zu ihrem Termin blieben ihr noch mehr als dreißig Minuten. Am Ende der Lobby begann eine schmale Ladenzeile mit einem Zeitungskiosk und ein paar kleineren Geschäften, an denen Sandra achtlos vorbeiging. Sie interessierte sich nur für die Cafeteria, die - versteckt hinter üppig wachsenden Kübelpflanzen - eine ruhige Oase inmitten des betriebsamen Treibens war. Sandra blieb in Höhe eines kleinen Blumenladens stehen. Von hier hatte sie einen guten Blick auf die Cafeteria und konnte sich so einen ersten Eindruck über ihren künftigen Arbeitsplatz verschaffen. Sandra hatte sich als Aushilfe im Service beworben und eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten. Für eine Studentin, die sich über jeden zusätzlichen Euro freute, war das der ideale Job. Die Arbeitszeiten waren flexibel und ließen sich gut mit ihren Vorlesungen an der Uni vereinbaren. Außerdem war die Bezahlung gut, und mit ein bisschen Glück kämen auch noch ein paar Trinkgelder dazu. Nach so einem Job hatte Sandra lange Ausschau gehalten - nun musste sie ihn nur noch bekommen. Sandra überlegte, ob sie bis zu ihrem Termin in der Lobby warten sollte, als ihr die vielen hübschen Sträuße im Schaufenster des Blumenladens auffielen. Sofort dachte sie an eine besondere Frau, die sich darüber sicher freuen würde. Nur Minuten später betrat sie den Fahrstuhl, um zur Pädiatrie hochzufahren. Dort lief ihr Schwester Gitta über den Weg. Gitta sah auf den Blumenstrauß in Sandras Händen.

Sandra mochte die Lobby der Behnisch-Klinik. Sie war weitläufig und erinnerte dank der lauschigen Sitzgruppen und der großformatigen Wandgemälde eher an das elegante Foyer eines großen Hotels. Über dem Empfangstresen hing eine Uhr. Sie sagte Sandra, was sie bereits wusste: Sie war viel zu früh dran. Bis zu ihrem Termin blieben ihr noch mehr als dreißig Minuten.

Am Ende der Lobby begann eine schmale Ladenzeile mit einem Zeitungskiosk und ein paar kleineren Geschäften, an denen Sandra achtlos vorbeiging. Sie interessierte sich nur für die Cafeteria, die – versteckt hinter üppig wachsenden Kübelpflanzen – eine ruhige Oase inmitten des betriebsamen Treibens war.

Sandra blieb in Höhe eines kleinen Blumenladens stehen. Von hier hatte sie einen guten Blick auf die Cafeteria und konnte sich so einen ersten Eindruck über ihren künftigen Arbeitsplatz verschaffen. Sandra hatte sich als Aushilfe im Service beworben und eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten. Für eine Studentin, die sich über jeden zusätzlichen Euro freute, war das der ideale Job. Die Arbeitszeiten waren flexibel und ließen sich gut mit ihren Vorlesungen an der Uni vereinbaren. Außerdem war die Bezahlung gut, und mit ein bisschen Glück kämen auch noch ein paar Trinkgelder dazu. Nach so einem Job hatte Sandra lange Ausschau gehalten – nun musste sie ihn nur noch bekommen.

Sandra überlegte, ob sie bis zu ihrem Termin in der Lobby warten sollte, als ihr die vielen hübschen Sträuße im Schaufenster des Blumenladens auffielen. Sofort dachte sie an eine besondere Frau, die sich darüber sicher freuen würde.

Nur Minuten später betrat sie den Fahrstuhl, um zur Pädiatrie hochzufahren. Dort lief ihr Schwester Gitta über den Weg. Gitta sah auf den Blumenstrauß in Sandras Händen. »Kann ich Ihnen helfen? Zu wem möchten Sie denn?«

»Oh … ich möchte niemanden besuchen.« Sandra lächelte schüchtern. »Ich wollte nur diese Blumen für Frau Dr. Norden abgeben. Wenn Sie so nett wären, sie ihr zu geben? Mein Name ist Sandra Meyer. Bestellen Sie ihr bitte schöne Grüße von mir und …«

»Frau Dr. Norden ist in ihrem Büro«, unterbrach Gitta die Besucherin. »Ich kann schnell mal nachfragen, ob sie jetzt Zeit für Sie hat. Dann können Sie ihr die Blumen persönlich geben.«

»Vielen Dank, aber das ist nicht nötig. Ich möchte sie wirklich nicht stören …«

Wieder wurde Sandra unterbrochen. »Du störst nicht, Sandra. Du weißt doch, dass ich mich immer über deinen Besuch freue.«

Lächelnd drehte sich Sandra um. »Aber ich weiß auch, wie viel Sie hier zu tun haben, Frau Dr. Norden.«

Fee Norden, die Leiterin der Pädiatrie der Behnisch-Klinik und Ehefrau des Chefarztes, winkte ab. »Für ein kleines Schwätzchen mit dir nehme ich mir doch gern etwas Zeit. Wir haben uns eine halbe Ewigkeit nicht gesehen.«

»Vier Monate sind keine Ewigkeit«, widersprach Sandra lachend, während sie mit Fee in deren Büro ging.

»Mag sein. Aber wenn ich dich jetzt nicht zufällig hier erwischt hätte, wärst du wieder gegangen und hättest nur die Blumen zurückgelassen. Vielleicht wären bis zu unserem nächsten Wiedersehen dann wirklich ein paar Jahre vergangen.« Fee drohte mit dem Finger. »Das hätte ich dir sehr übel genommen.« Als sie sah, dass das Lächeln im Gesicht ihrer jungen Besucherin erstarb und sie leicht verschreckt die Augen aufriss, ruderte Fee sofort zurück. »Das war ein Scherz, Sandra! Nur ein Scherz!«

»Ja … ja, natürlich, ich …«, stammelte Sandra unbeholfen, und Fee strich ihr tröstend über den Arm.

»Vergiss einfach, was ich gesagt habe. Du weißt doch, wie sehr ich mich über deinen Besuch freue – und über die Blumen. Oder sind die gar nicht für mich gedacht?«

Sandra lachte verlegen und reichte den Blumenstrauß an Fee weiter. »Doch, natürlich. Deswegen bin ich doch extra vorbeigekommen. Ich hoffe, sie gefallen Ihnen.«

»Und wie!« Fee betrachtete den bunten Strauß mit einem verträumten Gesichtsausdruck und steckte dann ihre Nase hinein, um an den Blüten zu schnuppern. »Vielen Dank, Sandra! Sie sind wunderschön! Aber womit habe ich sie verdient?«

»Ich wollte Ihnen nur eine kleine Freude machen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass auf dem Schreibtisch Ihres Mannes immer ein hübscher Blumenstrauß stand. Er erzählte mir mal, dass Sie dafür verantwortlich wären. Damit immer etwas Schönes in seiner Nähe ist, falls die Arbeit ihn mal traurig mache.«

Fee lächelte. »Das stimmt. Ich wundere mich, dass du dich daran noch erinnerst.«

»Ich erinnere m