: Jenny Pergelt, Amy Taylor
: E-Book 1191-1200 Chefarzt Dr. Norden Staffel 8 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740987121
: Chefarzt Dr. Norden
: 1
: CHF 19.50
:
: Erzählende Literatur
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! E-Book 1: Mehr als ein Versprechen E-Book 2: Ich muss dich verlassen! E-Book 3: Wenn die Wunden endlich heilen E-Book 4: Gefährliches Vergessen E-Book 5: Ist es wirklich meine Schuld? E-Book 6: Wenn der letzte Vorhang fällt E-Book 7: Eine Freundin für Dr. Berger? E-Book 8: Aber ich liebe dich doch! E-Book 9: Sehnsucht nach Liebe E-Book 10: Spiel mit dem Feuer

»Mama, sind wir bald da?«, quengelte der achtjährige Moritz auf der Rückbank.

»Oh Manno, das hast du erst vor einer Minute gefragt. Du nervst, du Baby!«, mischte sich sein großer Bruder ein, ohne von seinem Han­dy aufzusehen.

»Mama! Leon soll mich nicht immer so nennen! Ich bin kein Baby!«

»Wenn du dich wie eins benimmst, bist du auch eins«, sagte Leon ungerührt.

»Mama!«

»Jetzt reicht’s, Jungs! Hört endlich mit euren Streitereien auf!« Maria Scharper sah angestrengt auf die Straße. Bald kam die Bushaltestelle, an der sie abbiegen musste. Die Haltestelle war als solche kaum zu erkennen. Es gab kein Wartehäuschen, nur ein einsames, verrostetes Schild an einem unscheinbaren Pfahl, der schnell zu übersehen war, wenn man nicht sorgsam achtgab. Bei ihrem letzten Besuch hatte sie ihn zu spät entdeckt und war daran vorbeigefahren. Anschließend hatte sie ewig gebraucht, bis sie eine Möglichkeit zum Wenden fand. Zum Glück blieb ihr das diesmal erspart. Da war die Haltestelle!

Maria bremste und setzte den Blinker, um auf einen schmalen, unbefestigten Weg zu fahren. Zu beiden Seiten wuchsen hier dichtstehende Büsche und Sträucher, die nicht erkennen ließen, was sich dahinter verbarg. Maria wusste, dass es Wiesen und Äcker waren, die von einem Landwirt bestellt wurden. Ihm gehörte auch der baufällige Hof, den Marias Bruder gepachtet hatte und zu dem sie jetzt fuhren.

Moritz machte einen langen Hals, als er aus dem Fenster sah. »Sind wir hier wirklich richtig?«, fragte er skeptisch. »Das sieht aus wie in einem Urwald.«

Damit weckte er sogar das Interesse seines großen Bruders, der nun sein Handy vergaß und die Umgebung kritisch musterte. Seine Mutter fuhr inzwischen fast im Schritttempo und versuchte, den tiefen Schlaglöchern auszuweichen. Nicht immer gelang ihr das.

»Solche Straßen müssten verboten werden«, schimpfte Leon, als der Wagen rumpelnd durch ein besonders tiefes Loch fuhr.

»Genau genommen ist das keine richtige Straße«, erklärte Maria, während sie das Tempo weiter drosselte. »Das Gehöft eures Onkels steht mitten im Nirgendwo. Wir können froh sein, dass der Weg heute überhaupt passierbar ist. Vor ein paar Tagen, als es so stark regnete, hätten wir wohl einen Jeep gebraucht, um durchzukommen.«

»Wir hätten ja auch zu Hause bleiben können«, maulte Leon. »Ist doch blöd, dass du uns unbedingt mitschleppen wolltest. Beim letzten Mal durften wir in Coburg bleiben.«

»Leon, bitte! Geht das schon wieder los? Ich dachte, diese Diskussion wäre endlich vorbei. Ihr seid mitgekommen, weil es für euch vielleicht die letzte Gelegenheit ist, eure Urgroßmutter zu sehen. Ihr wisst doch, wie krank sie ist.« Maria gefiel es nicht, diese Karte auszuspielen.

Es konnte nicht gut sein, zwei Kindern den nahen Tod der Uroma vor Augen zu führen, nur damit sie mitfuhren. Wenn es nach Maria ginge, bräuchten ihre Söhne nie zu erfahren, was Tod und Sterben bedeuteten. Doch dafür war es ohnehin längst zu spät.

Ihre Buben hatten vor vier Jahren den Vater verloren. Leon war damals zehn gewesen, Morit