: Jenny Pergelt
: Eine Freundin für Dr. Berger? Chefarzt Dr. Norden 1197 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740982607
: Chefarzt Dr. Norden
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! Dr. Daniel Norden, der Chefarzt der Behnisch-Klinik, begrüßte seine Ärzte zu der wöchentlichen Dienstberatung, als sich die Tür noch einmal öffnete und Dr. Christina Rohde mit etwas Verspätung dazustieß. »Entschuldigung«, hauchte die hübsche Chirurgin ein wenig atemlos in die Runde, bevor sie sich auf den freien Platz neben Sarah Buchner fallenließ. »Schön, dass sie es noch geschafft haben«, wurde sie von Daniel mit einem freundlichen Lächeln begrüßt. »Bevor ich es vergesse - bitte bleiben Sie anschließend noch hier. Ich möchte etwas mit Ihnen besprechen.« »Ja, natürlich, kein Problem.« Als der Chefarzt mit seinen Ausführungen begann, sah Christina fragend zu Sarah, die jedoch genauso ahnungslos war wie sie und nur mit den Schultern zuckte. So blieb Christina nichts anderes übrig, als ungeduldig das Ende der Besprechung abzuwarten. Wenn der Chefarzt zu einem persönlichen Gespräch bat, hatte das immer etwas zu bedeuten. Daniel Norden war ein Vorgesetzter, der großzügig Lob und Anerkennung verteilte, der sich aber auch nicht scheute, Tadel und Missbilligung auszusprechen, wenn tatsächlich Verfehlungen passiert waren. Christina hatte sich nichts zuschulden kommen lassen. Von daher sah sie der Unterredung mit ­ihrem Chef entspannt entgegen. Wahrscheinlich ging es nur um einen Patienten, über den er sich mit ihr austauschen wollte. Glücklicherweise ließ Daniel seine Chirurgin nicht lange im Unklaren. Kaum dass die Besprechung zu Ende war und alle Mitarbeiter den Raum verlassen hatten, brachte er sein Anliegen auf den Punkt. »In acht Wochen müssten Sie die Vertretung für Dr.

Dr. Daniel Norden, der Chefarzt der Behnisch-Klinik, begrüßte seine Ärzte zu der wöchentlichen Dienstberatung, als sich die Tür noch einmal öffnete und Dr. Christina Rohde mit etwas Verspätung dazustieß.

»Entschuldigung«, hauchte die hübsche Chirurgin ein wenig atemlos in die Runde, bevor sie sich auf den freien Platz neben Sarah Buchner fallenließ.

»Schön, dass sie es noch geschafft haben«, wurde sie von Daniel mit einem freundlichen Lächeln begrüßt. »Bevor ich es vergesse – bitte bleiben Sie anschließend noch hier. Ich möchte etwas mit Ihnen besprechen.«

»Ja, natürlich, kein Problem.« Als der Chefarzt mit seinen Ausführungen begann, sah Christina fragend zu Sarah, die jedoch genauso ahnungslos war wie sie und nur mit den Schultern zuckte. So blieb Christina nichts anderes übrig, als ungeduldig das Ende der Besprechung abzuwarten. Wenn der Chefarzt zu einem persönlichen Gespräch bat, hatte das immer etwas zu bedeuten.

Daniel Norden war ein Vorgesetzter, der großzügig Lob und Anerkennung verteilte, der sich aber auch nicht scheute, Tadel und Missbilligung auszusprechen, wenn tatsächlich Verfehlungen passiert waren. Christina hatte sich nichts zuschulden kommen lassen. Von daher sah sie der Unterredung mit ­ihrem Chef entspannt entgegen. Wahrscheinlich ging es nur um einen Patienten, über den er sich mit ihr austauschen wollte.

Glücklicherweise ließ Daniel seine Chirurgin nicht lange im Unklaren. Kaum dass die Besprechung zu Ende war und alle Mitarbeiter den Raum verlassen hatten, brachte er sein Anliegen auf den Punkt.

»In acht Wochen müssten Sie die Vertretung für Dr. Berger in der Notaufnahme übernehmen. Es wäre gut, wenn Sie sich dann für vierzehn Tage aus der OP-Planung herausnehmen und ihre täglichen Arbeiten in der Chirurgie auf ein Minimum begrenzen könnten.«

»Klar, das bekomme ich hin.« Christina freute sich über die Nachricht des Chefarztes. Genau wie Dr. Erik Berger, der Leiter der Notaufnahme, besaß sie eine Zusatzausbildung in der Notfallmedizin. Wann immer Berger ausfiel, wurde sie deshalb als seine Vertreterin eingesetzt.

Die Arbeit in der Notaufnahme gefiel ihr ausgesprochen gut. Sie war anspruchsvoll und abwechslungsreich und hatte mit den üblichen Abläufen auf ihrer chirurgischen Station nichts gemein. In der Aufnahme kam alles zusammen: vom Säugling bis zum hochbetagten Greis; leichte und schwere Krankheitsfälle oder echte Ausnahmesituationen.

Nicht selten ging es dabei um Leben und Tod. Da blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken oder langem Abwägen.

Blitzschnell mussten Entscheidungen getroffen werden, die über ein Menschenschicksal bestimmen konnten.

»Sehr gut«, sagte Daniel mit einem zufriedenen Lächeln. »Dann weiß ich die Notaufnahme auf jeden Fall in sehr guten und fähigen Händen, wenn Herr Berger seinen Urlaub antritt.«

»Herr Berger macht Urlaub? Freiwillig?«, entschlüpfte es der hübschen, quirligen Brünetten. Im selben Moment ärgerte sie sich darüber. Sie wollte nicht, dass sie der Chefarzt für neugierig oder sen­sationslüstern hielt. »Entschuldigung, das geht mich natürlich nichts an«, versuchte sie, schnell zurückzurudern.

»Vielleicht doch.« Daniel sah sie bedauernd an. »Herr Berger wird seinen Urlaub nämlich nicht aus freien Stücken antreten. Leider musste ich ihn wieder anordnen. Herr Berger hätte ansonsten das ganze Jahr durchgearbeitet. Weil ich das aber nicht dulden kann, ist er etwas … verärgert. Auch wenn sich sein Groll vor allem gegen mich richtet, befürchte ich, dass Sie ihn auch zu spüren bekommen werden. Seien Sie also vorgewarnt. Er wird seinen Unmut sicher auch an Ihnen auslassen. Falls er es zu arg treiben sollte, zögern Sie bitte nicht, zu mir zu kommen. Ich werde ihn dann in seine Schranken verweisen.«

»Ach, das wird schon nicht nötig sein. Inzwischen komme ich mit Herrn Bergers spezieller Art ganz gut zurecht. Ich habe keine Angst vor ihm. Er ist nur halb so furchterregend, wie er den Leuten weismachen will.«

Dr. Erik Berger besaß den unschönen Ruf, ungehobelt, rüpelhaft und bärbeißig zu sein. Schon an seinen guten Tagen war es kaum möglich, mit ihm eine normale Unterhaltung zu führen, die auf gegenseitigem Respekt und einem Mindestmaß an Anstand und Höflichkeit basierte. An seinen schlechten Tagen, wenn sich seine Laune auf einem Tiefpunkt befand, war es am besten, ihn gar nicht anzusprechen und – falls mö