: Jenny Pergelt
: Wenn jede Hoffnung schwindet Chefarzt Dr. Norden 1189 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740977894
: Chefarzt Dr. Norden
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! Dirk Freese drückte kurz auf die Hupe und verabschiedete sich so von dem Bauherrn, der noch mit seiner Familie und den Freunden zusammensaß und das Richtfest ausklingen ließ. Nach diesem langen Arbeitstag war Dirk rechtschaffen müde, aber auch sehr zufrieden. Auf den Baustellen, für die er zuständig war, lief alles rund. Zumindest im Augenblick. Dass das nicht immer so war, wusste er aus eigener, oft leidvoller Erfahrung. Er hatte in den letzten vier Jahren schon so manchen Bau erlebt, wo eine Katastrophe die andere jagte und nichts so war, wie es sein sollte. Manchmal trugen die Baufirmen die Schuld daran, ein anderes Mal lag es an widrigen Umständen, für die niemand konnte und die sich nicht vorhersagen ließen. Für Dirk gehörte Ricarda Blohm zu diesen widrigen Umständen. Sie hatte die Baugesellschaft, für die Dirk seit seinem Abschluss als Bauingenieur arbeitete, mit der Fertigstellung ihres Hauses beauftragt. Es versprach wunderschön und auch recht extravagant zu werden - so extravagant wie die Bauherrin. Ricarda Blohm gehörte nicht zu Dirks Lieblingskunden. Sie war anspruchsvoll und hatte ständig neue, ausgefallenere Ideen. Immer wieder kam es zu Verzögerungen, weil Ricarda plötzlich ihre Meinung änderte und mit Sonderwünschen in der Tür stand. So wie heute. »Die Blohm ist da.« Lothar, Dirks bester Freund und Kollege, fing ihn auf dem Flur ab, als er in die Firma kam. Er wies mit dem Kopf zum kleinen Besprechungszimmer. »Sie wartet seit einer halben Stunde auf dich.« »Schon wieder?«, brummte Dirk genervt.

Dirk Freese drückte kurz auf die Hupe und verabschiedete sich so von dem Bauherrn, der noch mit seiner Familie und den Freunden zusammensaß und das Richtfest ausklingen ließ.

Nach diesem langen Arbeitstag war Dirk rechtschaffen müde, aber auch sehr zufrieden. Auf den Baustellen, für die er zuständig war, lief alles rund. Zumindest im Augenblick. Dass das nicht immer so war, wusste er aus eigener, oft leidvoller Erfahrung. Er hatte in den letzten vier Jahren schon so manchen Bau erlebt, wo eine Katastrophe die andere jagte und nichts so war, wie es sein sollte. Manchmal trugen die Baufirmen die Schuld daran, ein anderes Mal lag es an widrigen Umständen, für die niemand konnte und die sich nicht vorhersagen ließen.

Für Dirk gehörte Ricarda Blohm zu diesen widrigen Umständen. Sie hatte die Baugesellschaft, für die Dirk seit seinem Abschluss als Bauingenieur arbeitete, mit der Fertigstellung ihres Hauses beauftragt. Es versprach wunderschön und auch recht extravagant zu werden – so extravagant wie die Bauherrin.

Ricarda Blohm gehörte nicht zu Dirks Lieblingskunden. Sie war anspruchsvoll und hatte ständig neue, ausgefallenere Ideen. Immer wieder kam es zu Verzögerungen, weil Ricarda plötzlich ihre Meinung änderte und mit Sonderwünschen in der Tür stand. So wie heute.

»Die Blohm ist da.« Lothar, Dirks bester Freund und Kollege, fing ihn auf dem Flur ab, als er in die Firma kam.

Er wies mit dem Kopf zum kleinen Besprechungszimmer. »Sie wartet seit einer halben Stunde auf dich.«

»Schon wieder?«, brummte Dirk genervt. »Was will sie denn diesmal?«

»Das hat sie mir nicht gesagt. Aber man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, dass ihr wieder irgendwelche genialen Änderungen vorschweben.«

»Das ist schon das dritte Mal in dieser Woche. Und immer taucht sie genau dann auf, wenn ich Feierabend machen will.«

»Du bist echt zu bedauern.« Lothar klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter. »Aber du hast es ja bald geschafft. Denk einfach daran, dass du dich in drei Wochen in deine Flitterwochen verabschieden darfst. Dann müssen wir uns mit ihr rumschlagen, und du kannst dich von ihr erholen.«

»Das habe ich dann auch bitter nötig.«

Dirk ging zuerst in sein Büro, um Ricardas Bauunterlagen zu holen. Hoffentlich hatte Ricarda heute nur ein kleines Anliegen, das sich schnell und unproblematisch umsetzen ließ.

»Na endlich, Herr Freese!« Die elegante Rothaarige in den Vierzigern sah ihm empört entgegen. »Ich warte hier schon eine Ewigkeit auf Sie!«

»Tut mir leid, Frau Blohm. Wenn wir vorher einen Termin gemacht hätten, wäre das sicher nicht passiert.« Dirk klang freundlich, obwohl es ihm Mühe bereitete. Demonstrativ blickte er auf seine Uhr. »Ohnehin ist es jetzt schon recht spät …«

»Ich weiß, wie spät es ist«, unterbrach ihn Ricarda kühl. »Mir wäre es auch lieber, ich würde hier nicht mehr sitzen. Wir könnten schon längst fertig sein, wenn Sie nur etwas früher gekommen wären.«

Ricarda schlug den Ordner auf, der vor ihr auf dem Tisch lag. Hätte sie ihrem Bauleiter einen Blick gegönnt, wäre ihr die Verärgerung, die sich kurz in seinen Augen zeigte, nicht entgangen. Doch Dirk hatte sich schnell wieder im Griff, und von seiner Verstimmung war nichts zu spüren, als er sich zu Ricarda an den Tisch setzte.

»Ich habe gestern Abend noch einmal über alles nachgedacht«, begann Ricarda in einem freundlichen Plauderton. »Und da sind mir ein paar Sachen aufgefallen, die unbedingt geändert werden müssen.«

Ein paar Sachen? Der Zettel, den Ricarda in ihrer Hand hielt, war dicht beschrieben, und Dirk wäre am liebsten aus dem Raum gerannt. Nicht nur, weil sein Feierabend in immer weitere Ferne rückte. Ihn erwartete zudem die zermürbende Aufgabe, der Kundin die meisten Wünsche wieder auszureden.

»Wir werden sehen, was wir machen können, aber Sie wissen ja, dass die Bauarbeiten schon weit fortgeschritten sind. Jetzt noch etwas zu ändern, dürfte schwierig werden.«

Diesen Einwand wischte Ricarda mit einer ungeduldigen Handbewegung beiseite. »Ach, Herr Freese, ich bin mir sicher, dass Sie das mit ein bisschen gutem Willen und persönlichem Engagement hinbekommen. Schließlich soll doch alles perfekt werden. Man baut sich ja nicht jeden Tag ein Haus.«

»Natürlich ni