: Fel Fern
: Sicher und glücklich verpaart
: Me and the Muse Publishing
: 9783754634486
: 1
: CHF 3.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 116
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Um sein Tier davon abzuhalten, dem Wahnsinn zu verfallen, betreibt der gebrochene Werbär-Alpha Van die Howl4Alphas-Hilfshotline und die dazugehörige Notunterkunft mit seinen beiden besten Freunden. Van hat kein Interesse an der Liebe und seine Arbeit ist alles für ihn. Eine unerwartete Veränderung kommt in Gestalt seines Kindheitsfreundes Travis. Travis sucht Schutz, aber Van hegt unausgesprochene Gefühle für den Mann. Doch Travis ist in seiner Nähe nicht sicher, besonders nicht, wenn Vans Bär außer Kontrolle ist. Der Omegawolf Travis ist gerade aus einer gewalttätigen Beziehung geflohen. Er sehnt sich nach einem Neuanfang, und welcher Ort wäre besser dafür geeignet als die Notunterkunft, die sein Langzeit-Schwarm Van führt? Travis ist nicht auf der Suche nach einem Seitensprung. Seit er ein Welpe war, weiß er, dass Van für ihn der Einzige ist, doch der sture Werbär sieht das anders. Ihre Beziehung mag zwar durch äußere Einflüsse behindert werden, doch weder Van noch Travis können dem Paarungsdrang widerstehen. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 29.000 Wörter

Felicia Fern arbeitet tagsüber als Grafikdesignerin und schreibt nachts liebend gerne erotische Romane. Als Sadistin, die es liebt, zuzusehen wie ihre Helden und Heldinnen sich ihre Happy Ends erkämpfen, fügt Fel den üblichen romantischen Verwicklungen gerne ungewöhnliche Elemente hinzu. Ihre Lieblingskombinationen sind MM und Ménage, und sie hat eine Schwäche für paranormale Geschichten.

Prolog


11 Jahre zuvor

Als er schwere Fußtritte auf den Bodendielen seines Zimmers hörte, rollte Travis Daniels sich zu einer kleinen Kugel zusammen. Jetzt gerade wünschte er, er könnte sich unsichtbar machen. Sein innerer Wolf wich verängstigt zurück. Sein Herz hämmerte vor Angst und er stieß mit dem Rücken an die Hinterwand seines Kleiderschrankes, als das Geräusch näher kam. Das Grauen wand sich durch seine Eingeweide. Jeden Augenblick würde sein Dad ihn finden. Ein Schluchzen bahnte sich den Weg aus seiner Kehle, doch er hielt den Mund fest geschlossen.

Nur das kleinste Geräusch würde den Alten zu seinem Versteck führen. Sein Vater trank gerne. Das letzte Mal, als es passiert war, war sein Vater betrunken gewesen und hatte ihn nicht gefunden. Das war schon ein Kunststück an sich. Es brauchte eine beachtliche Menge an Alkohol, um die Sinne eines Werwolfes zu betäuben.

Zack Daniels mochte im Rudel zwar nur einen mittleren Rang belegen, doch das war immer noch besser, als ein Omegawolf zu sein. Travis schloss die Augen und zählte stumm die Sekunden. Wenn er leise genug war, würde sein Vater ihn vielleicht völlig vergessen und einen anderen Sündenbock finden.

„Wo bist du, du kleiner Scheißer?“

Er hatte kein Glück.

Travis wagte es nicht, zu antworten. Er steckte die Hand in die Tasche seiner Jeans und zog das kleine, verknitterte Foto hervor. Eine glückliche Familie lächelte ihn daraus an. Eine vollständige Familie, mit Dad, Mom und seinem älteren Bruder Terrence. Damals hatte die Welt noch einen Sinn ergeben. Dann hatte sich das Blatt gewendet. Seine Mutter war gestorben. Terrence ging zur Armee und kehrte in einem Leichensack zurück und überließ Travis der Gnade seines betrunkenen Vaters.

Zack hatte nicht immer so viel getrunken. Die zwei Verluste halfen nicht. Sein Vater war danach nie ganz der Alte. Doch Travis hatte kein Mitleid, nicht mehr. Er schob das Foto zurück an seinen Platz. Er hielt an diesem Foto fest wie an einem Talisman und hoffte, dass sein Leben sich eines Tages ändern würde.

„Ich kann dich riechen.“

Travis wimmerte und schlug die Hand vor den Mund. Stille, dann riss sein Vater die Tür auf. Licht flutete in den winzigen Raum. Eine riesige Hand erschien in seinem Blickfeld. Bevor er reagieren konnte, packte sein Vater ihn am Oberteil und zerrte ihn hervor. Der Schwung warf ihn vorwärts auf den Boden seines Zimmers. Ein Knochen splitterte, als seine Nase auf das Holz traf. Schmerz jagte durch seinen Schädel.

Er stöhnte.

„Halt die Klappe. Steck die Schläge ein wie ein Mann!“, schrie sein Vater.

Er blickte Travis finster an, die Augen golden vor Wut. Sein Wolf war an der Oberfläche, und dieses Mal sah Travis Mordlust in den Augen des alten Mannes. Sein Dad würde ihn umbringen, und niemand würde einschreiten, nicht Terrence oder das Rudel. Teufel, sein verdammtes Rudel glaubte, dass sein Vater ihn nur abhärtete, denn Omegas, die in der echten Welt überleben wollten, brauchten ein starkes Rückgrat.

In seinem Kopf drehte sich alles, doch sein Selbsterhaltungstrieb schlug an. Sein Vater trat nach ihm, zielte auf die Rippen, und Travis rollte sich in der letzten Sekunde zur Seite. Sein Dad rutschte aus und verfluchte ihn. Travis kam stolpernd auf die Füße und rannte zur Tür hinaus.

Als einer der seltenen Omegas des Rudels waren ihm viele Horrorgeschichten über Omegas ohne Beschützer erzählt worden. Er war gewarnt worden, dass jeder Räuber da draußen ihn ausnutzen würde.

Natürlich geborene Gestaltwandler waren selten, und nur Omegas konnten gebären. Dem Rudel zufolge würde Travis in der echten Welt ohne einen Beschützer nicht überleben.

Scheiß drauf. Travis würde es darauf ankommen lassen. Es war besser, sich mit eigenen Augen von der Schrecklichkeit der Welt zu überzeugen, als hierzubleiben. Früher oder später würde sein Vater erfolgreich sein und ihn umbringen. So lange würde Travis ganz sicher nicht warten.

„Komm zurück!“, brül