: Wolfgang Hohlbein
: Der Hexer 15 Labyrinth der weinenden Schatten. Roman
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838721842
: Der Hexer
: 1
: CHF 0.80
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: Fantasy
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Ein Universum des Grauens, beherrscht von bösen Gottheiten, von lebenden Schatten und von Büchern, in denen der Wahnsinn nistet.


Die vorliegende Sammleredition der Kultreihe aus der Feder von Wolfgang Hohlbein präsentiert die Hexer-Geschichten als 'Director's Cut' in ihrer ursprünglichen Form, in chronologischer Reihenfolge und mit Hintergrundinfos und neuen Vorworten von Wolfgang Hohlbein über die Schaffensphase der Hexer-Reihe erweitert.


F lge 15: Labyrinth der Schatten.

Es war alt und voller Gier nach Leben. Die Quelle dämonischer Kraft tief im Inneren seines monströsen Leibes, sein im Takt der Zeit pulsierendes Herz, der dunkle Kern seines Selbst, war voller Gier und Hunger. Einem Hunger, der niemals zu stillen war. Es tötete!!! Es verschlang und fraß und nahm die Dinge in sich auf, deren es auf seinem Weg durch die Ströme der Zeit habhaft werden konnte, versuchte seine Gier an den Auren lebendiger Geschöpfe und an den so seltenen Trägern reiner Magie zu stillen. Und nun schloss sich seine Falle wieder um ein Opfer. Ein ganz besonderes Opfer diesmal. Eines, auf das es lange, sehr lange gewartet hatte ...

Dieser Band 'Labyrinth der weinenden Schatten' - Folge 15 - gehörte ursprünglich zu der Romanheftreihe DER HEXER.


Begle te Robert Craven auf seinen fantastisch-schaurigen Abenteuern in einer Welt zwischen Horror und Wahnsinn!

Perfekt für Fans von Lovecraft, dem Cthulhu-Mythos und schauriger Horrorspannung!

 


Es war alt, uralt und voller Gier noch Leben. Die Quelle dämonischer Kraft tief im Inneren seines monströsen Leibes, sein im Takt der Zeit pulsierendes Herz, der dunkle Keim seines Selbst, war voller Gier und Hunger. Einem Hunger, der niemals zu stillen war.

Es tötete, es verschlang und fraß und nahm die Dinge in sich auf, deren es auf seinem Weg durch die Ströme der Zeit habhaft werden konnte, versuchte seine Gier an den Auren lebendiger Geschöpfe und an den so seltenen Trägern reiner Magie zu stillen.

Und nun schloss sich seine Falle wieder um ein Opfer. Ein ganz besonderes Opfer diesmal. Eines, auf das es lange, sehr lange gewartet hatte …

»Die Stele der GROSSEN ALTEN! Endlich! Arne, wir haben es geschafft!« Mit einem begeisterten Ausruf eilte Magnus Morjaerd auf den grauen Stein zu, der in der Mitte des sonst leeren, sternförmigen Raumes stand. »Wir haben es geschafft, Arne! Geschafft!« Seine Stimme zitterte vor Erregung, und seine Bewegungen, sonst eher behäbig und langsam, waren mit einem Male hektisch und voll kaum noch unterdrückter Nervosität und Ungeduld.

Arne Sten konnte den Triumph seines Herrn nicht ganz teilen; im Gegenteil. Das Gefühl dumpfer, substanzloser Bedrohung, das Unwohlsein, das er die ganze Zeit schon gespürt hatte, wurde mit jedem Moment stärker. Sein Herz schlug schnell, und seine Finger kribbelten, als würden unsichtbare Ameisen über seine Haut rennen.

Er blieb an der Tür stehen und starrte misstrauisch auf den – doppelt mannshohen Findling, der das Ziel ihrer Suche war. Ohne dass er einen Grund dafür nennen konnte, erfüllte ihn der Anblick mit fast körperlichem Unbehagen. Die Linien und Konturen des Steines waren … falsch. Falsch und verdreht, als wären sie nach den Regeln einer Geometrie erschaffen, die anders als die war, die er kannte. Und er schien …zu leben, dachte Arne schaudernd.

Eben hatte das Ding noch bis auf drei halbkugelförmige Auswüchse vollkommen glatt gewirkt. Jetzt aber zeigten sich auf dem grauen Stein von einem Augenblick auf den anderen bizarre Linien, die tief in die Oberfläche des Gebildes eingeschnitten waren oder sich wie ungefüge Schlangen aus ihm emporwölbten. Form und Farbe des Steins schienen sich in jeder Sekunde zu verändern, und Morjaerds Diener hatte den Eindruck, als sei er mit einer Art unheilvoller, tückischer Intelligenz erfüllt; ein böses, steinernes Grinsen, mit dem er die beiden Eindringlinge lautlos verhöhnte.

Aber nicht allein die Kuppel wirkte bedrohlich. Der ganze Raum schien in eine giftige schwarze Wolke gehüllt, die wie der heiße Atem eines Höllenhundes um Arnes Glieder strich. Irgendwo im Hintergrund glaubte er ein höhnisches, selbstzufriedenes Kichern zu hören.

Arne zuckte zusammen und sah sich rasch und erschrocken um. Morjaerd schien das Geräusch nicht zu bemerken, doch Arne war sicher, es sich nicht eingebildet zu haben.

Aber sein Herr schritt langsam um den Stein herum und streckte die Hand aus, als ob er ihn streicheln wollte. Dann rieb er sich nervös die Hände und drehte sich ungeduldig zu seinem Diener um.

»Arne, wo bleibst du denn? Gib mir endlich die Tasche!«

»Meister, bitte, lasst uns gehen!«, flüsterte Arne. Voller Angst ließ er die Tasche auf den Boden fallen. Das Geräusch hallte dumpf in der Stille des Raumes wider. »Hier ist es nicht geheuer! Hier lauert etwas Böses!«

»Gehen?«, keuchte Morjaerd. »Bist du verrückt geworden? Ich stehe hier vor der Krönung meines Lebens! Soll ich etwa so kurz vor dem Ziel aufgeben und dies alles zurücklassen?«

»Ja, Herr! Ich bin sicher, Ihr geht zu weit! Ich fühle es, ich …«

»Was ist denn jetzt auf einmal mit dir los? Vertraust du mir plötzlich nicht mehr?« Morjaerd lächelte, gleichzeitig voller Verachtung und voller Verständnis. Aber es war die Art von Verständnis, die man einem Idioten oder einem dummen Tier entgegenbringt.

»Ar