: David Baldacci
: Mit jedem Schlag der Stunde Roman
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838717166
: & Michelle Maxwell
: 1
: CHF 8.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 573
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Nur der Mörder weiß, wem die Stunde schlägt ...

Eine junge Frau, ermordet im Wald. An ihrem Handgelenk eine ungewöhnliche Uhr. Der Zeiger zeigt eins. Hat der Zodiac-Killer wieder zugeschlagen, der vor Jahren in Los Angeles sein Unwesen trieb?

Sean King und Michelle Maxwell sind Ex-Agenten des Secret Service. Eigentlich sollen sie die Unschuld eines jungen Mannes beweisen, der des Einbruchs verdächtigt wird. Dann geschieht der nächste Mord. Und Sean und Michelle geraten in das makabere Spiel eines Mannes hinein, der im Stundentakt tötet.

Rasante Thriller-Unterhaltung von Bestsellerautor David Baldacci - Der zweite Band um das Ermittler-Duo King und Maxwell.

KAPITEL 2

Michelle Maxwell steigerte das Tempo. Sie hatte den ebenen Teil ihrer Joggingstrecke durch die Hügel um Wrightsburg, Virginia, hinter sich gelassen; nun wurde das Gelände steiler. Michelle war Olympiateilnehmerin im Rudern gewesen und hatte anschließend neun sehr intensive Jahre beim Secret Service gearbeitet. Deshalb war die eins fünfundsiebzig große Frau in hervorragender körperlicher Verfassung. Allerdings herrschte an diesem Frühlingstag eine ungewöhnlich hohe Luftfeuchtigkeit, dennüber dem Mittelatlantik hatte sich ein Hochdrucksystem festgesetzt. Michelle spürte die Belastung in den Muskeln und Lungen, als sie eine Steigung hinauflief. Nach einem Viertel der Strecke hatte sie ihr schulterlanges schwarzes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden; dennoch fanden widerspenstige Strähnen immer wieder den Weg in ihr Gesicht.

Sie hatte den Secret Service verlassen, um sich als Privatdetektivin in dieser kleinen Stadt in Virginia selbstständig zu machen. Ihr Partner war Sean King, Rechtsanwalt und ebenfalls einstiger Mitarbeiter des Secret Service, der sich in Wrightsburg eine neue Existenz aufgebaut hatte. Michelle und King hatten sich erst im vergangenen Jahr zusammengetan, als Michelle noch für den Service gearbeitet hatte und King mit einer Serie von Morden in der näheren Umgebung beschäftigt gewesen war. Nachdem der Fall erfolgreich abgeschlossen war und beide zu trauriger Berühmtheit gelangt waren, hatte Michelle den Vorschlag gemacht, eine Detektei zu eröffnen. King hatte sich nach einigem Zögern einverstanden erklärt.

Beide waren erstklassige Ermittler, sodass die Detektei anfangs großen geschäftlichen Erfolg verbuchen konnte. Dann war es zu einer Flaute gekommen, doch Michelle war beinahe dankbar dafür. Sie liebte es, sich im Freien aufzuhalten, und eine Trekkingtour oder ein Marathonlauf verschaffte ihr genauso viel Befriedigung, wie eine Fälscherbande hochgehen zu lassen oder einem Wirtschaftsspion die Daumenschrauben anzulegen.

Es war still im Wald; nur das Rascheln der Zweige und der toten Blätter des vergangenen Winters, die eine feuchte Brise zu Mini-Zyklonen verwirbelte, war zu vernehmen. Plötzlich weckte das Knacken vonÄsten Michelles Aufmerksamkeit. Sie hatte gehört, dass man in dieser Gegend gelegentlich Schwarzbären sah, aber wenn ihr tatsächlich ein Tierüber den Weg lief, war es eher ein Hirsch, Eichhörnchen oder Fuchs. Sie dachte nicht weiter darüber nach, beruhigte sich allerdings mit dem Gedanken, dass eine Pistole im Halfter am Gürtel ihrer Bauchtasche steckte. Schon als Agentin des Secret Service hatte sie ihre Waffeüberall dabeigehabt, sogar auf der Toilette. Man konnte nie wissen, wann sich die SIG mit ihren vierzehn Neun-Millimeter-Patronen als praktisch erweisen mochte.

Augenblicke später hörte Michelle ein weiteres Geräusch – das von schnellen Schritten. Während ihrer Dienstzeit hatte sie gelernt, auf die unterschiedlichsten Schrittgeräusche zu achten. Manche verrieten Angst oder Panik, andere Vorsicht oder Verstohlenheit, wieder andere Entschlossenheit oder Aggressivität. Michelle war sich noch nicht sicher, wie sie die Schritte einordnen sollte, die sie nun hörte. Waren sie harmlos, oder verhießen sie Gefahr? Michelle lief ein wenig langsamer und schirmte die Augen mit einer Hand vor dem Sonnenlicht ab, das durchs Blätterdach fiel. Ein paar Sekunden herrschte völlige Stille, dann waren wieder die raschen Schritte zu hören, diesmal wesentlich näher. Jetzt erkannte Michelle, dass es nicht die rhythmischen Schritte eines Joggers waren: Sie klangen eilig und unregelmäßig und verrieten Angst. Der oder die Unbekannte schien sich jetzt links von ihr zu befinden, doch sicher war Michelle sich nicht. Der Wald streute sämtliche Geräusche, sodass die Richtung schwer zu schätzen war.

»Ist da jemand?«, rief Michelle und zog ihre Pistole aus dem Halfter. Sie rechnete nicht mit einer Antwort und erhielt auch keine. Ein Anflug von Furchtüberkam sie, als die Geräusche, die zweifellos von einem Menschen stammten, immer näher kamen. Rasch ließ sie den Blick in die Runde schweifen, da es sich um eine Falle handeln konnte: Eine Person lenkte ihre Aufmerksamkeit ab, sodass eine zweite sie von hinten attackieren konnte.

Michelle lächelte verzerrt. Wenn das der Fall war, würde es den Typen verdammt Leid tun. Dann hatten sie sich die Falsche ausgesucht.

Sie blieb stehen, als sie die Quelle der Geräusche nun deutlich ausmachen konnte. Sie kamen von rechts, von der Rückseite des kleinen H&uum