: Rhys Bowen
: Tödliche Tatsachen Ein Wales-Krimi
: dp Verlag
: 9783987781490
: 2
: CHF 4.80
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German

Friedliche Heimat und grausame Gerechtigkeit…< r />Ein spannender Fall für Constable EvansCos Crime vom Feinsten

Alles was Constable Evan Evans möchte, ist eine ruhige Zeit bei seiner Mutter mit seiner Verlobten zu verbringen. Doch kaum angekommen, warten schockierende Neuigkeiten auf das frisch verliebte Paar: Der Mörder von Evans Vater wird einer weiteren Tat beschuldigt. Nach vier Jahren Jugendstrafe soll er nun die Tochter seines Arbeitgebers getötet haben. Als Evan den Jungen trifft, findet er jedoch keinen eiskalten Killer vor, sondern einen verängstigten jungen Mann, der seine Unschuld beteuert. Gegen die eigene Vernunft glaubt der Constable dem Jungen und beschließt, selbst zu ermitteln, auch wenn seine Vorgesetzten davon alles andere als begeistert sind. Aber kann er seinem Instinkt vertrauen oder werden ihn die Erinnerungen an den Mord seines Vaters in die Knie zwingen?

Dies ist eineüberarbeitete Neuauflage des bereits erschienenen Titels Tödliche Tatsachen.

Alle Bände dieser Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden.

Weitere Titel dieser Reihe
Je tiefer das Tal (ISBN: 9783986379452)
Je kälter der Tod (ISBN: 9783986376963)
Je blinder die Gier (ISBN: 9783986377151)
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Mord ohne Ende (ISBN: 9783987781353)

E ste Leser:innenstimmen
„ein toller Krimi mit walisischem Charme, den man sonst nicht so schnell findet“ 
„wie immer ist die Geschichte von Rhys Bowen super spannend und unglaublich humorvoll“ 
„fantastischer Cosy-Krimi, dem ich hundert Sterne geben würde, wenn es möglich wäre“ 
„schrullig schöne Charaktere, mit denen ich mich erneut auf die Reise gemacht habe“ 
„der flüssige Schreibstil und die spannende Geschichte haben mich durch die Seiten getragen“ 

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Rhys Bowen wurde in Bath, England, geboren, studierte an der London University, heiratete in eine Familie mit historischen königlichen Verbindungen und verbringt nun ihre Zeit im Norden von Californien und Arizona. Zunächst schrieb sie Kinderbücher, doch auf einer Reise in ihre malerische walisische Heimat fand sie die Inspiration für ihre Constable-Evans-Krimis. Diese Kriminalgeschichten sind mittlerweile Kult und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Kapitel 2


Evan sah dem abfahrenden Wagen nach. Er konnte sich vorstellen, dass sich in der ganzen Gegend ähnliche Szenen abspielten, Familien, die zusammenpackten und abreisten, Souvenirläden und Cafés ohne Kundschaft. Jeder in der Gegend würde auf irgendeine Weise davon betroffen sein. Aber mit etwas Glück würde er außen vor bleiben – während er in einem Klassenzimmer in Colwyn Bay säße und sich Notizen zur Kunst der Überwachung und der Psychologie des kriminellen Verstandes machte. Er stand vor der Polizeistation und blickte zu den Hängen hinauf. Einige der diesjährigen Lämmer, mittlerweile fett und flauschig, jagten sich in einem letzten Anflug jugendlicher Ausgelassenheit gegenseitig. Weiter oben am Hang konnte er das quadratische, weiße Gebäude von Owens’ Hof sehen. Während er so in die Ferne blickte, kam eine gedrungene, robuste Gestalt in Leinenmütze und Gummistiefeln zielstrebig den Pfad zum Dorf herunter. Zwei schwarzweiße Schäferhunde waren ihm auf den Fersen. Landwirt Owens war auf dem Weg ins Dorf. Evan fragte sich, ob er schon von den schlechten Neuigkeiten gehört hatte. Falls nicht, wäre es schöner, wenn er es von Evan selbst erfuhr, als von einem aufdringlichen, jungen Kerl aus dem Landwirtschaftsministerium. Er eilte dem Mann entgegen.

Die beiden Hunde kamen ihm mit wild wedelnden Schwänzen entgegen.

„Mot, Gel, hierher“, befahl der Landwirt und die Hunde hasteten zu ihm zurück.

„Ich wollte mit Ihnen sprechen, Mr. Owens“, sagte Evan.

„Und ich war gerade auf dem Weg zu Ihnen, Constable Evans“, sagte der Landwirt. „Ich muss bestimmt zehnmal in der Station angerufen haben und es ging immer nur der verdammte Anrufbeantworter dran.“

Evan fiel auf, dass der Landwirt ihn Constable genannt hatte, statt ihn mit seinem Vornamen anzusprechen. „Dann haben Sie es schon gehört, ja?“, fragte er. „Ich wollte Sie gerade warnen.“

„Nun, dann sind Sie verdammt spät dran“, blaffte Landwirt Owens. „So ein blassgesichtiger, junger Scheißkerl in einem Regenmantel hat mir mitgeteilt, dass ich bis auf Weiteres unter Quarantäne stehe. Ich darf mein Vieh nicht bewegen; ich darf mein Vieh nicht verkaufen. Ich habe eine Weide voller fetter Lämmer, die für den Markt bereit sind. Was glauben die, wer sie sind, aus London hier raus zu kommen und uns herumzukommandieren?“

„Ich schätze, sie machen nur ihre Arbeit“, sagte Evan und zuckte ob der Banalität seiner eigenen Aussage zusammen. „Sie versuchen, die weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern.“

„Dann leisten sie ziemlich schlechte Arbeit, oder? Man hätte sie in Cumberland eindämmen können, als noch die Möglichkeit bestand.“

„Da stimme ich zu, aber ihnen war offensichtlich nicht klar, wie ernst die Sache werden würde. Überlegen Sie nur, wie schnell sie die Pennies überquert und sich in den Lake District ausgebreitet hat.“

„Aber ich habe noch von keinem Fall in dieser Gegend gehört“, sagte Landwirt Owens. „Was gibt ihnen das Recht, rumzugehen und wahllos Viehbestände abzuschlachten, nur für den Fall, dass die Seuche sich bis hierher ausbreitet?“

„Ich schätze, sie versuchen eine Art Feuerschneise anzulegen, um die Ausbreitung nach Süden zu verhindern.“

„Meine Tiere werden nicht für deren Feuerschneise herhalten“, sagte Farmer Owens so wutentbrannt, dass seine Hunde den Kopf einzogen. „Wissen Sie, wie lange ich gebraucht habe, um diese Bestände aufzubauen? Ich habe ein paar Zuchtböcke, die mich ein ganzes Jahreseinkommen gekostet haben. Und dann kommt ein junger Idiot aus Whitehall und sagt mir, dass ich kooperieren soll, wenn die Armee kommt, um sie abzuschlachten?“

„Hören Sie, es tut mir wirklich leid“, sagte Evans.

„Eine Entschuldigung ist nicht genug. Also, ich werde das nicht einfach so über mich ergehen lassen, das kann ich Ihnen sagen, Evanbach. Es ist mein Land und ich habe das Recht, Eindringlinge davon fernzuhalten, oder?“

„Eindringline ja, aber …“

„Dann verlange ich Ihre Hilfe, um das durchzusetzen. Den nächsten jungen Wicht im Regenmantel, der durch mein Tor kommt, verhaften Sie, verdammt noch mal.“

Evan lachte. „Sie wissen, dass ich das nicht tun kann.“

„Dann werde ich mich selbst darum kümmern müssen. Aber ich warne Sie – sollen die nur versuchen, mit ihren Armee-Lastern zu meinem Hof zu kommen. Es wird ihnen nicht leichtfallen. Ich werde Straßensperren auf beiden Zufahrten errichten und mit meiner Schrotflinte auf sie warten.“

Evan kicherte nervös. „Kommen Sie schon, Mr. Owens. Wem soll das helfen, wenn Sie im Gefängnis landen?“

„Ich setze mich nur zur Wehr, Evan. Ich habe nicht die Absicht, jemanden zu verletzen, aber wenn es mein kleines Geplänkel in die Zeitungen schafft und ich damit öffentliche Sympathien für die Landwirte erzeugen kann, habe ich vielleicht etwas Gutes getan. Ich schreibe noch heute dem Landwirtschaftsminister. Ich werde ihm mitteilen, dass ich meine Böcke vom Rest der Herde getrennt halte, also gibt es keinen Grund, sie abzuschlachten, wenn es dazu kommen sollte.“