: Viola Maybach
: E-Book 181-190 Der kleine Fürst Staffel 19 - Adelsroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783987571206
: Der kleine Fürst
: 1
: CHF 23.90
:
: Erzählende Literatur
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie 'Der kleine Fürst' in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten 'Der kleine Fürst' nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. 'Der kleine Fürst' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. E-Book 1: Des Rätsels Lösung E-Book 2: Tückische Liebe E-Book 3: Ein böser Verdacht E-Book 4: Blonde Gefahr E-Book 5: Verlobung im Schloss! E-Book 6: Eine dreiste Entführung E-Book 7: Geliebte Retterin E-Book 8: Küsse verboten - Liebe erlaubt! E-Book 9: Fiona in Gefahr E-Book 10: Ein Hitzkopf mit Charme

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie 'Der kleine Fürst' in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt 'Das Tagebuch der Christina von Rothenfels', 'Rosenweg Nr. 5', 'Das Ärztehaus' und eine feuilletonistische Biografie. 'Der kleine Fürst' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

Robert Wenger, Stallmeister auf Schloss Sternberg und ein noch junger, durchtrainierter Mann, saß im Sprechzimmer seines Hausarztes Dr. Antonius Bäuml, und versuchte zu verstehen, was dieser ihm gerade erklärte. Er hatte sich wegen anhaltender Kopfschmerzen an Dr. Bäuml gewandt, einige Wochen zuvor, und dieser hatte ihn, nach einigen erfolglosen Therapieversuchen, schließlich in eine radiologische Praxis überwiesen. Nun lagen die Bilder von seinem Kopf vor.

»Eine Raumforderung?«, fragte der Stallmeister. »Was soll das sein?«

Antonius Bäuml seufzte. Er war mehr als doppelt so alt wie sein Patient und wenn es überhaupt etwas an seinem Beruf gab, das er nicht mochte, dann waren es Situationen wie diese. Er zeigte auf eine der Tomografien, die er an eine Lichtleiste über seinem Schreibtisch gehängt hatte. »Sehen Sie diesen Schatten hier?«

»Ja, klar.«

»Sie haben einen Tumor, Herr Wenger. Einen gutartigen Hirntumor, den Sie so schnell wie möglich operieren lassen sollten.«

»Einen Tumor«, wiederholte Robert Wenger ohne erkennbare Regung. »Und das nennen Sie Raumforderung?«

»Ein Fachbegriff«, erklärte der Arzt beinahe verlegen. »Der Tumor beansprucht Raum, deshalb. Raum, der ihm nicht zusteht, Raum, der in Ihrem Gehirn für anderes gebraucht wird. Ihr Tumor wächst, Herr Wenger, es wird also nicht bei Ihren gelegentlichen Kopfschmerzen bleiben, andere Beschwerden werden hinzukommen. Richten Sie sich auf Seh- und Gleichgewichtsstörungen und häufigere, schlimmere Kopfschmerzattacken ein.« Er verstummte, als er das Gesicht seines Gegenübers sah. Robert Wenger hatte endlich begriffen, was die Diagnose für ihn bedeutete.

»Herr Wenger«, fuhr Antonius Bäuml nach einigen Sekunden mit ruhiger Stimme fort, »heutzutage werden solche Tumore ohne größere Probleme operiert. Es ist natürlich keine gute Nachricht, aber es ist auch keine Katastrophe.«

»Sie verstehen das nicht. Mit einem Hirntumor kann ich doch nicht Stallmeister auf Sternberg bleiben! Wie soll das denn gehen? Und wer garantiert mir, dass die Operation gut verläuft? Dass nicht doch etwas von dem Tumorgewebe zurückbleibt? Oder wollen Sie mir jetzt auch noch erzählen, dass das eine ganz harmlose Operation ist?« Robert Wengers Stimme war immer lauter geworden.

Der Arzt blieb ruhig. Sein Patient befand sich in einem emotionalen Ausnahmezustand, was ja kein Wunder war, er hatte solche Reaktionen schon öfter erlebt. »Natürlich nicht«, antwortete er. »Jede Operation birgt Risiken, also erst recht eine am Gehirn. Aber die Erfolgsquote bei solchen Eingriffen ist hoch, Ihr Tumor ist gut erreichbar für die Chirurgen, und er ist abgekapselt, also gutartig. Allerdings wächst er, wie schon erwähnt, Sie müssen ihn also entfernen lassen, sonst werden Ihre Beschwerden zunehmen.«

»Wenn ich mich operieren lasse: Wie lange kann ich dann nicht arbeiten?«

»Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Da Sie einen verantwortungsvollen Job haben, der sowohl geistig als auch körperlich anspruchsvoll ist, denke ich, dass Sie mit etwa zwei Monaten rechnen müssen. Es kann auch sein, dass Sie sich deutlich schneller erholen, aber bei vorsichtiger Schätzung …«

Robert Wenger stand so plötzlich auf, dass der Arzt zusammenzuckte. »Kann ich die Bilder mitnehmen? Vielleicht ist das gar kein Tumor, sondern etwas anderes. Vielleicht irren sich Ihre Kollegen. Bei uns in der Familie hat noch nie jemand einen Tumor gehabt, und ich kann mir so etwas einfach nicht leisten.«

Auch Antonius Bäuml erhob sich. Er war zweiundsechzig Jahre alt, sein Haar war weiß, aber er hielt sich kerzengerade, sein Gesicht war fast faltenlos, und der Blick seiner grauen Augen verriet, dass er im Herzen viel jünger war. »Natürlich können Sie die Bilder mitnehmen«, sagte er ruhig. »Holen