: Christian Montillon
: Perry Rhodan 2518: Patrouille der Haluter Perry Rhodan-Zyklus 'Stardust'
: Perry Rhodan digital
: 9783845325170
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
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: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Drangwäsche und Generationenkonflikt - sie stoßen auf Tefroder und Gaids Auf der Erde und den zahlreichen Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten zusammen daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein. Vor allem die Liga Freier Terraner, in der Perry Rhodan das Amt eines Terranischen Residenten trägt, hat sich auf Forschung und Wissenschaft konzentriert. Sogenannte Polyport-Höfe stellen eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung. Gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, dringt eine Macht, die sich Frequenz-Monarchie nennt, über einen Polyport-Hof in die Milchstraße vor. Zum Glück kann der Angriff zumindest zeitweilig zurückgeschlagen werden. Während Perry Rhodan einem Hilferuf der Terraner in das in unbekannter Weite liegende Stardust-System folgt, bricht der unsterbliche Atlan auf, um mehr über den geheimnisvollen Gegner herauszufinden: In Andromeda organisiert er zunächst Erkundungsvorstöße, darunter auch die PATROUILLE DER HALUTER...

Christian Montillon wurde 1974 als Christoph Dittert in Rockenhausen in Rheinland-Pfalz geboren. Mit 16 Jahren kaufte er am Kiosk in seinem Heimatort Winnweiler seinen ersten Perry Rhodan-Roman, 'Solo für einen Androiden' von Ernst Vlcek. Er wurde schnell zu einem großen Fan des Autors und scheint sich seither in den Kopf gesetzt zu haben, in dessen Fußstapfen zu treten ... Zunächst studierte Dittert in Mainz Germanistik, Buchwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und erwarb 2001 seinen Magistertitel. Nach dem Studium begann er eine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Gesangbuchforschung, die er aber nicht fertigstellte, weil er sich als Autor selbstständig machte. Für sein Pseudonym Christian Montillon lieh er sich den Mädchennamen seiner Frau Rahel aus. Die Schriftstellerkarriere begann Dittert im Jahr 2003 mit ersten Romanen für die Serie 'Coco Zamis', die auf Basis der klassischen 'Dämonenkiller'-Serie aus den 70er Jahren entstand. Die Grundlagen für die Serie hatte Ernst Vlcek gelegt, und der Wiener Autor schrieb auch bei 'Coco Zamis' mit. Kurz darauf stieg Dittert in unterschiedliche Serien des Bastei-Verlages ein, zu denen er zahlreiche Titel beisteuerte. 2004 wagte er es, seinem Idol Ernst Vlcek einen Schritt näher zu kommen und sich bei der Perry Rhodan-Redaktion zu bewerben. Zunächst verfasste er vier Romane für die ATLAN-Serie, und kurz darauf feierte er mit dem Doppelband 2346 und 2347 seinen Einstand als Perry Rhodan-Teamautor. Seither gehört er zu den beliebtesten Autoren der Serie. Was ihn an Perry Rhodan am meisten fasziniert, sind 'die unterschiedlichen Blickwinkel auf dasselbe Geschehen, die Vielzahl an völlig unterschiedlichen Autoren.' Neben der Arbeit an der Hauptserie findet Christian Montillon immer wieder Zeit für weitere Projekte. Er schrieb für die Heyne-Taschenbuchreihen, übernahm die Exposé-Redaktion der 36-teiligen Nebenserie Perry Rhodan-Action und verfasst den 'Infotransmitter' für die Perry Rhodan-Serie, der unregelmäßige Nachrichtendienst der Serien-Homepage. Außerhalb des 'Perryversums' publizierte er zahlreiche Hardcover im Zaubermond-Verlag, allesamt Titel, die zu laufenden Serien gehören. 'Ja, ich bin ein Serienmensch', gesteht Montillon. 'Auch im Fernsehen schaue ich so gut wie nichts außer Serien, von den :Star Trek9-Serien bis zu :Friends9 - oder meiner Frau zuliebe auch mal :Emergency Room9, bei dessen Blutmassen mir allerdings regelmäßig schlecht wird ... und das, obwohl ich in meinen Texten hin und wieder noch mehr Blut vergieße. Aber im Emergency Room ist es eben real ... oder könnte zumindest real sein.' Christian Montillon lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern Tim, Silas und Noah bei Grünstadt in der Pfalz. 'Und egal, was die Zukunft bringt', verspricht er, 'ATLAN und Perry Rhodan werde ich als Leser treu bleiben.'

2.


Lingam Tennar:

Immer Ärger mit dem Nachwuchs

 

Manchmal wünschte sich Lingam Tennar, die Schutzpatronin Yuba möge sich seiner Nachkommen auf ganz besondere Weise annehmen und sie zurechtstutzen.

Dann wieder sagte er sich, eine Göttin – so wunderbar und erhaben sie zwischen den Sternen auch sein mochte – könne sich kaum um das kümmern, was nun einmal die Aufgabe eines Elters war. Manche Dinge musste man persönlich erledigen.

Aber wie – bei allen Sternenlöchern – sollte man zwei junge Haluter bändigen, die vor gerade einmal gut hundert Jahren das Licht der Welt erblickt hatten? Auch wenn es in diesem speziellen Fall eher die Lichtlosigkeit des Vakuums gewesen war – an die Umstände der Geburt wollte sich Lingam Tennar lieber nicht erinnern.

Icho und Fancan stritten wieder einmal. Das war nichts Besonderes. Dass sie sich diesmal jedoch ausgerechnet die Zentrale der NAUTILUS II als Arena ausgesucht hatten, stellte sehr wohl etwas Besonderes dar. Und sie hielten sich nicht zurück, sondern schmetterten sich die Argumente in normaler halutischer Lautstärke an den Kopf. Was nichts anderes hieß, als dass niemandem in der Zentrale auch nur das kleinste Detail ihrer Meinungsverschiedenheit entgehen konnte.

»Polyport-Höfe schwirren also einfach so in Andromeda herum?« Fancan lachte dröhnend. Den nicht-halutischen Besatzungsmitgliedern musste es in den Ohren schmerzen. »Deshalb hat sie auch seit Ewigkeiten niemand gefunden, schon klar.«

Icho blieb gelassen. Schon als Kleinkind war er der Ruhigere der beiden gewesen. »Hättest du mir zugehört, wüsstest du, dass ich so etwas nie behauptet habe. Aber für dich zählt ja nur deine Meinung, deine Auffassung, deine Genialität. Für Argumente warst du nie zugänglich. In dieser Hinsicht ähnelst du den ...«

»Fang mir bloß nicht mit irgendwelchen hanebüchenen Vergleichen an! Vielleicht bist du rhetorisch geschickter als ich, aber das bedeutet nicht, dass du deshalb automatisch im Recht bist, auch wenn du mir das Wort zwischen den Zähnen herumdrehst.«

Lingam fragte sich, ob er eingreifen sollte. Schließlich musste nicht jeder an Bord mitbekommen, was seine Sprösslinge dachten. Obwohl er als Beratender Offizier außerhalb der militärischen Rangordnung einen Sonderstatus an Bord einnahm, der auch für seine Nachkommen galt, fühlte er sich verpflichtet, eine gewisse Disziplin aufrechtzuerhalten.

Eine Nachricht flackerte vor ihm auf dem Schirm der Kommunikationssäule auf und verschwand sofort wieder. Der Analyse seines Planhirns nach war sie für exakt 0,784 Sekunden zu sehen gewesen; lange genug, dass er die Botschaft Zeichen für Zeichen hatte aufnehmen können.

Beschwert sich über die Rhetorik seines Geschwisters ... aber bei denen gewinnt eh nur der Lauteste!

Welcher Witzbold auch immer diese Botschaft geschickt hatte, ihm war sofort aufgefallen, dass er Lingams Kommunikationssäule wohl besser aus der Empfängerliste herausnehmen sollte. Doch wenn ein Terranersofort handelte, war das für ein halutisches Planhirn gleichbedeutend mitnach einer Ewigkeit.

Mit unbewegter Miene ließ Lingam Tennar den Blick seiner drei Augen durch die Zentrale schweifen. Niemand verhielt sich besonders schuldbewusst und zeigte damit Reue, jemandem zu nahe getreten zu sein.

Wieso auch? Lingam konnte dem Schuldigen nichts vorwerfen. Der Argumentationsstil seiner Nachkommen war mit diesen knappen Worten durchaus passend beschrieben.

Sie mochten ausgebildete Hyperphysiker und auf ihren jeweiligen Spezialgebieten wahre Genies sein, doch das änderte nichts daran, dass sie die Sturheit und den Überschwang der Jugend noch lange nicht hinter sich gelassen hatten. Und so würde es wohl für mindestens die nächsten hundert Jahre bleiben.

Lingam hatte nie viel mit jungen Halutern anfangen können. Dennoch hatte er sich im Zuge der notwendigen Aufstockung der Bevölkerungszahl nach dem TRAITOR-Desaster um die Negasphäre Hangay für Nachkommen entschieden. Dieser Entschluss war bereits während seiner Zeit im Kombi-Trans-Geschwader in Hangay gefallen. Nach seiner Rückkehr in die Milchstraße hatte er 1353 NGZ Icho und nur fünf Jahre später Fancan geboren.

Seitdem hatte er es tausend Mal bereut.

Und zehntausend Mal gespürt, dass es die richtige Entscheidung gewesen war. Um keinen Preis würde er auf seine Kleinen verzichten wollen.

»Die Polyport-Höfe sind sehr wohl an bedeutenden Stellen angesiedelt«, dröhnte Ichos Stimme durch die Zentrale der NAUTILUS II. »Aber doch nicht ...«

»Doch nicht – was? Ich sage dir, wir müssen an natürlichen Fünf-D-Strahlern suchen, bei Schwarzen Löchern oder Neutronensternen, bei kosmischen Ausnahmeerscheinungen.« Fancan hob die Handlungsarme und streckte sie seinem Geschwister entgegen. »Ist doch klar! Hyperphysikalische Grundsätze müssen ...«

Icho ignorierte die wedelnden Hände seines Geschwisters. »Wenn du schon von Hyperphysik sprichst, solltest du den Zeitfaktor nicht vergessen. Höherdimensionalität – ja! Aber nicht heute, sondern vor langer Zeit! Die Höfe und das ganze Polyport-Netz sind alt, Kleiner! Der Kosmos verwandelt sich, vergessen? Die maßgeblichen Zivilisationen sind längst untergegangen. Wir müssen also in der Historie dieser Galaxis suchen. Besondere Konstellationen im Kosmos werden allerdings auch in der Vergangenheit längst nicht ...«

Eine aufsirrende energetische Trennwand schnitt ihm das Wort ab. Zumindest drang keine weitere Silbe mehr zu Lingam durch.

»Entschuldigung!«, rief der Sicherheitsoffizier in der Zentrale, ein glatzköpfiger Terraner mit dunkel pigmentierter Kopfhaut. Lingam hatte mit ihm bisher kein Wort gewechselt. »Ich habe die Felder nur zum Schutz der sensiblen Bordtechnologie aktiviert.«

Großes Gelächter belohnte ihn für diesen Kommentar.

Es wurde Zeit, dass die NAUTILUS, ein Beiboot der JULES VERNE, ihr Ziel endlich erreichte: den Planeten Halpat im Leerraum zwischen Andromeda und Andro-Beta. Die Tatenlosigkeit während des Flugs verzehrte allmählich die geradezu vorbildliche Disziplin der Mannschaft. An Bord der ATLANTIS hingegen wäre der gegenwärtige Status schon beinahe als humorlos durchgegangen. Menschen waren und blieben merkwürdige Wesen, ob sie nun der arkonoiden oder terranischen Seite zuneigten, fand Lingam Tennar.

Aber weil er nur Gast an Bord der NAUTILUS II war, schwieg er. Er hatte sich vor etwas mehr als fünfzig Jahren Atlan angeschlossen und damit akze