: Christian Montillon
: Perry Rhodan 2610: Die Entscheidung des Androiden Perry Rhodan-Zyklus 'Neuroversum'
: Perry Rhodan digital
: 9783845326092
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Entscheidung in der LEUCHTKRAFT - und Konsequenz im Palast der Harmonie In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1469 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Der furchtbare, aber kurze Krieg gegen die Frequenz-Monarchie liegt inzwischen sechs Jahre zurück. Die Hoffnung auf eine lange Zeit des Friedens bleibt leider unerfüllt. Die geheimnisvolle Macht QIN SHI schlägt zu, und es geschieht zweierlei: Perry Rhodan verschlägt es mitsamt der BASIS in die unbekannte Doppelgalaxis Chanda, und auch das gesamte Solsystem wird an einen fremden Ort entführt. Alaska Saedelaere wiederum befindet sich auf der Suche nach der Kosmokratenbeauftragten Samburi Yura, wozu sich ihm deren Raumschiff LEUCHTKRAFT unterstellt hat. Sie, QIN SHI, das Botnetz und das Reich der Harmonie hängen irgendwie zusammen. Als Saedelaere das Reich der Harmonie erreicht, kann er zwar dessen Herzogin retten und Sholoubwa, den Konstruktreur, finden, doch macht er sich zugleich verdächtig und muss fliehen, ehe er weitere Hinweise bekommen kann. Nun folgt DIE ENTSCHEIDUNG DES ANDROIDEN ...

Christian Montillon wurde 1974 als Christoph Dittert in Rockenhausen in Rheinland-Pfalz geboren. Mit 16 Jahren kaufte er am Kiosk in seinem Heimatort Winnweiler seinen ersten Perry Rhodan-Roman, 'Solo für einen Androiden' von Ernst Vlcek. Er wurde schnell zu einem großen Fan des Autors und scheint sich seither in den Kopf gesetzt zu haben, in dessen Fußstapfen zu treten ... Zunächst studierte Dittert in Mainz Germanistik, Buchwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und erwarb 2001 seinen Magistertitel. Nach dem Studium begann er eine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Gesangbuchforschung, die er aber nicht fertigstellte, weil er sich als Autor selbstständig machte. Für sein Pseudonym Christian Montillon lieh er sich den Mädchennamen seiner Frau Rahel aus. Die Schriftstellerkarriere begann Dittert im Jahr 2003 mit ersten Romanen für die Serie 'Coco Zamis', die auf Basis der klassischen 'Dämonenkiller'-Serie aus den 70er Jahren entstand. Die Grundlagen für die Serie hatte Ernst Vlcek gelegt, und der Wiener Autor schrieb auch bei 'Coco Zamis' mit. Kurz darauf stieg Dittert in unterschiedliche Serien des Bastei-Verlages ein, zu denen er zahlreiche Titel beisteuerte. 2004 wagte er es, seinem Idol Ernst Vlcek einen Schritt näher zu kommen und sich bei der Perry Rhodan-Redaktion zu bewerben. Zunächst verfasste er vier Romane für die ATLAN-Serie, und kurz darauf feierte er mit dem Doppelband 2346 und 2347 seinen Einstand als Perry Rhodan-Teamautor. Seither gehört er zu den beliebtesten Autoren der Serie. Was ihn an Perry Rhodan am meisten fasziniert, sind 'die unterschiedlichen Blickwinkel auf dasselbe Geschehen, die Vielzahl an völlig unterschiedlichen Autoren.'

1.

Alaska Saedelaere

In die Enge

 

Ein grelles Flirren, eine kleine Explosion, und Alaska Saedelaere stürzte rückwärts.

Daran änderte auch der Schutzschirm seines SERUNS nichts, im Gegenteil – soeben war er mit dem Prallfeld kollidiert, das die Angreifer unablässig näher schoben.

Während ihre Gegner auf diese Weise Raum gewannen, verloren der Maskenträger und sein Begleiter immer mehr an Boden. Der Zwergandroide Eroin Blitzer stand direkt neben ihm; ihre Lage wurde von Augenblick zu Augenblick aussichtsloser.

Saedelaere gelang es nicht einmal mehr, wieder auf die Füße zu kommen. Die Prallfelder schlossen sich dicht unter der Decke des Korridors, der zum Schlachtfeld geworden war, zu einer Kuppel, die keinen Ausweg zuließ.

»Eroin!«, rief der Maskenträger. »Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für eines deiner kosmokratischen Wunder!«

Die dürren Finger des Zwergandroiden nestelten an einem der geheimnisvollen Kästchen, die er stets mit sich trug. Darin verbarg sich Technologie der LEUCHTKRAFT, hinter der die Kosmokraten als Teil der Hohen Mächte standen.

»Wunder vermag ich nicht zu vollbringen, Alraska.«

Selbstverständlich wusste er das, und er wollte keine Diskussion darüber beginnen, dass die Hochtechnologie der Kosmokraten oft eben doch wie ein Wunder wirkte.

Eine ganze Armee Kampfroboter rückte von allen Seiten heran. Für sie waren die Prallfelder nicht undurchdringlich. Im Gegenteil: Sie schossen, und die Salven jagten durch winzige, perfekt mit dem Feuer synchronisierte Strukturlücken.

Der SERUN versuchte sie ebenfalls auszunutzen, doch die Berechnungen lieferten keine brauchbaren Ergebnisse.

So schmetterten die Schüsse der Angreifer ungebremst in Saedelaeres Schutzschirm und in den des Zwergandroiden. Die Energien schlugen voll durch. Die Überlastung ihrer Schirme stieg kontinuierlich an und stand kurz vor dem kritischen Bereich.

Es blieb keine Sekunde zur Regeneration. Sie brauchten dringend Deckung, doch wo sollten sie diese finden? Dieser Korridor im Palast der Harmonie verlief geradeaus in beide Richtungen, bis die Kampfroboter ihn restlos ausfüllten. Selbst ohne Prallfelder gäbe es kein Vorbeikommen.

Der Zwergandroide ließ sich von ihrer aussichtslosen Lage offenbar nicht im Mindesten beeindrucken. Er arbeitete an seinem Kästchen, nahm Einstellungen vor. »Noch zehn Sekunden, dann werden wir uns wieder frei bewegen können!«

»Gut. Sofort danach verschaffen wir uns Freiraum! Wir müssen ein Versteck finden und die Roboter abhängen. Womöglich gelingt es uns, die Herzogin davon zu überzeugen, dass sie einen Fehler begeht. Du folgst mir!«

»Drei«, zählte Eroin Blitzer die letzten Augenblicke des Countdowns. »Zwei, eins. Jetzt.«

Es flirrte, und die Prallfelder der Gegner brachen zusammen, während gleichzeitig ein explosionsartiger Impuls kugelförmig von ihnen ausging.

Was immer der Zwergandroide unternommen hatte, um die Technologie ihrer Feinde gegen diese zu verwenden – Alaska Saedelaere kam es durchaus wie ein Wunder vor. Der Impuls traf die ersten Kampfroboter, die augenblicklich in der Bewegung erstarrten. So ähnlich hatte er es vor Kurzem schon einmal beobachtet, als der Angriff begann ... in seiner Suite, wo Gardeleutnant Pridon in diesem irrwitzigen Moment gerade starb, falls das nicht längst geschehen war.

Und Saedelaere konnte nichts dagegen tun, weil in letzter Konsequenz er selbst und sein Cappinfragment die Schuld daran trugen – was ihn zumindest in den Augen der Befehlshaberin dieser Bastion des Reiches der Harmonie zum Feind stempelte.

Der Maskenträger konnte der Herzogin daraus nicht einmal einen Vorwurf machen. Der Augenschein sprach gegen ihn. Es musste so wirken, als wäre er mit voller Absicht im Moment der höchsten Verzweiflung aufgetaucht und habe Pridon nur deshalb geholfen, den Palast zu finden, um dann das Vertrauen des Gardeleutnants zu missbrauchen.

Sie rannten los. Saedelaere nutzte zusätzlich den Schub seines SERUNS, raste mit dem Flugaggregat an den bewegungslosen feindlichen Robotern vorüber. Sie durften nicht wieder in die Enge gedrängt werden!

Nur – wie sollten sie weiter vorgehen?

Die Escalianer waren nicht ihre Gegner, wenn es auch ganz anders aussah. Die Lage im Palast der Harmonie war lediglich aufgrund eines Missverständnisses eskaliert. Die Herzoginmusste in Saedelaere ihren Feind sehen.

Immerhin ging von seinem Cappinfragment eine Wirkung aus, die den Bewohnern schadete – sie in letzter Konsequenz sogar töten konnte, wie das traurige Beispiel von Pridon zeigte. Die Verhandlungen waren auf höchst dramatische Weise unterbrochen worden. Das Herz des Gardeleutnants war stehen geblieben, und das nur, weil Saedelaere sich in seiner Nähe aufgehalten hatte.

Saedelaere und Eroin Blitzer stürmten an den Kampfrobotern vorüber. »Wir sind nicht eure Feinde!«, schrie er, in der Hoffnung, dass die Herzogin ihn hören konnte.

Wahrscheinlich beobachteten entweder sie oder ein militärischer Anführer den Angriff; immerhin hatte sich vor Kurzem jemand über einen verborgenen Lautsp