: Anne Manek
: Verschwunden in der Nebelnacht Gaslicht 66
: Martin Kelter Verlag
: 9783989861732
: Gaslicht
: 1
: CHF 2.40
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert! Irgendwann, es musste weit nach Mitternacht sein, schrak Silvie entsetzt hoch. Sie wusste im ersten Moment gar nicht, was sie geweckt hatte. Da erklang erneut ein schriller Schrei, der ihr durch Mark und Bein fuhr. Sie lief zu ihrer Cousine hinüber. Birte saß im Bett. Ihre Augen waren aufgerissen, die Hände abwehrend ausgestreckt. Selbst das Licht, das Silvie angeschaltet hatte, riss sie nicht aus der Erstarrung. »Birte! Was ist passiert? Birte, wach auf! Du hattest doch nur einen Albtraum!« Sie schüttelte Birte an der Schulter. Noch immer keine Reaktion. Silvie kroch eine Gänsehaut den Rücken hoch. Wieso nahm ihre Cousine sie nicht wahr? »Du wirst doch deinen Urlaub nicht unbedingt mit deiner kleinen Cousine verbringen wollen! Ich finde das rücksichtslos mir gegenüber!« Silvie seufzte. Jens-Peter war ihr Freund, aber in letzter Zeit hatte sie mehr als einmal überlegt, was sie eigentlich noch miteinander verband. An ihren Urlaubsplänen wurde ihre Krise deutlich.

Irgendwann, es musste weit nach Mitternacht sein, schrak Silvie entsetzt hoch. Sie wusste im ersten Moment gar nicht, was sie geweckt hatte. Da erklang erneut ein schriller Schrei, der ihr durch Mark und Bein fuhr. Sie lief zu ihrer Cousine hinüber. Birte saß im Bett. Ihre Augen waren aufgerissen, die Hände abwehrend ausgestreckt. Selbst das Licht, das Silvie angeschaltet hatte, riss sie nicht aus der Erstarrung. »Birte! Was ist passiert? Birte, wach auf! Du hattest doch nur einen Albtraum!« Sie schüttelte Birte an der Schulter. Noch immer keine Reaktion. Silvie kroch eine Gänsehaut den Rücken hoch. Wieso nahm ihre Cousine sie nicht wahr?

»Du wirst doch deinen Urlaub nicht unbedingt mit deiner kleinen Cousine verbringen wollen! Ich finde das rücksichtslos mir gegenüber!«

Silvie seufzte. Jens-Peter war ihr Freund, aber in letzter Zeit hatte sie mehr als einmal überlegt, was sie eigentlich noch miteinander verband.

An ihren Urlaubsplänen wurde ihre Krise deutlich. Vielleicht war das die Gelegenheit, ein paar grundsätzliche Dinge auszusprechen?

Doch Jens-Peter monologisierte schon weiter. Er erwartete offenbar gar keine Antwort von ihr.

»Wir hatten uns geeinigt, dass wir im Herbst zusammen verreisen. Du weißt, dass mein Angelklub eine Meisterschaft ausrichtet und ich den Urlaub dafür brauche. Wie kannst du also jetzt einfach drei Wochen Island buchen?«

Nun war es aber genug. Silvie unterbrach ihn abrupt. Diese Angel-Geschichte war ihr sowieso ein Dorn im Auge, und zu behaupten, sie wären einig gewesen, war ja wohl die Höhe!

»Du warst dir einig, dass ich mit dir dahin fahre. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich Angeln langweilig finde.«

»So ist das also! Du hast kein Verständnis für mein Hobby! Das ist ja interessant!«

»Ach, Jens, nun hör doch auf. Du weißt genau, dass mich Angeln nicht interessiert. Da habe ich dir nie etwas vorgemacht!«

»Du erwartest aber, dass ich mich für dich interessiere!«

»Ich interessiere mich ja auch für dich, aber nicht für dieses Hobby.«

»Ich bin aber mal der beste Angler in meinem Klub. Sie brauchen mich, damit wir den Preis gewinnen.«

»Dagegen habe ich ja auch nichts. Aber es ist für uns beide erholsamer, wenn du allein hinfährst. Und meine Cousine habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Ihre Mutter möchte gern, dass ich mir die Familie anschaue, in der sie arbeitet. Sie hält Birte immer noch für ein Kind. Mich kostet diese Reise nicht einmal etwas, weil meine Tante die Flugkosten übernimmt, und ich in dem Haus umsonst wohnen kann.«

Damit hatte sie Jens-Peter ein fast unüberbietbares Argument geliefert. Er war nämlich geizig, eine Eigenschaft, die Silvie ziemlich störte. Allerdings hatte er auch eine Menge gute Eigenschaften, die das aufwogen.

»Dann könntest du ja eine neue Waschmaschine kaufen, wenn du so viel Geld sparst. Ich habe im Moment nicht so viel übrig …«

»Na gut, ich kaufe sie. Aber dann gehört sie auch mir.«

»Das ist doch egal, oder darf ich dann nicht damit waschen?«

»Natürlich darfst du. Ich meine nur, falls wir uns einmal trennen sollten.«

»Trennen? Ich dachte, wir würden nach meiner Meisterschaft endlich heiraten. Im Klub fragen sie schon dauernd, wann ich die große Neugikeit verkünde.«

»Du weißt ja, dass ich noch nicht heiraten will. Wir leben doch auch s