: Susanne Popp
: Die Teehändlerin / Der Weg der Teehändlerin / Das Erbe der Teehändlerin - Die Ronnefeldt-Saga in einem Band
: S. Fischer Verlag GmbH
: 9783104919560
: Die Ronnefeldt-Saga
: 1
: CHF 16.00
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 1536
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mit der Ronnefeldt-Saga entführt uns Spiegel-Bestseller-Autorin Susanne Popp in das 19. Jahrhundert und in die große Welt des Tees. Nach einer wahren Unternehmensgeschichte erzählt sie atmosphärisch und bewegend vom Aufstieg der bekannten Frankfurter Kaufmannsfamilie Ronnefeldt und deren Tee- und Kolonialwarenhandel. Die Teehändlerin (Band 1): Frankfurt 1838 - als Kaufmannstochter und Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt genießt Friederike es sehr, hinter der Theke ihres Geschäfts zu stehen, doch tiefere Einblicke in den Handel bleiben ihr verwehrt. Als Tobias zu einer monatelangen Reise nach China, dem Land des Tees, aufbricht, droht dem Geschäft Gefahr. Es bleibt Friederike nichts anderes übrig, als die Geschicke des Hauses selbst in die Hand zu nehmen. Der Weg der Teehändlerin (Band 2): Frankfurt 1853 - die Teehändlerin Friederike Ronnefeldt möchte ihre erwachsenen Kinder gut versorgt wissen. Schließlich hängt auch das Familienunternehmen von den Zukunftsplänen der neuen Generation ab. Der Älteste, Carl, wird die Geschäfte übernehmen - nach dem Abschluss seiner Lehrjahre in Hamburg. Doch ist er der verantwortungsvollen Rolle gewachsen, die einst sein Vater innehatte? Das Erbe der Teehändlerin (Band 3): Frankfurt, 1889 - Friederike Ronnefeldt ist stolz, dass der Teehandel, den einst ihr Mann gegründet hat, auch in der dritten Generation von ihrem Enkel Rolf fortgeführt werden soll. Um Erfahrungen rund um den Teeanbau zu sammeln, geht er auf eine Weltreise, die ihn unter anderem nach Indien, Ceylon und China führt. Doch zu Hause wartet nicht nur das Familienunternehmen auf ihn, sondern auch die Unternehmerstochter Anna Reither, die ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen will ... »Eine sinnliche Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Toll recherchiert und liebevoll erzählt. Zum Eintauchen und Wegschmökern.« Miriam Georg

Die Bestseller-Autorin Susanne Popp wurde in Speyer am Rhein geboren und ist im Südwesten Deutschlands mit Blick in die Rheinebene aufgewachsen. Der Rhein als Fluss der Mythen und Legenden, als Sehnsuchtsort der Romantik und als Transportweg von den Alpen bis zum Meer hat sie seit jeher fasziniert. In den Romanen rund um die Figur der Loreley finden sowohl überraschende historische Fakten als auch märchenhafte Elemente ihren Platz. Susanne Popp hat zuletzt mit »Die Teehändlerin«, eine Trilogie über das Familienunternehmen Ronnefeldt, zahlreiche Leserinnen begeistert. Sie lebt heute mit ihrem Mann am Zürichsee in der Schweiz.

Sie sind wohl nicht von hier


Mainz, ebenfalls am 16. April 1838

Julius schlug den Kragen seines Gehrocks hoch. Obwohl tagsüber die Sonne geschienen hatte und es schon recht warm gewesen war, wurde es abends immer noch empfindlich kalt. Bedauernd dachte er an Marseille zurück. Dort begann der Sommer wesentlich früher. Doch diese schöne Zeit war erst einmal vorbei, seine Ersparnisse waren beinahe aufgebraucht. Es würde nur noch wenige Wochen dauern, bis er endgültig pleite war. Er musste dringend eine neue Möglichkeit finden, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Er lief am Dom vorbei in Richtung Leichhof und bog auf der Suche nach einem Wirtshaus, in dem er ein oder auch zwei Gläser Wein trinken konnte, in die Augustinergasse ein. Der Gasthof in der Nähe des Holzturms, in dem er für die Nacht untergekommen war, hatte ihn enttäuscht. Der Eintopf war fade gewesen, und das Brot hatte schimmlig geschmeckt. Dunkel und verrußt, wie die Gaststube war, hatte er zudem nicht einmal sehen können, was er aß. Also wollte er den Abend wenigstens mit einem ordentlichen Riesling beschließen.

Vor einer Wirtsstube mit dem NamenLe Coq au Vin blieb er stehen. Er war seit zwanzig Jahren nicht mehr in Mainz gewesen und nicht wenig überrascht, wie viel sich aus der Franzosenzeit gehalten hatte. Das Französische hatte die Sprache und die Gewohnheiten durchdrungen, und man hatte es offenbar nicht eilig, es wieder loszuwerden. Ihm sollte es recht sein. Nach den langen Jahren, die er in Frankreich verbracht hatte, fühlte er sich ohnehin als halber Franzose. Die Entscheidung, nach Deutschland zurückzukehren, war ihm nicht leichtgefallen. Trotzdem war seine Erleichterung groß gewesen, als er vor nicht einmal achtundvierzig Stunden die Grenze ohne Probleme überquert hatte. Und wie die Dinge standen, würde er wohl bis auf weiteres hierbleiben.

Zwei Gestalten näherten sich, die mit gedämpften Stimmen miteinander sprachen. Der Silhouette ihrer Kopfbedeckungen nach zu schließen, waren es Polizisten. Julius hatte keine Lust, ihnen zu begegnen, öffnete die Tür zur Wirtsstube und trat ein. Schwüle Wärme, Pfeifenqualm und der Lärm vieler Menschen schlugen ihm entgegen. Laternen und Kerzen an den Wänden und auf den Tischen verbreiteten ein schummriges Licht. Julius’ Augen brauchten einen Moment, bis sie sich an die schwa