Constantin Graf Eschenheim nahm den Hörer auf und meldete sich.
»Werbeagentur Kübler& Berg«, erklang es. »Herr Kübler möchte Sie sprechen. Einen Moment, ich verbinde.«
Es knackte in der Leitung, dann meldete sich die tiefe Stimme des Werbechefs.
»Kübler hier. Sie haben um unseren Rückruf gebeten, Graf Eschenheim?«
»Ja. Es geht um eine neue Werbekampagne.« Constantin von Eschenheim überlegte nur einen Moment, bevor er weitersprach: »Ich habe vor, auf meinem Gut einen Reiterhof zu eröffnen.«
»Großartige Idee«, lobte Walter Kübler. »Reiterhöfe sind zurzeit sehr gefragt.«
Der Graf nickte. »Um das Projekt richtig einzuführen, brauche ich natürlich eine Werbekampagne. Zeitschriften, Radio, Fernsehen.«
»Wie hoch soll der Etat sein?«, fragte Kübler sachlich.
Constantin von Eschenheim nannte unglaublich lässig eine Summe, die sogar dem routinierten Fachmann die Sprache verschlug. Ein Riesenauftrag! In Gedanken rechnete Kübler schon den Gewinn aus.
»Wenn Sie so viel investieren wollen, schicke ich Ihnen meinen besten Mann, Graf Eschenheim.«
»Der beste Mann« war eine Frau: Angela Weber.
Constantin notierte den Termin. Zehn Uhr am nächsten Vormittag. Da bin ich ja neugierig, dachte er. Eine Frau. Ob die dafür geeignet ist?
Er beschloss, sich überraschen zu lassen.
***
Punkt zehn Uhr betrat Angela Weber das Herrenhaus von Gut Eschenhof. Mit einem Blick erfasste sie die Lage des Gutes. Hervorragend geeignet für einen Reiterhof und bestens in Schuss.
Noch mehr beeindruckt war Angela von der Inneneinrichtung des Hauses. Wundervolle, alte Möbel, echte Antiquitäten und Teppiche. Allein das Inventar der Halle war ein Vermögen wert.
Eine Hausangestellte führte Angela ins Arbeitszimmer, wo der Graf sie erwartete.
Vor ihr stand ein hochgewachsener, gut aussehender Mann. Anfang dreißig, schätzte Angela ihn und stellte sich vor: »Weber.«
»V