: Elizabeth Haran
: Jenseits der südlichen Sterne
: beHEARTBEAT
: 9783751773287
: Große Emotionen, weites Land - Die Australien-Romane von Elizabeth Haran
: 1
: CHF 6.50
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: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 524
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Eine junge Liebe und eine Reise ins Ungewisse.

Rho esien, Afrika, 1956: Die Fotografin Olivia lernt im Livingstone Nationalpark den attraktiven Edward kennen. Beide verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Doch Edward wird Afrika in ein paar Wochen verlassen. Er will den Traum seines verstorbenen Onkels verwirklichen und einen Zoo für bedrohte afrikanische Tiere in Australien eröffnen. Kurzerhand beschließen Olivia und Edward zu heiraten und gemeinsam den Aufbruch in ein neues Leben zu wagen. Doch kaum sind sie auf dem roten Kontinent angekommen, geschieht ein fürchterliches Unglück ...

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<p>Elizabeth Haran wurde in Simbabwe/Afrika geboren, als es noch Südrhodesien hieß. In den 1960er-Jahren zog ihre Familie nach England. Später wanderten sie nach Australien aus.</p><p>Elizab th Harans erstes Buch wurde im Jahr 2001 veröffentlicht. Seitdem verfasst sie jedes Jahr einen Roman. Für ihre Recherchen reist sie durch ganz Australien und besucht die Orte, die als Kulisse für ihr nächstes Buch dienen. Elizabeth lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren an der Küste Südaustraliens. Nach dem Schreiben ist Kochen, vor allem von Curry-Gerichten, ihre zweite Leidenschaft.</p>

Prolog


Rhodesien – 1956

»Hier drüben, Boss«, flüsterte Chibuzo Tafari dem leitenden Ranger Edward Mason zu. Er deutete auf eine große, unverwechselbare Spur am Fuße eines schattigen afrikanischen Ebenholzbaumes.

Sie befanden sich im Livingstone Wildpark inmitten eines Meeres von trockenem Elefantengras, das auch Löwen auf der Jagd perfekt als Tarnung diente. Edward wusste, dass sie jeden Moment aus dem Hinterhalt angegriffen werden konnten, und verstärkte unwillkürlich den Griff um sein geladenes Gewehr. Er war ein hervorragender Schütze, aber das würde ihm bei einem Überraschungsangriff wahrscheinlich wenig nützen. Sie verstießen gerade gegen gleich mehrere Regeln, die ein Ranger niemals brechen sollte: Sie hatten ihr Fahrzeug in einiger Entfernung zurückgelassen, sie durchquerten ein dicht bewachsenes Gebiet mit kurzer Sichtweite, und es war schon später Nachmittag – bald würden sich die Löwen auf die Jagd begeben.

Die Sonne sank bereits am Horizont und ließ den Himmel in kräftigem Rot, warmen Orangetönen und goldenen Farbstreifen leuchten. Die heiße Luft des Tages kühlte allmählich ab, und in Kürze würde sich Dunkelheit über die Steppe senken. Als sie in der Ferne das Gebrüll eines Löwen hörten, dicht gefolgt von den Warnschreien mehrerer Affen, wurden sich Edward und Chibuzo einmal mehr der Gefahr bewusst, in der sie sich befanden.

»Wir sollten zum Wagen zurückkehren. Aber wir sind so dicht dran, das spüre ich.« Edward hockte hinter Chibuzo und tippte den Zeigefinger seiner rechten Hand auf einen nassen Fleck auf dem Boden: Urin, noch warm und sehr wahrscheinlich von dem ausgewachsenen südlichen Breitmaulnashornweibchen, dessen Spur sie schon seit zwei Tagen verfolgten. Er ließ seinen erfahrenen Blick über das Elefantengras jenseits der Bäume schweifen. Teile davon waren plattgedrückt – ein Zeichen dafür, dass erst kürzlich ein sehr großes Tier darübergetrampelt war.

»Sie ist hier entlang gegangen«, sagte Chibuzo aufgeregt, der noch mehr Spuren bemerkte. »Ist noch nicht lange her.«

Edward hielt seinen Zeigefinger in die warme Brise und stellte erleichtert fest, dass der Wind von vorne kam. Nashörner hatten einen ausgezeichneten Geruchssinn und dazu noch ein feines Gehör, womit sie ihre geringe Sehkraft ausglichen. Es galt, so leise wie möglich zu sein, denn im Busch lauerten auch die farblich ähnlichen, aber kleineren und vor allem aggressiveren Spitzmaulnashörner. Sie gingen aus einer Auseinandersetzung meist als Sieger hervor, selbst gegen Menschen in Fahrzeugen, und konnten eine Geschwindigkeit von bis zu fünfundsechzig Stundenkilometern erreichen.

Edward und Chibuzo bewegten sich vorsichtig durch das Gras. Plötzlich hielt Chibuzo inne und studierte aufmerksam den Boden. »Sie hat ein Kalb dabei«, flüsterte er schließlich aufgeregt.

Auf Edwards Gesicht breitete sich ein breites Lächeln aus. »Bist du dir sicher?«, fragte er leise und in der Hoffnung, dass sein Assistent recht hatte.

»Ja, Boss. Schau, die kleinen Fußabdrücke.« Chibuzo deutete auf den äußeren Rand der großen Fußspuren auf dem Boden. Als Edward sich vorbeugte, konnte er die leichtere Vertiefung ausmachen.

Äußerst behutsam schlichen sie weiter, da eine wachsame Nashornmutter selbst das leiseste Geräusch hören würde. Ihr Kalb war wehrlos gegen einen Löwenangriff, und sie würde es ohne zu zögern mit ihren tausenden Kilogramm an Muskelmasse verteidigen. Plötzlich stieß Chibuzo Edward mit dem Ellbogen an und deutete m