: Tim Curran
: DIE MINE Horrorthriller
: Luzifer Verlag
: 9783958354159
: 1
: CHF 2.40
:
: Horror
: German
: 308
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Als eine Gruppe von Polizisten einen Notruf von einer Minengesellschaft bekommt, finden sie diese seltsamerweise völlig verlassen vor. Die Autos der Mitarbeiter stehen noch auf den Parkplätzen, selbst der Kaffee in den Tassen ist noch warm, doch von den Arbeitern fehlt jede Spur. Schnell stellt sich heraus, dass sie in der Falle sitzen, in einem Albtraum von beinahe lovecraftschen Ausmaßen ... denn begraben unter Tonnen von Stein und Erde lauerte seit Millionen von Jahren etwas darauf, aus seinem Kerker befreit zu werden. Nun ist es wach. Und es ist hungrig.

Tim Curran lebt in Michigan und ist Autor der Romane SKIN MEDICINE, HIVE, BLACKOUT und SKULL MOON. Seine Kurzgeschichten sind in Zeitschriften wie City Slab, Flesh&Blood, Book of Dark Wisdom und Inhuman sowie Anthologien wie FLESH FEAST, SHIVERS IV, HIGH SEAS CTHULHU und VILE THINGS erschienen.

Kapitel 2


 

Das Erste, was sie herausfanden, war natürlich, dass die Büros alle abgeschlossen waren. Es war immerhin Freitagnacht. Wahrscheinlich würden sie nicht vor Montag aufmachen. In einigen anderen Gebäuden entlang des Parkplatzes brannte jedoch noch Licht.

Sie gingen zum Trockenraum, der mit drei oder vier anderen grauen und stillen Gebäuden verbunden war. Sobald sie ihn betraten, wusste Dew, dass er leer war. Der Klang ihrer Schuhe auf dem Holzboden echote im leeren Raum und wurde hohl zurückgeworfen. Mit seinen Reihen aus limettengrünen Spinden und Bänken und sündigen Kalendern an den Wänden erinnerte ihn der Trockenraum an eine Schulumkleide. Die meisten Spinde waren beschriftet und abgeschlossen. In den wenigen offenen Spinden hingen und lagen Mäntel, metallene Brotdosen, Hüte und Straßenschuhe. Im hinteren Teil des Raumes befand sich eine Tür, über der auf einem Schild »DUSCHEN« stand.

»Wie viele arbeiten hier des Nachts?«, fragte Jerry und trat nach etwas Schlamm auf dem Boden.

»Ich weiß, dass sie hier Schichten von sieben bis sieben haben«, antwortete Dew.

Woody probierte noch einmal sein Taschenfunkgerät, aber es gab keine Veränderung. »Versuch noch mal dein Handy«, sagte er.

Jerry schüttelte den Kopf. »Habe ich gerade. Immer noch nichts.«

Dew stand da und dachte nach. Er lauschte in die Stille hinein, die er geistig mit der eines Grabes verglich. Die Sache gefiel ihm ganz und gar nicht. Da steckte mehr dahinter als Desertation, irgendetwas anderes. Etwas Bedrohliches und Unheimliches, auf das er nicht ganz den Finger legen konnte.

»Kommt schon«, sagte er.

Er führte sie hinaus und mochte es gar nicht, wie ihre Schritte in der Stille widerhallten. Er probierte ein paar Türen und fand sie alle bis auf eine verschlossen vor. Die eine, die sich öffnen ließ, führte in eine Besenkammer. Er fand einen weiteren Flur, genauso pistolengrau wie die anderen, und seine Stellvertreter folgten ihm auch dort entlang. Sie hielten sich so dicht hinter ihm, dass er dachte, wenn er mit einem Mal anhalten würde, würden sie direkt in ihn hineinlaufen. Es erinnerte ihn an Moe, Larry und Curly.

Eine weitere Tür.

Diese führte zu einem Tunnel, und Dew ging hinunter, da er sich dachte, dass er schon irgendwohin führen würde, was er auch tat: in die Kantine. All diese Gebäude waren wie ein Spinnennetz miteinander durch Tunnel und Laufstege verbunden. Er betrat die ziemlich große Kantine voller Tische und Bänke mit abgenutzten Resopaloberflächen. An der Wand standen Getränke- und Süßigkeitenautomaten.

Auch die Kantine war leer, so wie er es vermutet hatte.

Acht oder neun Brotdosen und Picknickkörbe standen offen herum. Belegte Brote und Kaffeetassen lagen bereit. Der Kaffee war sogar noch warm. D