: Viola Maybach
: E-Book 51-60 Der neue Dr. Laurin Staffel 6 - Arztroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740994693
: Der neue Dr. Laurin
: 1
: CHF 23.70
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: Erzählende Literatur
: German
: 640
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Diese Serie von der Erfolgsschriftstellerin Viola Maybach knüpft an die bereits erschienenen Dr. Laurin-Romane von Patricia Vandenberg an. Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt. Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen. Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert. E-Book 1: Karussell der Liebe E-Book 2: Ein stiller Held E-Book 3: Glück - oder Unglück? E-Book 4: Drei Männer und ich E-Book 5: Franzi dreht durch E-Book 6: Das neue Leben der schönen Josefine E-Book 7: Wenn eine Familie größer wird E-Book 8: Das Ende einer großen Liebe? E-Book 9: Immer Ärger mit Sonny E-Book 10: Sein Geheimnis

Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie 'Der kleine Fürst' in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt 'Das Tagebuch der Christina von Rothenfels', 'Rosenweg Nr. 5', 'Das Ärztehaus' und eine feuilletonistische Biografie. 'Der kleine Fürst' ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

Julia Holsten tanzte ausgelassen, ihre Umgebung hatte sie vergessen. Wie ein Schmetterling sah sie aus in ihrem bunten, kurzen Kleid, das ihr genügend Bewegungsfreiheit ließ für die Art, wie sie tanzte. Ihre Freundin Flora sagte, Julias Tanzstil sei ›besonders‹. Aber Flora war selbst besonders, denn sie hatte das bunte Kleid entworfen und genäht.

Julia war ganz bei sich, immer wieder schloss sie die Augen. Es war ein wunderbarer Abend, sie genoss jede Sekunde davon. Vor ein paar Stunden hatte sie sich mit ein paar Freundinnen zu einem Club aufgemacht. Dort trat an diesem Abend eine noch junge, unbekannte Band auf, die das Publikum vom ersten Song an begeistert hatte. Julia tanzte für ihr Leben gern, und endlich hatte sie wieder einmal die Möglichkeit, sich so richtig auszutoben. Ab und zu winkte ihr eine ihrer Freundinnen zu, wenn sie aneinander vorbeitanzten. Alle sahen gleichermaßen glücklich aus. Bella tanzte schon länger mit einem gutaussehenden Typen, sie würde also nach diesem Abend etwas zu erzählen haben.

Julia brauchte eine Pause, sie war durstig. Aber sie würde schon bald weitertanzen, um diese Nacht bis zur letzten Sekunde zu genießen. Wer hätte aber auch ahnen können, dass diese Band so ein Knaller war! Eigentlich hatten sie gar nicht herkommen wollen, Flora hatte noch gemosert: »Die letzte Band, deren Namen wir vorher noch nie gehört hatten, war ein richtiger Reinfall, erinnert ihr euch? Wenn sich das heute schlecht anlässt, gehen wir gleich wieder und suchen uns unbedingt was anderes.«

Und jetzt das! Als sie sich langsam durch die Tanzenden drängelte, um zu ihrem Tisch zu gelangen, konnte sie ihr Glück noch immer kaum fassen. Sie hatte Wasser bestellt, für den Anfang. Mit dem Alkohol wartete sie lieber, einen Kater konnte sie nicht gebrauchen.

Sie trank das Wasser und machte sich umgehend auf den Rückweg zur Tanzfläche, aber jemand stellte sich ihr in den Weg, umarmte sie. »Süße!«, sagte er – oder besser: Er lallte es. Sie hatte ihn noch nie zuvor gesehen.

Unwillig versuchte sie, sich aus seinen Armen zu befreien. »Lass mich sofort los!«, sagte sie scharf, doch ihre Worte waren nicht zu hören, die Musik der Band übertönte alles.

Der Mann jedenfalls schloss seine Arme noch fester um sie, sein feuchter Mund drückte sich an ihren Hals. Sie versuchte, ihm ihr Knie in den Unterleib zu rammen, aber er hielt sie zu fest, sie konnte sich kaum bewegen. Also schrie sie, obwohl sie wusste, dass sie sich das genauso gut sparen konnte: Sie hörte sich ja nicht einmal selbst in diesem Höllenlärm. Wo war das Personal, das in solchen Fällen normalerweise sofort eingriff?

Immerhin konnte sie einen Arm befreien, also schlug sie dem Kerl auf den Rücken, so fest sie konnte, doch er schien aus Eisen zu sein und nichts zu merken. Erst als sie ihn an den Haaren riss, reagierte er, aber leider nicht so, wie erhofft.

»Du machst mich ja richtig wild …«, nuschelte er.

Wie aus dem Nichts tauchte hinter ihm ein entschlossenes Gesicht auf, in dem sehr blaue Augen wütend blitzten. Bevor Julia richtig begriff, was vor sich ging, wurde der Betrunkene auch schon von ihr weggerissen und schwungvoll ein paar Meter weit weggeschleudert. Er landete zwischen den Tanzenden, die sich von ihm nicht groß stören ließen, sie tanzten einfach um ihn herum.

Der Blonde grinste Julia an, seine Lippen bewegten sich. Als sie auf ihre Ohren zeigte und den Kopf schüttelte, um ihm zu bedeuten, dass sie ihn nicht hörte, nahm er einfach ihre Hand und zog sie mit sich. Gleich darauf standen sie draußen, in der frischen Luft. Als sich die Tür schloss, war es auf einen Schlag ruhig.

»Tut mir leid, dass ich nicht früher zur Stelle war. Eigentlich sollte sich das Personal um so einen dreisten Grobian kümmern, aber die waren ziemlich beschäftigt heute Abend. Du warst nicht die Einzige, die belästigt wurde. Ich bin übrigens Oliver.«

»Julia. Danke,