1.
Einlass
Perry Rhodan
»Ich hasse es hier!«
Es war ein Aufstöhnen der Verzweiflung, kein Ausruf der Wut. Der wässrige Blick aus Guckys müden Augen schmerzte Perry Rhodan.
In den meisten Situationen fanden viele den gerade mal einen Meter großen Mausbiber mit seinem weichen Fell, den großen Ohren und dem Biberschwanz niedlich. In diesem Moment jedoch machte er einen komplett anderen Eindruck. Er schleppte sich durch eine namenlose Bodenfurche am Nordhang des Kristallgebirges von Monol und bot ein Bild des Jammers.
Gucky ließ die Ohren hängen, schleifte mit dem breiten Schwanz über den Untergrund, der anmutete wie geschmolzenes Glas, und seine erschlaffte Oberlippe verdeckte den sonst so prominenten Nagezahn so weit, dass er kaum zu sehen war.
»Das kommt dir nur so vor«, versuchte Rhodan, seinen Gefährten aufzumuntern. »In Wahrheit ist es die Catron-Strahlung, die dir zu schaffen macht.«
»Aber meine Erschöpfung ist echt!«, protestierte der Ilt.
»Das ist sie für uns alle.« Die Wirkung von Catrons Blut, wie die Hyperstrahlung auch genannt wurde, war auf Monol erheblich stärker als bisher in der Galaxis M 87. Rhodan fühlte sich auch selbst reizbar, und jeder Schritt kostete ihn Überwindung, da ihnen die Anzüge der Latenz, die sie vor der Strahlung schützen sollten, zugleich beständig Kraft entzogen.
»Für mich ist alles viel schlimmer«, murmelte Gucky. »Monol hat mir mittlerweile so viel Psi-Kraft geraubt, dass ich praktisch keine Parafähigkeiten mehr habe. Ich fühle mich wie ein Krüppel.«
»Hältst du mich auch für einen Krüppel?«
»Wie meinst du das?«
»Wenn du sagst, dass du ohne deine Parafähigkeiten ein Krüppel bist, muss ich ebenfalls einer sein. Ich hatte nie welche.«
»Es ist doch etwas vollkommen anderes, ob man Fähigkeiten verliert oder ohne sie geboren wird.«
Rhodan verstand seinen Freund. Als Teleporter, Telekinet und Telepath war Gucky für gewöhnlich eins der mächtigsten Mitglieder ihrer Einsatzteams. Dass er sich ohne diese Psi-Kräfte nutzlos fühlte, war verständlich. Allerdings würde es keinen von ihnen weiterbringen, wenn Rhodan ihm das zugestände.
Gucky hatte sein Schritttempo so verlangsamt, dass er und Rhodan den Anschluss an den Rest der Gruppe verloren. Sie konnten gerade noch Icho Tolot sehen, wie er vor ihnen hinter dem Bergkamm verschwand. Sogar der dreieinhalb Meter große Haluter kämpfte mit den Gegebenheiten dieses Planeten; er nahm seine Laufarme zu Hilfe, um besser voranzukommen.
»Wir brauchen dich, Gucky. Wir alle. Ich auch. Du musst uns Mut machen.«
»Wie soll ich jemandem Mut machen, wenn ich meinen verloren habe?« Unter den patzigen Tonfall mischte sich eine Spur Hilflosigkeit.
»Findest du, wir sollten aufgeben?«
»Nicht ihr. Ich.«
»Wenn einer aufgibt, fängt das Team an, auseinanderzubrechen. Der Nächste wird folgen, und dann haben wir verloren und Catron hat gewonnen. Wir können es nur zusammen schaffen!«
»Na schön.« Gucky ließ sich auf den Hintern plumpsen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Dann gebe ich eben nicht auf, sondern bleibe einfach nur sit