: Frey Ortega
: Tanz mit dem Teufel
: Me and the Muse Publishing
: 9783739468167
: 1
: CHF 3.60
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 150
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wolfswandler Liam Hernandez war schon immer ein Einzelgänger. Selbst als Chef-Vollstrecker des Hidden Lake Rudels und Beschützer des kleinen Orts am See zieht Liam die Einsamkeit vor, da er aufgrund seiner schwierigen Vergangenheit nicht in der Lage ist, jemandem völlig zu vertrauen. Als Wyatt Sanford in sein Leben tritt, weiß Liam sofort, dass dieser Mann sein Gefährte ist. Also macht er das Einzige, was ihm logisch erscheint - er haut ab, sobald die Sache ernst wird. Wyatt ist nach Hidden Lake gekommen, um der Vernichtung durch eine Gruppe Assassinen zu entgehen, die bereits seinen gesamten Clan ausgelöscht hat und entschlossen zu sein scheint, alles in seinem Leben zu zerstören. Leider ist sich keiner von beiden der verborgenen Mächte bewusst, die gegen sie arbeiten. Etwas Böses zeichnet sich am Horizont ab und bindet die beiden aneinander. Die Räder wurden in Bewegung gesetzt. Entweder tanzen sie mit dem Teufel ... oder riskieren, einander für immer zu verlieren. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die Beziehung eines anderen Paares ein und kann eigenständig gelesen werden, zum besseren Verständnis und um die gesamte Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich jedoch, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 37.900 Wörter

Frey Ortega schreibt erotische Liebesromane, hauptsächlich Gay Romance. Er lebt im 'südöstlichsten Teil von Spanien', wie ein Freund es liebevoll bezeichnet - den Philippinen. Er hat seinen Studienabschluss in Psychologie an der Royal, Pontifical and Catholic University in Manila gemacht. Hauptsächlich arbeitet er als Schriftsteller und Romanautor, gelegentlich als Journalist im Bereich Videospiele, und verbringt generell viel zu viel Zeit online.

Kapitel 1


Liam Hernandez erschauerte. Er spürte, wie ihm kalter Schweiß über die Schläfen tropfte und es ihm eiskalt über den Rücken lief. Er hatte wieder Albträume.

Sein Schweiß tränkte den Stoff, als er sich auf den Laken herumwälzte. Er atmete schwer, während Tränen über seine Wangen strömten. Überdeutlich spürte er alles um sich herum. Jede Empfindung, von der leichten Brise vom offenen Fenster, die über seinen Körper streifte, bis zu der Decke, die jetzt schweißnass an ihm klebte, war jedes Mal stärker ausgeprägt, wenn er diesen Traum hatte. Obwohl sein Verstand wusste, dass sein Körper sicher im Bett lag, in eine Decke gehüllt und tausende Meilen entfernt von dem Ort, wo die meisten seiner Träume stattfanden, zeigte er ihm immer wieder die Ereignisse, die ihn bedauern ließen, dass er überhaupt die Augen geschlossen hatte.

Diese Albträume waren immer die schlimmsten.

Es war, als wäre er wieder fünfzehn, was vor etwas weniger als zwölf Jahren der Fall gewesen war.

In seinen Träumen regnete es immer. Es gab immer Blitz und Donner, und er erinnerte sich an das Geräusch von Mäusen, die den Flur hinunterliefen. Wenn er seine Hände bewegte, hörte er das Klirren seiner Ketten.

Sein Magen knurrte. Er hatte seit mehr als fünf Tagen nichts mehr gegessen, und ihm tat alles weh. Seine Lippen waren aufgesprungen, doch wenn er den Kopf nach oben neigte, konnte er Wasser schmecken, wie süßer Nektar, der über sein Gesicht tropfte. Es war die einzige Nahrung, die ihm übrigblieb, wann immer sein Adoptiv-Großvater vergessen hatte, ihm etwas zu essen zu geben – das Regenwasser, das in seinen Raum lief. Oder war es eine Zelle? Gab es überhaupt einen Unterschied? Das Wasser war möglicherweise durch das lückenhafte Dach über ihm verschmutzt, aber zu jenem Zeitpunkt war ihm das ziemlich egal.

Entweder das oder langsam sterben.

Die Tür öffnete sich. Liam schaffte es nicht einmal, den Kopf zu heben, um den Mann anzusehen, der eintrat. Er musste ihn auch nicht wirklich anschauen. Abgesehen von dem Helfer, der ihm Nahrung und Wasser brachte, wenn er gehorsam war, gab es nur zwei Leute, die jemals sein Zimmer betraten. Bei einem sehnte er sich immer nach Aufmerksamkeit. Der andere – derjenige, der jetzt vor ihm stand – war jemand, den er mit jeder Faser seines Körpers hasste.

Wenn sein Wolf nicht zu schwach gewesen wäre, hätte das Tier ihn gedrängt, die Ketten zu zerreißen, die ihn festhielten. Jetzt knurrte er nur zustimmend.

„Gibst du endlich auf, Widerstand zu leisten?“

Er hörte Schritte, die von den Wänden widerhallten, als der Mann näherkam. Liam hatte den Kopf gesenkt. Der einzige Hinweis für ihn, dass der Mann nur ein Stück von ihm entfernt war, war das untere Ende von einer perfekt geschnittenen, dunkelblauen Hose, zusammen mit einem Paar auf Hochglanz polierter, anscheinend brandneuer Lederschuhe. Dann gab es noch diesen Stock, der leicht auf den Boden tippte. Der Duft eines teuren Parfüms ging von dem Mann vor ihm aus. Der starke Geruch brachte Liam fast zum Würgen.

Der Mann warf sich immer in Schale. Vielleicht lag es daran, dass er so furchteinflößend wie möglich sein und das Bild vermitteln wollte, er wäre unantastbar.

„Antworte deinem Großvater, du anmaßender Einfaltspinsel“, sagte der Mann mit einem warnenden Unterton. „Sonst bitte ich vielleicht meine Helfer wieder, morgen zu vergessen, dir Essen zu geben.“

Liam packte die Ketten so fest, dass seine Fingerknöchel weiß wurden.

Zu spüren, wie ihn die Verzweiflung übermannte, war imm