: Elizabeth Monvey
: Der dunkle Reiter
: Me and the Muse Publishing
: 9783739479507
: 1
: CHF 3.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 125
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Als Lord Hark Opfer einer Messerattacke wird, heuert sein Onkel, der Gouverneur von Eyvindar, einen Söldner an, um seinen Erben zu beschützen. Hark ärgert sich über einen Babysitter, doch als er Cax begegnet, ist er nicht darauf vorbereitet, das Aufflammen von Anziehungskraft zwischen ihnen zu verspüren. Cax ist ein Söldner und lebt nach dem Codex der Gilde. Er wurde angeheuert, um Hark zu beschützen, auch wenn Harks größter Feind er selber ist, da er sich jeden Tag in Mond-Efeu Wein ertränkt. Doch Cax kann nicht leugnen, dass er sich von dem Krieger angezogen fühlt, noch kann er sich dem Reiz von Harks loyalem Diener Aliksander entziehen. Aliksander stand beinahe sein ganzes Leben lang an Harks Seite. Er liebt Hark und verzehrt sich nach ihm, trotz der Unerreichbarkeit ihrer Beziehung, doch als er Cax trifft, sieht er eine Zukunft weit weg von seinem Leben als Dienstbote, an das er gefesselt ist - und sogar noch mehr in den Armen des Söldners. Alle drei kommen aus völlig unterschiedlichen Bevölkerungsschichten, aber es gelingt ihnen, Liebe zu finden. Und doch müssen sie die Wahrheit über die Bedrohung enthüllen, die sich immer dichter um Hark schließt, bevor es zu spät ist. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Länge: rund 29.000 Wörter

Elizabeth Monvey lebt in Los Angeles und schreibt Gay Romance-Bücher, in denen der Held den Mann seiner Träume findet, denn sie liebt Happy Ends.

Kapitel 1


Cax trieb sein Broolpferd an, als sie die Außenbefestigung von Eyvindar durchquerten. Die Hufe des Tieres schlugen fest auf den steinernen Weg und brachten mehrere Leute dazu, ihnen Platz zu machen. Das Tier nickte mit dem Kopf und seine dunkle Mähne flatterte wild, als würde es sich dafür bedanken.

Die riesigen Biester waren die schnellsten Landtiere und teuer. Darum wollte Cax sicherstellen, dass er gut auf seines achtgab.

Cax sah zu den Wachtürmen hinauf, wo die Schildwachen standen und aufmerksam und misstrauisch alle Neuankömmlinge beobachteten. Er prägte sich die Anzahl der anwesenden Soldaten ein, die verschiedenen Waffen und die vereinzelten stumpfen Klingen der neuen Rekruten.

Er war ganz und gar in Schwarz gekleidet. Schwarzer Umhang, der um seinen Hals festgebunden war, schwarze Reithose, die sich an seine schlanken Hüften schmiegte und schwarze Schnürstiefel, die bis zu seinen Knien reichten. Hemd und Tunika trugen keine sichtbaren Erkennungszeichen, abgesehen von der kunstvollen Stickerei, die das ebenholzschwarze Material säumte. Selbst sein mitternachtsschwarzes Haar fügte sich perfekt in die Farbe seiner Wahl ein. Sein einziger Schmuck bestand aus zwei Silberringen, die an seinem linken Daumen und Zeigefinger steckten.

Seine blassblauen Augen nahmen alles wahr, jeden Schatten, jeden Winkel, aus dem man entkommen oder in dem man sich verstecken konnte. Wenn man die feststehende Brücke und die heruntergelassene Zugbrücke überquert hatte, bot einem Eyvindar einen zentralen Platz mit mehreren Ställen, Badehäusern, Marktständen und Esslokalen. Er lenkte sein Broolpferd zum nächstgelegenen Stall und verließ den, in beide Richtungen fließenden, Menschenstrom, um sich unter die Händler zu mischen, die im Begriff waren, ihre Stände für die Nacht zu schließen. Er sah eine alte Frau, die versuchte, Spitzenreste zu verkaufen, ebenso wie ihre letzten verwelkten Blumen. Ein Taschendieb drehte in aller Öffentlichkeit seine Runde durch die nichts ahnende Menschenmenge. Und es gab Männer, die geschäftig von Verkäufer zu Verkäufer wuselten, um kurz vor Toresschluss die liegen gebliebenen Lebensmittel für ihr Abendessen zu ergattern. Er sah, wie die Menschen von fieberhafter Nervosität erfasst wurden, während das Zwielicht verblasste und die Nacht hereinbrach.

Nachdem er sein Broolpferd eingestellt und dafür gesorgt hatte, dass es gut versorgt wurde, machte er sich zu Fuß auf den Weg zur heruntergekommenen Ebene, einen Ort genannt Winzergasse. Dort konnten sich Männer wie er eher unters Volk mischen, ohne für allzu viel Gerede zu sorgen, auch wenn an diesem Ort gern und viel geredet wurde, ohne dass dabei ein Blatt vor den Mund genommen wurde.

Der Pub seiner Wahl war eine winzige Spelunke. Der modrige Geruch von vergorener Hefe und Gerste begrüßte ihn wie ein vertrauter Hauch, da ein Söldnerleben sich nie in den opulenten Gefilden der High Society abspielte. Es gab ein halbes Dutzend Tische, und die draufstehenden Kerzen brannten auf kleiner Flamme. An den Wänden reihten sich verdunkelte Nischen, die verblassten Samtvorhänge bereit, zugezogen zu werden, sollte sich ein Kunde das Vergnügen einer Serviermagd leisten können. Es waren nur drei Gäste zu sehen, da die Dämmerung nicht die beste Stunde am Tag war, um sich ins Nirwana zu sau