: Jeffrey Archer
: Über dem Gesetz Roman
: Heyne
: 9783641294113
: Die Warwick-Saga
: 1
: CHF 10.00
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 480
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
William Warwick, der aus bestem Hause kommt, ist von einem Wunsch erfüllt: In seinem Streben nach Gerechtigkeit möchte er die Karriereleiter des britischen Polizeiapparats durchlaufen - vom einfachen Streifenbeamten bis zum Commissioner.

London, 1988: Ganz Großbritannien ist im Royal-Fieber. Die Prinzessin der Herzen steht im Fokus der Öffentlichkeit wie kein Mitglied der Königsfamilie vor ihr. Ihre Sicherheit liegt in den Händen des Royal Protection Command - aber kann sich der Scotland Yard wirklich auf die Integrität der Personenschützer verlassen? Detective Chief Inspector William Warwick und seine Team erhalten die Aufgabe, die Einheit zu durchleuchten. Und sehen sich plötzlich mit einer unglaublichen Bedrohung konfrontiert.

Dieser Roman ist der fünfte Teil der großen Warwick-Saga des internationalen Bestsellerautors Jeffrey Archer.

Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug zunächst eine bewegte Politiker-Karriere ein. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller, »Kain und Abel« war sein Durchbruch. Mittlerweile zählt Jeffrey Archer zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Seine historischen Reihen »Die Clifton-Saga« und »Die Warwick-Saga« begeistern eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in London, Cambridge und auf Mallorca.

1


Ein Kradbegleiter der Special Escort Group fuhr mit hohem Tempo vor Scotland Yard vor, dicht gefolgt von einem grünen Jaguar und einem unmarkierten Land Rover sowie zwei Polizisten auf Motorrädern, die als Nachhut den königlichen Konvoi vervollständigten. Alle Fahrzeuge kamen zum Stehen, als Big Ben halb zwölf schlug.

Ein Personenschützer sprang vorn aus dem Jaguar und öffnete die hintere Tür. Sir Peter Imbert, der Commissioner der Metropolitan Police, trat heran und verbeugte sich. »Willkommen bei Scotland Yard, Eure Königliche Hoheit«, sagte er, was mit jenem warmen, schüchternen Lächeln erwidert wurde, das der Öffentlichkeit inzwischen so sehr vertraut war.

»Vielen Dank, Sir Peter«, erwiderte sie, als die beiden einander die Hand gaben. »Es war sehr freundlich von Ihnen, meiner ungewöhnlichen Bitte nachzukommen.«

»Es ist mir ein Vergnügen, Ma’am«, sagte Sir Peter und wandte sich dem Empfangskomitee aus hochrangigen Beamten zu, die in einer Reihe hinter ihm standen und warteten. »Darf ich Ihnen den stellvertretenden Commissioner vorstellen …«

Die Prinzessin gab jedem der Beamten die Hand, bis sie das Ende der Reihe erreicht hatte, wo ihr der Leiter der Mordkommission der Met vorgestellt wurde.

»Commander Hawksby, auch bekannt als ›Mord eins‹«, erklärte ihr der Commissioner. »Sowie Chief Inspector William Warwick, der heute Ihr Führer sein wird«, fügte er hinzu, als ein kleines Mädchen vortrat, knickste und der Prinzessin einen Strauß rosafarbener Rosen reichte. Das Mädchen erhielt das breiteste Lächeln überhaupt.

Die Prinzessin beugte sich herab und sagte: »Vielen Dank. Wie heißt du?«

»Artemisia«, flüsterte das Mädchen, den Kopf zum Boden geneigt.

»Was für ein hübscher Name«, sagte die Prinzessin.

Sie wollte eben weitergehen, als Artemisia aufsah und sagte: »Warum tragen Sie heute keine Krone?«

William wurde knallrot, während Ross Hogan – der Ermittler, der ihm direkt unterstellt war – ein Lachen unterdrückte, was dazu führte, dass Artemisia in Tränen ausbrach. Die Prinzessin beugte sich noch einmal zu ihr herab, umarmte das kleine Mädchen und sagte: »Weil ich keine Königin bin, Artemisia, sondern nur eine Prinzessin.«

»Aber Sie werden eines Tages Königin sein.«

»Und dann werde ich eine Krone tragen.«

Das schien Artemisia zufriedenzustellen, denn sie lächelte, als ihr Vater den königlichen Gast der Met in das Gebäude führte.

Ein junger Kadett öffnete die Tür, und die Prinzessin hielt kurz inne, um ein paar Worte mit ihm zu wechseln, bevor William sie zu einem bereitstehenden Fahrstuhl führte. Vor dem Besuch der Prinzessin hatte es eine lange Diskussion über die Frage gegeben, ob sie die Treppe in den ersten Stock nehmen oder mit dem Aufzug fahren sollte. Der Aufzug hatte mit fünf zu vier Stimmen gewonnen. Eine ebenso angespannte Diskussion hatte der Frage gegolten, wer sie in den Aufzug begleiten sollte. Der Commissioner, Commander Hawksby und William schafften es in die engere Auswahl, während die Hofdame der Prinzessin zusammen mit Inspector Hogan und Detective Sergeant Roycroft den zweiten Aufzug nehmen würde.

William hatte sich sorgfältig auf alles